Themenspezial: Verbraucher & Service Baldiger Wechsel

ADAC VISA: Umzug von LBB zur Solarisbank steht bevor

Nach dem Ende der Amazon-Kredit­karte bei der LBB Berlin muss nun auch die ADAC-VISA-Karte den Dienst­leister wech­seln.
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Kunden der ADAC-VISA-Karte erhielten kürz­lich eine E-Mail. Darin wurde ange­kün­digt, dass das VISA-Karten­konto von der LBB (Landes­bank Berlin), die bisher auch die Amazon-VISA-Kredit­karte verwaltet und betreut hatte, über eine "LBB-Trans­fer­gesell­schaft" zur Sola­ris­bank erfolgen soll.

Für das Fintech Solaris, eine "White Label Bank" ist das eines seiner wich­tigsten aktu­ellen Geschäfte: Die Über­nahme des ADAC-Kredit­kar­ten­port­folios. "Derzeit planen wir, dass Solaris die Verträge im dritten Quartal 2024 über­nimmt", erklärten die Landes­bank Berlin (LBB) und der ADAC in einer E-Mail an die 1,3 Millionen ADAC-Kredit­karten-Kunden. Die E-Mail liegt der Redak­tion vor. 1,3 Millionen ADAC-VISA-Kreditkartenkunden werden künftig von der Solarisbank betreut 1,3 Millionen ADAC-VISA-Kreditkartenkunden werden künftig von der Solarisbank betreut
Screenshot: teltarif.de, Quelle: adac.de
Solaris, die mit einer eigenen Bank­lizenz Dienst­leis­tungen für Neo-Banken ohne eigene Lizenz anbieten, aber selbst nach außen nicht in Erschei­nung treten, soll die LBB als Bank­partner ablösen, heißt es darin weiter. "Damit wird Solaris künftig für die Heraus­gabe und Verwal­tung der ADAC-Kredit­karten sowie für die Abwick­lung aller Zahlungen verant­wort­lich sein."

Anzei­chen, dass es jetzt wirk­lich losgeht

Das Schreiben sei ein Indiz dafür, berichtet die Wirt­schafts­zei­tung Handels­blatt, dass Solaris die Voraus­set­zungen für die Über­gabe erfüllt habe und garan­tieren könne, dass Fintech diesen Deal auch hand­haben könne, hieß es in Finanz­kreisen. Daran hatte es bis zuletzt Zweifel gegeben.

Wech­sel­ver­trag seit 2022

Solaris hatte bereits im September 2022 einen Zehn­jah­res­ver­trag mit dem ADAC über dessen Kredit­karten geschlossen, die bislang von der LBB verwaltet wurden. Doch die Über­nahme verzö­gerte sich bisher. Wie genau Solaris die Über­nahme im Detail hinbe­kommt – beispiels­weise durch eine neue Finan­zie­rungs­runde oder die Unter­stüt­zung einer weiteren Bank – ist noch unklar. Weder der ADAC, noch Solaris oder LBB wollten sich gegen­über dem Handels­blatt zu diesem Thema äußern.

Mitnahme der bekannten Kredit­kar­ten­nummer

In einer FAQ des ADAC wird betont, dass die ausge­gebenen VISA-Kredit­karten mit ADAC-Logo, die zugleich auch als ADAC-Mitglieds­aus­weis genutzt werden können, gültig bleiben. D.h., auch die gewohnte VISA-Kredit­kar­ten­nummer soll sich nicht ändern.

Das ist inso­fern bemer­kens­wert, da die ersten sechs Ziffern der Kredit­kar­ten­nummer (BIN = Bank Iden­tifi­cation Number) immer einer bestimmten Bank zuge­ordnet sind. Möglich ist das wohl nur, weil die bishe­rige LBB-Berlin nach dem Ende der Amazon-Kredit­karte und jetzt der ADAC-VISA-Karte komplett aus dem Kredit­kar­ten­geschäft aussteigen wird. Die Reste der Landes­bank sollen dann wohl bei den Berliner Spar­kassen inte­griert werden.

Was könnte sich für die Kunden ändern?

In Szene­foren wird über einen gewissen "holp­rigen Kunden­ser­vice" bei Solaris geklagt. Dafür wird der Kunden­ser­vice der bishe­rigen LBB allge­mein gelobt, was wir aus eigener Erfah­rung bestä­tigen können.

Betrof­fene Kunden sollten ihren E-Mail-Post­ein­gang und alle Buchungen auf der Karte im Auge behalten. So richtig soll es im "dritten Quartal 2024" losgehen, also ab Juni/Juli diesen Jahres. Dann dürften die Kunden über den weiteren Ablauf erneut infor­miert werden.

Für Nutzer der Amazon-Kredit­karte bei der LBB gab es hingegen kein wirk­liches Happy End.

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