anonymisiert

T-Mobile unterbindet Verkauf vorregistrierter Prepaid-Karten

Shop-Betreiber Simonym will sich nicht auf einen Rechtsstreit einlassen
Von Björn Brodersen

Der Verkäufer von bereits freigeschalteten SIM-Karten Simonym [Link entfernt] hat sein Angebot vorerst eingestellt. Der Betreiber sieht sich nach eigenen Angaben durch eine Abmahnung durch den Mobilfunkbetreiber T-Mobile zu diesem Schritt veranlasst. Der Anbieter erwägt nicht einmal einen Rechtsstreit, da er schon nicht die Kostennote der Abmahnung bezahlen könne. Der Streitwert sei von T-Mobile auf 50 000 Euro beziffert worden.

Bei Simonym können Mobilfunkkunden eine SIM-Karte erwerben und nutzen, ohne dass ihre persönlichen Daten mit der Rufnummer verknüpft werden, wie es bei einem herkömmlichen Kauf mit einer Registrierung der SIM-Karte auf den Namen der Fall ist. Die hinterlegten Registrierungsdaten beim SIM-Karten-Kauf verlieren durch die Weitergabe des Mobilfunkanschlusses auf einen anderen Nutzer an Bedeutung. Auf diese Weise sei anonymisierteres Telefonieren per Handy möglich, da Behörden schwerer als im Normalfall über die Verbindungsdaten an die Nutzerdaten gelangten.

T-Mobile begründet in der von Simonym online veröffentlichten Abmahnung sein Vorgehen unter Verweis auf seine AGB für Prepaid-Produkte. Diese verpflichteten den Kunden, einen Inhaberwechsel des Mobilfunkanschlusses unverzüglich anzuzeigen. Zudem bedürfe es der Zustimmung von T-Mobile zu einem Anschluss-Wechsel auf Dritte. Der in Berlin ansässige Händler habe den Mobilfunkbetreiber schon bei Kauf der SIM-Karten "grob getäuscht".

Anonymes Telefonieren per Handy ist nur durch Manipulieren der SIM-Registrierungsdaten möglich. Wie die Versuche, den Wert von Registrierungsdaten beim SIM-Karten-Kauf zu mindern, zu beurteilen sind, können Sie in unserem Editorial zum Thema entnehmen.

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