Obermann neuer Telekom-Chef

Telekom: Obermann will "jeden Cent zwei Mal umdrehen"

Neuer Telekom-Chef plant Sparmaßnahmen und besseren Service
Von dpa /

Verbraucherschützer forderten vom neuen Telekom-Chef eine Serviceoffensive. "Was für uns am gravierendsten ist, ist die mangelnde Servicebereitschaft", sagte der Vorstand des Deutschen Verbandes für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation, Manfred Rühl, in einem dpa-Gespräch. Zahlreiche Kunden hätten das Gefühl, dass sie bei Problemen von einer Stelle zur anderen weitergereicht würden. Obermann sagte in seiner Antrittsrede: "Ich will, dass unsere Kunden mit unserem Unternehmen wieder rundum zufrieden sein können."

Der Chefwechsel geschah Konzernkreisen zufolge auf Druck der Bundesregierung und des Finanzinvestors Blackstone, der 4,5 Prozent des Bonner Konzern kontrolliert. Es soll auch einen Streit zwischen Ricke und Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel gegeben haben. Zumwinkel dankte Ricke am Montag für "den Schuldenabbau und die Konsolidierung" in den vergangenen Jahren.

Bund: Kein Druck bei Personalentscheidung

Ein Sprecher des Bundesfinanzministerium sagte, der Bund habe bei der Personalentscheidung keinen Druck ausgeübt und dies auch nicht nötig gehabt. Das Unternehmen habe einen starken Aufsichtsrat. Es habe aber eine enge Abstimmung zwischen Zumwinkel und dem Bund als größtem Anteilseigner gegeben. Der Bund und die bundeseigene KfW Bankengruppe halten noch 31,7 Prozent an der Telekom. Die Bundesregierung hoffe auf eine schnelle Lösung der Probleme bei der Deutschen Telekom, sagte der Sprecher.

Einen neuen Chef für T-Mobile gibt es Angaben aus unternehmensnahen Kreisen noch nicht. Die Deutsche Telekom lehnte einen Kommentar dazu ab.

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