Einmischung

Investor will offenbar Telekom-Aufsichtsratschef loswerden

Blackstone hält Zumwinkel angeblich für nicht geeignet
Von AFP / Thorsten Neuhetzki

Der US-Investor Blackstone dringt angeblich auf die Ablösung von Telekom-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel. Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) berichtet, hatte sich Blackstone bereits darum bemüht, Zumwinkel zusammen mit dem Mitte November zurückgetretenen Vorstandsvorsitzenden Kai-Uwe Ricke loszuwerden. Bei Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) hätten die US-Investoren für einen "Doppel-Schlag" geworben, sich damit aber nicht durchsetzen können. Nun stehe der 63-jährige Zumwinkel bei Blackstone weiterhin "unter verschärfter Beobachtung". René Obermann im Schulterschluss mit Klaus Zumwinkel

"Blackstone hält Zumwinkel für einen guten Manager, aber bei der Telekom auf dem falschen Job", zitierte die Zeitung einen Insider. Blackstone, das einen Anteil von 4,5 Prozent der Telekom-Aktien hält, moniert laut FTD unter anderem, dass Zumwinkel das Detailwissen fehle. Die US-Investoren wollten lieber einen versierten Telekomexperten an der Spitze des Aufsichtsrats sehen. Auch sieht Blackstone der Zeitung zufolge die gleichzeitige Tätigkeit von Zumwinkel als Vorstandschef der Deutschen Post als Nachteil: Nicke er bei der Telekom Einschnitte ab, die für die Beschäftigten schmerzhaft seien, drohe ihm bei der Post Ärger mit den Arbeitnehmervertretern.

Der neue Telekom-Vorstandschef René Obermann will morgen mit dem Aufsichtsrat über sein Vorgehen beraten. Die FTD erwartet, dass sich Obermann angesichts der "unübersichtlichen Gemengelage" voraussichtlich noch einige Wochen Zeit nehmen wird, um über seine endgültige Marschrichtung zu entscheiden. Der neue Telekom-Chef werde zunächst einmal wichtige Personalien verkünden. Seine Strategie wolle der Vorstandschef dann erst in einigen Monaten nach Rücksprache mit seinem neuen Vorstandsteam sowie dem Aufsichtratsvorsitzenden vorstellen.

Weitere Artikel zur aktuellen Situation der Deutschen Telekom