Gigabitregion Heilbronn-Franken zieht positives Fazit
In einem Großteil der Kommunen in der Gigabitregion Heilbronn-Franken sei aktuell die Nachfragebündelung angelaufen oder schon abgeschlossen, teilt der TK-Dienstleister tktVivax mit, der das Kompetenzzentrum der Gigabitregion leitet. Ende Mai 2022 erfolgte der erste Spatenstich in neun Städten und Gemeinden. Bis zum Herbst sollen zehn weitere folgen.
Läuft alles nach Plan, werden Anfang 2023 die ersten Kommunen in der Gigabitregion vollständig mit Glasfaser versorgt sein.
Freuen sich über ein gelungenes erstes Jahr (v. l. n. r.): Wolfram Thielen und Soeren Wendler von der Deutschen GigaNetz, Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel, Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken und tktVivax-Geschäftsführer Dirk Fieml
Foto: tktVivax GmbH
„Da wir nach dem Start der Zusammenarbeit schnell erste Ergebnisse liefern wollten, liefen viele Planungsprozesse und Aktivitäten parallel ab“, erklärt Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken, die Dynamik im Glasfaserausbau. „Wir versuchen so viele Themen wie möglich zu standardisieren und zu bündeln“, ergänzt tktVivax-Geschäftsführer Dirk Fieml. Dies spart Ressourcen und ermöglicht ein einheitliches Vorgehen.“
Telekom überbaut Kabelnetz in Bochum
Aufs Tempo drückt auch die Deutsche Telekom, die in den vergangenen Wochen einige Großprojekte ankündigte. So will der Konzern gemeinsam mit der Glasfaser Ruhr GmbH in Bochum bis 2032 134.000 Glasfaseranschlüsse bauen. Der Ausbau soll im nächsten Jahr beginnen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 185 Millionen Euro. Die Glasfaser Ruhr plant und baut das Netz. Die Telekom wird es betreiben und mietet zu diesem Zweck die Infrastruktur für mindestens 30 Jahre an.
Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Srini Gopalan, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG und Sprecher der Geschäftsführung Telekom Deutschland GmbH, sowie Patrick Helmes und Christian Graumann, beide Geschäftsführer der Glasfaser Ruhr, wollen 90 Prozent der Bochumer Haushalte mit Glasfaser versorgen (v. l. n. r.)
Foto: Deutsche Telekom
„Die Glasfaser Ruhr wird bis Ende 2022 in Bochum bereits rund 33.000 Haushalte an ihr Glasfasernetz angeschlossen haben“, sagen Patrick Helmes und Christian Graumann, beide Geschäftsführer des Unternehmens. Zusammen mit der Telekom sollen dann bis 2032 90 Prozent der Bochumer Haushalte einen FTTH-Anschluss besitzen. Das ist insofern pikant, da Bochum die erste Stadt Deutschlands war, die ein Kabelnetz erhielt, mit dem die angeschlossenen Haushalte bereits mit bis zu 1 GBit/s im Internet surfen können. Wohl oder übel werden Telekom und Glasfaser Ruhr dieses Netz überbauen.
Ähnliches Ungemach dürfte Kabelnetzbetreibern auch in anderen Städten drohen, in denen die Telekom Glasfasernetze bauen will. So soll der Ausbau in Germering für 22.600 Haushalte noch in diesem Jahr beginnen und voraussichtlich 2025 beendet sein. In Eschborn will die Telekom 14.600 Haushalte bis 2024 anschließend und damit die Stadt flächendeckend mit Glasfaser versorgen. Weitere Großprojekte stehen im Osten Deutschlands an: In Magdeburg läuft die Vorvermarktung für 31.000 Haushalte noch bis Ende des Jahres, in Stralsund ist der Glasfaserausbau für 22.500 Haushalte kürzlich gestartet und in Jena will ihn die Telekom für 52.000 Haushalte bis 2026 abschließen. Darüber hinaus will die Telekom in den Berliner Stadtteilen Lichtenberg-Friedrichsfelde sowie in Teilen von Rummelsburg und Weitlingkiez 32.200 Haushalte und 650 Unternehmen mit FTTH-Anschlüssen versorgen.
Tele Columbus ersetzt Kabel durch Glasfaser
Im Osten Deutschlands ist auch der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus unterwegs, der mit seiner Firmengruppe auch Glasfasernetze baut. So ersetzt das Unternehmen in Bernburg für 6000 Haushalte den Kabel- durch einen Glasfaseranschluss. In Dresden wird Tele Columbus 8500 Haushalte der Wohnungsgenossenschaft Aufbau Dresden mit FTTH-Anschlüssen versorgen. Und im Landkreis Rastatt in Baden-Württemberg hat die Tele-Columbus-Tochter HL komm das erste Teilstück des neuen Glasfasernetzes in Betrieb genommen. HL komm baut im Rahmen eines geförderten Ausbauprojekts in 18 Kommunen Glasfaseranschlüsse für 4200 Haushalte.
Vodafone erweitert im Main-Kinzig-Kreis das Glasfasernetz. Zusammen mit dem Kabelhaushalten strebt das Unternehmen nach einer Gigabit-Vollversorgung für den Kreis
Foto: Vodafone
Die Nummer 1 im Kabel, Vodafone, die auch das Kabelnetz in Bochum nach der Übernahme von Unitymedia betreibt, baut derweil im Main-Kinzig-Kreis ein Glasfasernetz auf. Anfang Juni 2022 gab Vodafone bekannt, gemeinsam mit der Meridiam Glasfaser bis Ende 2024 weitere 21.000 Haushalte im Kreis anschließen zu wollen.
Es ist das dritte Projekt für den TK-Konzern im Main-Kinzig-Kreis. Zusammen mit den Kabelhaushalten komme man auf rund 180.000 Haushalte, die im Main-Kinzig-Kreis mit Gigabit versorgt wären. Das entspräche einer annähernden Vollversorgung der Region, sagt Vodafone.
In einer weiteren News geht es um Telekom: Glasfaser für weitere 331.000 Haushalte.