Ankündigung

ARD Mediathek vor Relaunch: Personalisierte Angebote

Demnächst soll es in der ARD Mediathek mehr Ordnung geben. Nach einem Relaunch sind persönliche Empfehlungen geplant. Das sagte WDR-Intendant Tom Burow heute in Köln.
Von der Anga Com in Köln berichtet Thorsten Neuhetzki

WDR-Intendant Tom Burow (rechts) mit Unitymedia-CEO Lutz Schüler auf der Anga Com WDR-Intendant Tom Burow (rechts) mit Unitymedia-CEO Lutz Schüler auf der Anga Com
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Wer in der Mediathek der ARD etwas sucht, ist oftmals verloren. Die Inhalte sind durch die zahlreichen Landesrundfunkanstalten sehr vielfältig, allerdings gleichzeitig auch schlecht sortiert. Oftmals muss der Nutzer wissen, wo eine Sendung im TV gelaufen ist, damit er sie in der Mediathek finden kann. Das soll sich ändern, kündigte WDR-Intendant Tom Burow heute auf dem Eröffnungspanel des Medienform.NRW und der Anga Com in Köln an.

Er verriet, dass die ARD derzeit an einer neuen Version seiner Mediathek arbeitet. Wann diese erscheinen wird, ließ er offen. Wichtig sei aber, dass der Nutzer sich dann auf personalisierte Inhalte einstellen kann, er also die Möglichkeit hat, Vorschläge passend zu seinem Sehverhalten zu bekommen. Details dazu ließ Burow offen. So ist unklar, ob der Nutzer sich dafür registrieren muss und die Angebote Plattform-Übergreifend auf allen Ausspiel-Kanälen der Mediathek gleichermaßen bekommen kann, oder ob das durch ein Cookie-ähnliches System erfolgt. Ebenso ist unklar, ob der Nutzer einer solchen Erfassung dann erst zustimmen muss oder ob er ihr zumindest widersprechen kann.

Sender würden gerne mehr online experimentieren

WDR-Intendant Tom Burow (rechts) mit Unitymedia-CEO Lutz Schüler auf der Anga Com WDR-Intendant Tom Burow (rechts) mit Unitymedia-CEO Lutz Schüler auf der Anga Com
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Burow machte auch darauf aufmerksam, dass die öffentlich-rechtlichen Sender in ihren Onlineangeboten nicht so viel experimentieren dürften, wie sie gerne würden. Er nannte ein Beispiel, wo man für ein Online-Angebot kurze Beiträge produziert habe, die ausschließlich online veröffentlicht werden sollten. Das sei jedoch nicht zulässig gewesen, also hätte man im linearen Fernsehen zunächst einen Beitrag mit dem Material senden müssen um anschließend als Online-Zusatzangebot die eigentlich geplanten Online-Inhalte online zu stellen. Er hofft allerdings, dass sich das mit dem anstehenden und genehmigten Jugendangebot der öffentlich-rechtlichen Sender ändert. Dieser werde ausschließlich online stattfinden.

Was generell das Thema Streaming von Fernsehinhalten angeht, zeigte sich Burow trotz allem zurückhaltend. "Sie müssen bedenken, dass das Nutzen-/Kosten-Verhältnis beim Streaming umgekehrt zum linearen Fernsehen ist." Bei einem Kabel- oder Satelliten-Zuschauer bringe jeder weitere Zuschauer mehr Reichweite, aber verursache keine weiteren Kosten, da es sich um Broadcast handelt. Beim Streaming muss jedoch jeder einzelne Abruf bezahlt werden.

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