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LG G Pad 8 im Test: Neues Tablet muss sich dem Vorgänger beugen

In unserem Test musste sich das LG G Pad 8 bewähren. Das setzt auf einen schwächeren Prozessor als der Vorgänger - kann sich deswegen in einer wichtigen Kategorie gut behaupten. In unserem Test gehen wir auf die Features genauer ein.
Von Hans-Georg Kluge

Neben QSlide gibt es noch die Möglichkeit, zwei Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm anzuzeigen. Diese Funktion lässt sich direkt über die Navigationsleiste aufrufen oder indem der Nutzer den Zurück-Button eine Sekunde oder länger drückt. Im daraufhin erscheinenden Fenster konnten wir im Test zwei Apps ausgewählen. Zur Auswahl standen aber nur einige Apps - zum Beispiel Chrome, YouTube, Google Maps und GMail. Aufgrund der Größe des Displays macht diese Funktion durchaus Sinn - es war aber in den meisten Fällen erkennbar, dass die Apps als Fullscreen-Anwendungen konzipiert sind.

LG G Pad 8.0

Im App Drawer konnten wir die Apps alphabetisch oder chronologisch sortieren. Alternativ konnten wir die Anordnung der Icons auch selbst bestimmen. Ordner ließen sich nach der Auswahl des Menüpunkts "Apps editieren/deinstallieren" einrichten, indem wir Apps übereinander zogen.

QPair: Tablet ist die Smart­phone-Ergänzung

LG setzt auf angepasste Navigations-Buttons. LG setzt auf angepasste Navigations-Buttons.
Bild: teltarif.de
Mit dabei ist auch die Funktion QPair. Über Bluetooth verbindet sich das Tablet mit dem Smart­phone des Nutzers und synchronisiert Benachrichtigungen. Auch SMS und eingehende Anrufe werden angezeigt. Dafür muss auf dem Smart­phone die QPair-App aus dem Play Store installiert sein.

QPair erlaubt dem Tablet außerdem, die Internetverbindung des gekoppelten Smart­phones zu nutzen. Bei der Erst-Einrichtung war diese Option in unserem Test aber nicht aktiviert. In den App-Einstellungen von QPair schalteten wir deswegen die Funktion ein. Dann funktionierte sie ohne weitere Probleme, als wir beispielsweise die WLAN-Funktion des Tablets ausschalteten. Auch eine vom Smart­phone hergestellte WLAN-Verbindung kommt zum Einsatz. Auf den ersten Blick scheint das zwar wenig sinnvoll zu sein, allerdings muss der Nutzer ein fremdes WLAN-Netz so nur auf dem Smart­phone einrichten - das Tablet nutzt diese Verbindung dann über Bluetooth mit. Beispielsweise bei WLAN-Hotspots könnte das praktisch sein.

Zwei nach hinten gerichtete Lautsprecher Zwei nach hinten gerichtete Lautsprecher
Bild: teltarif.de
Nachteilig an QPair war hingegen der etwas erhöhte Akkuverbrauch - vor allem auf dem Smart­phone. Die ständige Bluetooth-Verbindung machte sich hier bemerkbar. Je nach Smart­phone ging dort in der Benachrichtigungsleiste etwas Platz verloren - bei unserem LG G3 störend viel, da ständig die Nachricht "QPair aktiv" angezeigt wurde.

Akkulaufzeit: G Pad 8 überrascht

In Sachen Akkulaufzeit konnte uns das Tablet überraschen. Es hielt einen Arbeitstag gut durch. Auch wenn wir es mit Spielen und längeren Benchmark-Sessions traktierten, konnte es sich gegenüber dem Vorgänger in Szene setzen. Den Batterie-Test der noch recht neuen Test-Software PCMark überstand das G Pad 8 gut zwei Stunden länger als der Vorgänger (hierbei handelte es sich allerdings um ein gebrauchtes Tablet, dessen Akku möglicherweise nicht mehr die volle Leistung aufwies). Konkret kamen wir mit dem G Pad 8 auf eine Laufzeit während des Tests von 5 Stunden und 58 Minuten.

Alternativen: LG schlägt sich selbst

Zwei Tablet-Generationen: Links das neue G Pad 8 und rechts daneben das LG G Pad 8.3. Zwei Tablet-Generationen: Links das neue G Pad 8 und rechts daneben das LG G Pad 8.3.
Bild: teltarif.de
Das Preisleistungsverhältnis erscheint uns beim LG G Pad 8 nicht zu stimmen. Der Vorgänger, das LG G Pad 8.3, ist aktuell ebenfalls um die 200 Euro erhältlich. Es gibt aber nur wenige Gründe, zum neuen LG G Pad 8 zu greifen: Vielleicht die grafisch ansprechendere Be­nutzer­ober­fläche oder aber die Hoffnung auf ein Lollipop-Update. Die Display-Auflösung (Full-HD) und die Leistung (Snapdragon 600) sind beim Vorgänger aber besser. Wirklich erklären können wir uns nicht, warum LG mit dem G Pad 8 eher einige Schritte rückwärts gegangen ist.

Wer bereit ist, rund 230 Euro auszugeben, kann sich auch das Samsung Galaxy TabPro 8.4 ansehen. Das hat zwar eine schlechtere Akkulaufzeit, legt aber in Sachen Ausstattung mit seinem Snapdragon-800-Prozessor und dem Quad-HD-Display eine ganze Schippe drauf. Spieler können sich mit dem Nvidia Shield Tablet näher befassen. Das kommt aber schon auf gut 300 Euro. Wer keine Kompromisse eingehen möchte, greift zum Nexus 9 von Google - das ist aber schon ungefähr doppelt so teuer wie das LG G Pad 8.

Fazit: Wenige Neuerungen, lediglich Akkulaufzeit verbessert

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 2,5
  • Material / Verarbeitung: 2,0
  • Bedienung / Handling: 1,7
  • Betriebssystem / Apps: 2,0
  • Einschätzung des Redakteurs: 2,5
  • Gesamtnote: 2,1
Prinzipiell ist das LG G Pad 8 ein solides Tablet. Funktionen wie KnockOn, QSlide oder QPair sind praktisch und bewähren sich im Alltag schnell. Schön, dass LG auch Einsteiger-Tablets mit diesen Features ausstattet. Positiv fällt außerdem die lange Akkulaufzeit aus. Dennoch hat sich gegenüber dem direkten Vorgänger viel verschlechtert - umfangreiche Neuerungen fehlen. Beim Display muss sich der Käufer mit der HD-Auflösung zufrieden geben, weswegen die Darstellung gerade von Buchstaben nicht vollständig scharf erscheint. Der Prozessor meistert im Alltag zwar die meisten Aufgaben problemlos - Bilder und Videos können ihn aber an die Leistungsgrenzen bringen.

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