Test

Trade Republic Visa im Test

Der Berliner Neobroker bietet nun auch eine eigene Visa-Debit­karte an. Beson­ders daran: Diese ist nicht an ein Giro­konto gebunden, statt­dessen greift sie auf ein hinter­legtes Depot­konto zu. Wie das funk­tio­niert, haben wir uns im Test ange­schaut.
Von Björn König

Wie schlägt sich die Visa-Debitkarte von Trade Republic? Wie schlägt sich die Visa-Debitkarte von Trade Republic?
Screenshot: Björn König
Kredit- oder Debit­karten sind in der Regel an ein Giro­konto gebunden. Der Berliner Neobroker Trade Repu­blic rüttelt jedoch an dieser Praxis und verknüpft seine Visa-Debit­karte erst­mals mit einem Depot­konto. Dieses Produkt ist in Deutsch­land derzeit noch weitest­gehend einmalig, dabei hat die Karte selbst diverse Vor- und Nach­teile, welche wir uns im Test näher ange­schaut haben.

Wie funk­tio­niert die Karte?

Wie schlägt sich die Visa-Debitkarte von Trade Republic? Wie schlägt sich die Visa-Debitkarte von Trade Republic?
Screenshot: Björn König
Grund­sätz­lich unter­scheidet sich die Trade Repu­blic Visa nicht von anderen Debit­karten. Voraus­set­zung ist ledig­lich statt eines Giro­kontos die Eröff­nung eines kosten­freien Wert­papier­depots beim Berliner Neobroker. Wer die Karte bestellen möchte, hat die Wahl zwischen einer mit Google oder Apple Pay kompa­tiblen virtu­ellen Karte, sowie zwei unter­schied­lichen physi­schen Karten­typen (Plastik, Spie­gel­metall).

Die virtu­elle Karte ist kostenlos, für die beiden anderen Vari­anten fällt jeweils eine einma­lige Ausstel­lungs­gebühr für die Karten­lauf­zeit an. Nütz­lich sind die physi­schen Karten jedoch in der Regel nur, wenn auch Barver­fügungen am Auto­maten getä­tigt werden sollen. Diese sind ab 100 Euro an allen Auto­maten kosten­frei, darunter berechnet Trade Repu­blic jeweils einen Euro je Verfü­gung, was jedoch im Markt­ver­gleich relativ günstig erscheint.

Vorteile gegen­über Giro­konten

Trade Repu­blic ist (noch) kein voll­wer­tiges Giro­konto, weshalb man auf Banking-Stan­dard­funk­tionen verzichten muss. Inter­essanter ist die Verbin­dung mit dem Depot jedoch aus verschie­denen Gründen trotzdem. Wer sein Depot beispiels­weise zur lang­fris­tigen Geld­anlage verwendet, kann erhal­tene Divi­denden vom Verrech­nungs­konto direkt mit der Visa-Karte in Geschäften oder im Internet ausgeben. In unserem ersten Test funk­tio­nierten die bargeld­losen Trans­aktionen bereits tadellos.

Außerdem erhält man für Karten­trans­aktionen "Save­back" von einem Prozent bis 1500 Euro. Dieser Cash­back fließt dann in einen ETF-Spar­plan, unab­hängig davon lassen sich vier Prozent Zinsen für nicht ange­legtes Cash-Guthaben auf dem Depot-Verrech­nungs­konto gene­rieren, wobei auch hier ein Deckel für die maximal mögliche Verzin­sung von 50.000 Euro besteht.

Für wen ist die Karte inter­essant?

Inter­essant erscheint die Karte vor allem für Nutzer, die ohnehin bereits mit einem Trade Repu­blic-Depot inves­tieren oder oft größere Bargeld­ver­fügungen an verschie­denen Auto­maten tätigen. Darüber hinaus könnte die Karte auch einen Blick wert sein, wenn man häufiger an Geld auf dem Depot-Verrech­nungs­konto muss oder von den hohen Zinsen auf dem Verrech­nungs­konto profi­tieren möchte.

Mögli­cher­weise arbeitet Trade Repu­blic aber bereits an der Erwei­terung seines Karten­ange­bots. So war in den vergan­genen Monaten zu vernehmen, dass der Neobroker künftig auch ein voll­wer­tiges Giro­konto anbieten will und es nicht nur bei den bishe­rigen Karten­funk­tionen bleibt. Das ist nahe­lie­gend, da die Berliner mitt­ler­weile über eine eigene Bank­lizenz verfügen und so glei­cher­maßen mit anderen Neobanken wie N26 oder Vivid Money konkur­rieren könnten, welche umge­kehrt derzeit in das Geschäft mit Wert­papier­depots einsteigen.

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