Welttag

E-Autos: Telekom baut Schnellladesäulen in Innenstädten

Am 9. September ist der Welttag des Elek­tro­autos. Die Deut­sche Telekom hat ihre 200. öffent­liche Schnell­lade­säule für E-Autos eröffnet. Lade­vor­gänge werden deut­lich schneller.
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Heute ist der "Welttag des Elek­tro­autos". Darauf macht die Deut­sche Telekom aufmerksam. Sie will an über 200 Stand­orten ihre Lade­infra­struktur ausbauen und zwar mit soge­nannten HPC-Ladern (High Power Charger), auch schon im eigenen Inter­esse: Jeder vierte Telekom-Geschäfts­wagen fährt bereits elek­trisch.

200. Standort in Lemgo

In Lemgo (Kreis Lippe, Nord­rhein-West­falen) hat die Telekom ihren 200. öffent­lichen Standort mit Schnell­lade­säulen für E-Autos in Betrieb genommen. Der Standort befindet sich in der Franz-Liszt-Str. 2-4 und verfügt über insge­samt sechs Lade­punkte an zwei DC-Lade­säulen (2x DC und 1x AC über ein mitzu­brin­gendes Typ2-Lade­kabel). DC steht für "direct current" oder Gleich­strom, womit höhere Lade­leis­tungen möglich sind. Mit einer Lade­leis­tung von bis zu 200 kW gehören DC-Lade­säulen mit zu den schnellsten im städ­tischen Raum. Hochleistungsladesäulen der Telekom Comfortcharge in Lemgo. An jeder Säule gibt es zweimal DC und einmal AC (Typ2-Kabel notwendig) Hochleistungsladesäulen der Telekom Comfortcharge in Lemgo. An jeder Säule gibt es zweimal DC und einmal AC (Typ2-Kabel notwendig)
Foto: Deutsche Telekom / Comfortcharge
An Auto­bahnen oder in soge­nannten Lade­parks findet man unter Umständen auch leis­tungs­fähi­gere Modelle der Konkur­renten Ionity oder ENBW, Allego oder Fastned, die bis zu 300 kW Leis­tung bereit­stellen können, sofern das Auto diesen Stan­dard unter­stützt.

200 kW liefern 100 km Reich­weite in 10 Minuten

Bei einer Lade­leis­tung von 200 kW können ja nach Fahr­zeug und verbauter Tech­nologie die Kunden in nur zehn Minuten ausrei­chend Strom für eine Reich­weite von unge­fähr 100 Kilo­metern nach­laden. Die Idee ist dabei, dass man nicht immer sein Auto bis auf 100 Prozent voll­lädt, sondern nur kurz und dafür öfters auflädt ("Steht er, dann lädt er").

Typi­scher­weise wird von 20 auf 80 Prozent aufge­laden. Der weitere Lade­vor­gang von 80 auf 100 Prozent würde sehr lange dauern und tut dem Akku nicht gut, wenn das Auto danach längere Zeit nicht bewegt wird. Auch sollte man ein Auto nicht länger mit völlig leerem Akku stehen lassen.

Telekom greift auf vorhan­dene Infra­struktur zurück

Die Telekom nutzt für den Ausbau der E-Lade­säulen die bereits exis­tie­rende Infra­struktur ihrer Liegen­schaften. Wo Strom und Daten­lei­tungen bereits liegen, entfallen häufig zusätz­liche Baumaß­nahmen. Dafür liegen die Lade­sta­tionen der Telekom-Tochter "Comfort­charge" mitunter etwas abseits, beispiels­weise in Gewerbe- oder Indus­trie­gebieten, meist dort, wo sich auch eine Telekom-Vermitt­lungs­stelle ("Hvt") befindet.

Durch dieses Vorgehen, erklärt die Telekom, kann der Ausbau von Lade­sta­tionen effi­zient und nach­haltig erfolgen. Die öffent­lich zugäng­lichen DC-Lade­sta­tionen werden ausschließ­lich mit zerti­fiziertem Grün­strom versorgt.

Schwer­punkt Ressourcen scho­nende Mobi­lität

Die Telekom inves­tiert seit Jahren in "Ressourcen scho­nende Mobi­litäts­lösungen". So sind seit Jahres­beginn bei Neube­stel­lungen von Geschäfts­wagen im Unter­nehmen ausschließ­lich voll­elek­tri­sche Fahr­zeuge erlaubt. Dadurch hat sich der Anteil der E-Autos bei den Geschäfts­wagen der Telekom in Deutsch­land bereits auf aktuell 25 Prozent erhöht. Ende 2021 lag der CO2-Ausstoß der Firmen­fahr­zeuge bei rund 21.400 Tonnen CO2. Die konse­quente Elek­tri­fizie­rung redu­ziert den CO2-Ausstoß bis Ende 2026 um 76 Prozent auf rund 5000 Tonnen CO2, betont man stolz.

Zusätz­lich Lade­sta­tionen für Mitar­beiter

Neben dem öffent­lich zugäng­lichen Lade­netz baut die Telekom mit „Charge@Work“ ein Lade­netz exklusiv für Mitar­beiter auf. Sie können an Telekom-Nieder­las­sungen von München bis Kiel und Köln bis Leipzig ihre E-Autos laden, dabei ist es egal ob sie ein Geschäfts­fahr­zeug oder ihren privaten PKW aufladen. Verant­wort­lich für den Aufbau des Lade­netzes ist die Comfort­charge GmbH – ein Toch­ter­unter­nehmen der Telekom.

Eigene Lade­karte "Get Charge" einge­stellt

Vor einiger Zeit hatte die Telekom Kunden und Mitar­bei­tern unter dem Namen "Get Charge" eine eigene Lade­karte ange­boten, die sich durch sehr gute Roaming-Abkommen mit vielen Lade­säulen-Betrei­bern auszeich­nete und in der Szene als echter Geheim­tipp galt. Telekom verkaufte das Angebot später an das Unter­nehmen Alpiq in die Schweiz. Doch Alpiq bekam viele Probleme nicht in den Griff und stellte seinen Betrieb bald komplett ein.

Telekom-Lade­säulen mit übli­chen Lade­karten nutzbar

Wer heute an einer Comfort­charge Lade­säule "tanken" möchte, kann das mit allen gängigen Lade­karten (empfeh­lens­wert sind beispiels­weise die EnBW-Lade­karte für ADAC-Mitglieder oder das Angebot von Maingau oder die Strom­tochter EWE-Go von EWE) tun. Der Lade­preis pro kWh wird vom Karten­anbieter fest­gelegt. Bei EnBW wird preis­lich nicht zwischen AC (Wech­sel­strom) und DC-Ladung unter­schieden.

Telekom-Lade­säulen im Internet

Wer Lade­säulen sucht, kann dafür verschie­dene Apps der Anbieter verwenden. Die von EnBW kann sich sogar ein eine vorhan­dene Navi­gation von Apple-Maps oder Google-Maps einklinken, um die Säule zu finden. Die Telekom hat im Internet eine Liste ihrer Lade­säulen veröf­fent­licht.

Wer tiefer in das Thema Aufladen von E-Autos einsteigen will, findet bei uns weitere Infos.

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