E-Autos: Telekom baut Schnellladesäulen in Innenstädten
Heute ist der "Welttag des Elektroautos". Darauf macht die Deutsche Telekom aufmerksam. Sie will an über 200 Standorten ihre Ladeinfrastruktur ausbauen und zwar mit sogenannten HPC-Ladern (High Power Charger), auch schon im eigenen Interesse: Jeder vierte Telekom-Geschäftswagen fährt bereits elektrisch.
200. Standort in Lemgo
In Lemgo (Kreis Lippe, Nordrhein-Westfalen) hat die Telekom ihren 200. öffentlichen Standort mit Schnellladesäulen für E-Autos in Betrieb genommen. Der Standort befindet sich in der Franz-Liszt-Str. 2-4 und verfügt über insgesamt sechs Ladepunkte an zwei DC-Ladesäulen (2x DC und 1x AC über ein mitzubringendes Typ2-Ladekabel). DC steht für "direct current" oder Gleichstrom, womit höhere Ladeleistungen möglich sind. Mit einer Ladeleistung von bis zu 200 kW gehören DC-Ladesäulen mit zu den schnellsten im städtischen Raum.
Hochleistungsladesäulen der Telekom Comfortcharge in Lemgo. An jeder Säule gibt es zweimal DC und einmal AC (Typ2-Kabel notwendig)
Foto: Deutsche Telekom / Comfortcharge
An Autobahnen oder in sogenannten Ladeparks findet man unter Umständen auch leistungsfähigere Modelle der Konkurrenten Ionity oder ENBW, Allego oder Fastned, die bis zu 300 kW Leistung bereitstellen können, sofern das Auto diesen Standard unterstützt.
200 kW liefern 100 km Reichweite in 10 Minuten
Bei einer Ladeleistung von 200 kW können ja nach Fahrzeug und verbauter Technologie die Kunden in nur zehn Minuten ausreichend Strom für eine Reichweite von ungefähr 100 Kilometern nachladen. Die Idee ist dabei, dass man nicht immer sein Auto bis auf 100 Prozent volllädt, sondern nur kurz und dafür öfters auflädt ("Steht er, dann lädt er").
Typischerweise wird von 20 auf 80 Prozent aufgeladen. Der weitere Ladevorgang von 80 auf 100 Prozent würde sehr lange dauern und tut dem Akku nicht gut, wenn das Auto danach längere Zeit nicht bewegt wird. Auch sollte man ein Auto nicht länger mit völlig leerem Akku stehen lassen.
Telekom greift auf vorhandene Infrastruktur zurück
Die Telekom nutzt für den Ausbau der E-Ladesäulen die bereits existierende Infrastruktur ihrer Liegenschaften. Wo Strom und Datenleitungen bereits liegen, entfallen häufig zusätzliche Baumaßnahmen. Dafür liegen die Ladestationen der Telekom-Tochter "Comfortcharge" mitunter etwas abseits, beispielsweise in Gewerbe- oder Industriegebieten, meist dort, wo sich auch eine Telekom-Vermittlungsstelle ("Hvt") befindet.
Durch dieses Vorgehen, erklärt die Telekom, kann der Ausbau von Ladestationen effizient und nachhaltig erfolgen. Die öffentlich zugänglichen DC-Ladestationen werden ausschließlich mit zertifiziertem Grünstrom versorgt.
Schwerpunkt Ressourcen schonende Mobilität
Die Telekom investiert seit Jahren in "Ressourcen schonende Mobilitätslösungen". So sind seit Jahresbeginn bei Neubestellungen von Geschäftswagen im Unternehmen ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge erlaubt. Dadurch hat sich der Anteil der E-Autos bei den Geschäftswagen der Telekom in Deutschland bereits auf aktuell 25 Prozent erhöht. Ende 2021 lag der CO2-Ausstoß der Firmenfahrzeuge bei rund 21.400 Tonnen CO2. Die konsequente Elektrifizierung reduziert den CO2-Ausstoß bis Ende 2026 um 76 Prozent auf rund 5000 Tonnen CO2, betont man stolz.
Zusätzlich Ladestationen für Mitarbeiter
Neben dem öffentlich zugänglichen Ladenetz baut die Telekom mit „Charge@Work“ ein Ladenetz exklusiv für Mitarbeiter auf. Sie können an Telekom-Niederlassungen von München bis Kiel und Köln bis Leipzig ihre E-Autos laden, dabei ist es egal ob sie ein Geschäftsfahrzeug oder ihren privaten PKW aufladen. Verantwortlich für den Aufbau des Ladenetzes ist die Comfortcharge GmbH – ein Tochterunternehmen der Telekom.
Eigene Ladekarte "Get Charge" eingestellt
Vor einiger Zeit hatte die Telekom Kunden und Mitarbeitern unter dem Namen "Get Charge" eine eigene Ladekarte angeboten, die sich durch sehr gute Roaming-Abkommen mit vielen Ladesäulen-Betreibern auszeichnete und in der Szene als echter Geheimtipp galt. Telekom verkaufte das Angebot später an das Unternehmen Alpiq in die Schweiz. Doch Alpiq bekam viele Probleme nicht in den Griff und stellte seinen Betrieb bald komplett ein.
Telekom-Ladesäulen mit üblichen Ladekarten nutzbar
Wer heute an einer Comfortcharge Ladesäule "tanken" möchte, kann das mit allen gängigen Ladekarten (empfehlenswert sind beispielsweise die EnBW-Ladekarte für ADAC-Mitglieder oder das Angebot von Maingau oder die Stromtochter EWE-Go von EWE) tun. Der Ladepreis pro kWh wird vom Kartenanbieter festgelegt. Bei EnBW wird preislich nicht zwischen AC (Wechselstrom) und DC-Ladung unterschieden.
Telekom-Ladesäulen im Internet
Wer Ladesäulen sucht, kann dafür verschiedene Apps der Anbieter verwenden. Die von EnBW kann sich sogar ein eine vorhandene Navigation von Apple-Maps oder Google-Maps einklinken, um die Säule zu finden. Die Telekom hat im Internet eine Liste ihrer Ladesäulen veröffentlicht.
Wer tiefer in das Thema Aufladen von E-Autos einsteigen will, findet bei uns weitere Infos.