Glasfaserausbau: Neue FTTH-Partnerschaften
Während bereits in den vergangenen Wochen Tele Columbus, die Nummer 2 im deutschen TV-Kabelnetzmarkt, Kooperationen mit mehreren Wohnungsunternehmen bekanntgab, ziehen nun zwei weitere Netzbetreiber nach: Die GVG Glasfaser schloss einen Vertrag mit dem Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) in Baden-Württemberg ab. Im „Ländle“ vertritt der VDIV rund 700 Immobilienverwalter, die wiederum mehr als 900.000 Wohneinheiten betreuen. Die GVG bietet Wohnungsunternehmen überall dort, wo sie eigenwirtschaftlich Glasfasernetze realisiert, einen kostenlosen Vollausbau bis in jede Wohnung an. Der VDIV in Baden-Württemberg ist der erste Verband, der dieses Angebot wahrnimmt.
Besiegelten die Kooperation zwischen der GVG Glasfaser und dem Verband der Immobilienverwalter Deutschland in Baden-Württemberg (VDIV BW): Alexander Kneesch, GVG-Gebietsleiter Baden-Württemberg, Diana Rivic, Geschäftsführerin VDIV BW, und Joachim Klein, GVG-Key-Account-Manager Wohnungswirtschaft (v. l. n. r.)
Foto: GVG Glasfaser
Darüber hinaus verkündete auch der Netzbetreiber Goetel eine Kooperation, und zwar mit der Wohnungsbaugenossenschaft Arolsen (WBG). Durch die Vereinbarung sollen alle 102 Gebäude der WBG in Bad Arolsen mit Glasfaser erschlossen werden. Die Bagger werden in Bad Arolsen aber nur dann anrollen, wenn Goetel in der Vorvermarktung mindestens 40 Prozent der Haushalte für sich gewinnen kann. „Die Gebäude der Wohnungsbaugesellschaft bringen uns einen großen Schritt weiter auf dem Weg hin zum flächendeckenden Glasfaserausbau in Bad Arolsen“, ist Marcus Arlt, Abteilungsleiter Geschäftskunden bei der Goetel, zuversichtlich, dass der Netzbetreiber sein Ziel erreicht.
In Cottbus ergänzt DNS:NET geförderten mit eigenwirtschaftlichen Ausbau
Dessen ungeachtet läuft der Glasfaserausbau bis an die Gebäude bzw. Grundstücksgrenzen weiter. Die Deutsche GigaNetz begann unlängst mit den Ausbauplanungen für das geplante Glasfasernetz in Laudenbach. In Leingarten ist der Ausbaustart für 6347 Wohneinheiten erfolgt. Die Tiefbauarbeiten sollen im dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Des Weiteren startete der Netzausbau auch in Lauffen am Neckar. „Die Stadt steht voll und ganz hinter dem Vorhaben, weshalb wir auch bereits für rund 50 Liegenschaften der Stadt Verträge mit der Deutschen GigaNetz abgeschlossen haben“, erklärt Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger. Gebaut werden bis Ende Sommer 2024 2980 Hausanschlüsse, wodurch 5689 Wohneinheiten künftig mit Highspeed-Internet versorgt sein werden.
NetCologne beendete in Nußbaum, einem Stadtteil von Bergisch Gladbach, 40 Prozent der Tiefbauarbeiten. Ab Oktober 2023 können die ersten Kunden über Glasfaser im Internet surfen.
Foto: NetCologne
In Cottbus nimmt die DNS:NET derzeit die fertiggestellten Bauabschnitte ab und bindet 40 Schulen an. Der nördliche Bereich der mit Steuermitteln geförderten Trasse ist fertiggestellt und demnächst sollen die ersten Kunden Internet, Telefonie und Fernsehen von DNS:NET nutzen können. Darüber hinaus will der Brandenburger Netzbetreiber entlang der Trasse 10.000 Haushalte eigenwirtschaftlich anschließen. Auch NetCologne konnte kürzlich den Abschluss von Bauarbeiten verkünden: Im Bergisch Gladbacher Stadtteil Nußbaum sind 40 Prozent der Tiefbauarbeiten abgeschlossen. Ab Oktober 2023 können die ersten Kunden über Glasfaser im Internet surfen. Bis Ende des Jahres will NetCologne sämtliche Tiefbauarbeiten beendet haben.
Aktivitäten der Telekom, GlasfaserPlus und von Glasfaser Nordwest
Auch die Deutsche Telekom baut weiterhin Glasfasernetze. Im hessischen Langen begann der Ex-Monopolist mit dem zweiten Bauabschnitt. In wenigen Wochen sollen die ersten der 6000 Haushalte das Glasfasernetz der Telekom bereit nutzen können. Bis zum dritten Quartal 2024 verlegen die Bonner über 35 Kilometer Glasfaser und stellen 75 Verteiler auf. Noch können interessierte Haushalte den Glasfaseranschluss kostenlos erhalten, wenn sie sich jetzt an die Telekom wenden. „Nur so erspart man sich und den Nachbarn, dass später noch einmal die Straße aufgemacht werden muss. Außerdem werden dann 799,95 Euro Anschlussgebühr fällig“, erklärt Telekom-Regionalmanager Marcel Netzel.
Im südlich von Hannover gelegenen Bückeburg will die Glasfaser Nordwest in diesem Ausbaugebiet 7300 FTTH-Anschlüsse errichten
Grafik: Deutsche Telekom
Darüber hinaus ist die Telekom an den Joint Ventures Glasfaser Nordwest und GlasfaserPlus beteiligt. Glasfaser Nordwest kündigte ein neues Glasfaserprojekt mit 7300 FTTH-Anschlüssen für Bückeburg südlich von Hannover an. In einigen Monaten soll mit dem Bau des Verteilnetzes auf öffentlichen Grund begonnen werden. Ab 2024 will auch GlasfaserPlus in mehreren Orten Glasfasernetze bauen: in Pleinfeld, Ramsberg, Gau-Bickelheim, Wonsheim, Kirn sowie in Wiesthal und ab 2025 auch in Partenstein. Dadurch entstehen rund 10.000 FTTH-Anschlüsse. Dagegen erfolgte in Ribnitz-Damgarten nordöstlich von Rostock bereits der Spatenstich. Hier baut GlasfaserPlus 2750 FTTH-Anschlüsse.