Marktforschung

Coronavirus könnte Smartphone-Geschäft verändern

Das gras­sierende Coro­navirus könnte nach Ansicht von Markt­forschern weit­reichende Folgen für das Smart­phone-Geschäft haben. Beson­ders hart getroffen wurde Huawei.
Von dpa /

Die Folgen des Coronavirus könnten das Smartphone-Geschäft verändern Die Folgen des Coronavirus könnten das Smartphone-Geschäft verändern
picture alliance/Robert Günther/dpa-tmn/dpa
Das neuar­tige Coro­navirus könnte für den Smart­phone-Markt nach Einschät­zung von Bran­chen­experten auch dauer­hafte Folgen haben. So werde sich der Vertrieb noch stärker zu Online-Käufen verschieben - "viel­leicht auch lang­fristig, wenn mehr Verbrau­cher Gefallen daran finden", sagte Analystin Annette Zimmer­mann vom Markt­forscher Gartner.

Außerdem seien die aktu­ellen Probleme eine beson­dere Belas­tung für bereits schwä­chelnde Anbieter. Mit einem Anstieg der Smart­phone-Preise rechnet Gartner unter­dessen nicht - weil der Markt dafür zu sehr umkämpft sei.

Smart­phone-Produk­tionen standen still

Die Folgen des Coronavirus könnten das Smartphone-Geschäft verändern Die Folgen des Coronavirus könnten das Smartphone-Geschäft verändern
picture alliance/Robert Günther/dpa-tmn/dpa
Die Coro­navirus-Krise in China nimmt die Smart­phone-Anbieter in die Zange: Werke von Zulie­ferern und Ferti­gern standen still und laufen zum Teil immer noch nicht mit voller Kraft - und die Verkäufe im welt­größten Markt für Computer-Handys brechen gerade weg.

Zum Beispiel arbeitet der vor allem als iPhone-Hersteller bekannte Auftrags­fertiger Foxconn aktuell nur mit halber Kapa­zität und will die Produk­tion erst wieder bis Ende März voll­ständig hoch­fahren.

Im zweiten Quartal werde man die Produk­tions­engpässe auch inter­national zu spüren bekommen, betonte Gartner-Analyst Anshul Gupta. Die Arbeits­ausfälle in China behin­derten auch die Arbeit an neuen Modellen, die erst in einigen Monaten auf den Markt kommen sollen. Auch das könne die Verkäufe in diesem Jahr bremsen, warnte Gupta. Der Markt werde von Ersatz­käufen ange­trieben - und wenn Verbrau­chern keine inter­essanten neuen Modelle präsen­tiert werden, behielten sie ihre aktu­ellen Smart­phones länger.

Huawei ist stark betroffen

Beson­ders hart trifft die Situa­tion aus Sicht der Gartner-Analysten den chine­sischen Huawei-Konzern. Außer­halb Chinas hat Huawei bereits mit Rück­gängen zu kämpfen, weil wegen US-Sank­tionen neue Modelle ohne Google-Dienste verkauft werden müssen. Also ist die Firma noch stärker auf den Heimat­markt ange­wiesen - der jetzt schwä­chelt. "2020 wird für Huawei sehr schwierig werden", betonte Zimmer­mann.

Gupta zwei­felt am Erfolg von Huaweis Plan, eine eigene App-Platt­form als Alter­native zu Googles Play Store aufzu­bauen. Denn es sei nicht damit getan, den Nutzern heute popu­läre Apps zu bieten. Viel­mehr müsse eine Platt­form so attraktiv für Entwickler sein, dass dort auch künf­tige Hits von Anfang an landen. "Ohne Google-Dienste kann Huawei in Smart­phone-Märkten außer­halb Chinas nicht über­leben", zeigte sich der Gartner-Analyst über­zeugt.

Die Galaxy-S20-Serie von Samsung wird offi­ziell ab dem 13. März in Deutsch­land verkauft. In Korea star­tete der Verkauf bereits vergan­gene Woche. Die Absatz­zahlen waren bislang aller­dings nicht berau­schend. Details lesen Sie in einer weiteren News.

Mehr zum Thema Finanzen