Glasfaserausbau: Schüler bekommen Gigabit
Die Primacom, ein Tochterunternehmen der Tele Columbus AG, hat im Kreis Viersen die Ausschreibung für den Anschluss von sieben Schulen in Nettetal gewonnen. Primacom wird jede Schule bis zum 31. März 2023 mit zwölf Einzelfasern anschließen. In der Praxis können die Schulen dann mindestens 1 GBit/s im Down- sowie im Upload nutzen. Die Anbindung an den Internetbackbone erfolgt dabei mit einer Point-to-Point-Verbindung, die sicherstellt, dass jederzeit die volle Bandbreite ausgeschöpft werden kann. Für die Anbindung nutzt Primacom Lehrrohrtrassen und unbeleuchtete Glasfasern der Stadtwerke.
Unter der Marke PŸUR Business hat die Tele-Columbus-Tochter HL komm zusammen mit der Netz Leipzig GmbH zudem passend zum Beginn des Schuljahres die ersten Anschlüsse für Leipziger Schulen aktiviert. Bis Ende 2022 werden mehr als 100 Schulen erschlossen sein und bis zum Projektende im Mai 2023 haben 140 Schulen in Leipzig einen bis zu 1 GBit/s schnellen Internetanschluss. Möglich ist dieses Ausbauvorhaben nur durch die Breitbandförderprogramme des Bundes und des Landes Sachsen.
In Leipzig und in Nettetal sorgt Tele Columbus mit seinen Tochterunternehmen dafür, dass Schulen einen Glasfaseranschluss erhalten
Foto: Tele Columbus/Markus Altmann
envia TEL ist eher fertig als geplant
Südlich von Leipzig liegt Markkleeberg. Hier hat der Netzbetreiber eniva TEL ebenfalls rechtzeitig zum Schuljahresbeginn sechs Schulen und vier Horte an sein Glasfasernetz angeschlossen. „Wir sind sehr froh, dass es uns in kurzer Zeit gelungen ist, unsere Schulen an einen leistungsstarken Glasfaseranschluss anzubinden“, freut sich Oberbürgermeister Karsten Schütze. Der Anschluss war drei Monate eher als geplant fertig. Das Projekt wurde zu 100 Prozent durch die Stadt Markkleeberg finanziert.
Besonders ins Zeug legt sich der Darmstädter Energie- und Telekommunikationsversorger Entega. In mehreren Vergabeverfahren hat das Unternehmen den Zuschlag für insgesamt 212 Schulen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Offenbach und im Odenwaldkreis erhalten. Der Ausbau der Schulen soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Außerdem baut Entega derzeit in Darmstadts Südwesten sowie in Gorxheimertal, Mörlenbach und Erbach Glasfasernetze.
Kilometerweise Gräben, Rohre und Glasfaserkabel
Rund 200 Kilometer von Darmstadt entfernt sorgt die BBV Deutschland für schnelles Internet. In Heidenheim will sie etwa 97 Prozent aller Gebäude im Stadtgebiet anschließen. Dazu investiert die BBV 48 Millionen Euro. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde zwischen der Stadt und dem Netzbetreiber geschlossen. „Wichtig für die Bürgerinnen und Bürger ist, dass sie jetzt in der Vorvermarktungsphase sparen können. Danach sind die Anschlüsse nicht mehr kostenlos“, sagt BBV-Landeskoordinatorin Sabine Schweiger.
Heidenheims Oberbürgermeister Michael Salomo unterzeichnet den Kooperationsvertrag mit der BBV im Beisein von Kämmerer Guido Ochs (links), BBV-Landeskoordinatorin Sabine Schweiger und BBV-Geschäftsführer Manfred Maschek (rechts)
Foto: Stadt Heidenheim
Eine solche Ausbauvereinbarung hat auch die DNS:NET mit der brandenburgischen Gemeinde Wustermark im Havelland und dem Landkreis Elbe-Elster geschlossen. Über 100.000 Einwohner erhalten im Landkreis einen 2,5 GBit/s schnellen Glasfaseranschluss. Dafür werden weit über 1500 Kilometer Tiefbaugräben gezogen und über 3000 Kilometer Rohre verlegt. Für die 4000 Haushalte in Wustermark zieht DNS:NET 93 Kilometer Tiefbaugräben und verlegt 120 Kilometer Rohre mit 500 Kilometern Glasfaserkabel.
In Bayreuth will die Deutsche Telekom zusammen mit der Firma OFM 38500 Haushalte an ihr Glasfasernetz anschließen. Das freut Bayreuts Oberbürgermeister Thomas Ebersberger ebenso wie Erwin Rieger (Local Head Fiber Süd der Telekom), Peter Wunderlich (Firma OFM), Svenja Herrmann (Key Account Managerin Technik Telekom) und Telekom-Regionalmanager Enrico Delfino (v. l. n. r.)
Foto: Deutsche Telekom
Auch die Großen reißen Straßen und Bürgersteige auf. Anfang Oktober 2022 erfolgte der symbolische Spatenstich für Vodafones Glasfaserausbau im Main-Kinzig-Kreis. Bis zu 23.000 Haushalte und Unternehmen in den fünf Kommunen Brachttal, Bad Soden-Salmünster, Langenselbold, Rodenbach und Wächtersbach erhalten in den kommenden zwei Jahren FTTH-Anschlüsse. Ähnliche Großprojekte startete die Deutsche Telekom unlängst in Griesheim (15.800 Haushalte), Bayreuth (38.500 Haushalte) und Husum (12.000 Haushalte). Darunter dürfte auch die eine oder andere Schule sein.