Mobiler Internetauftritt: App, Website oder Responsive-Design?
Mobile Internetauftritte: App versus Website
Bild: Infografik von MDGadvertsing (Auszug)
Wer einen Internetauftritt betreibt, möchte eine möglichst große Zielgruppe erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass das Angebot der Website auch auf Smartphones und Tablets komfortabel und ansprechend umgesetzt wird. Die Präsentation der mobilen Variante kann auf dreierlei Weisen erfolgen: über eine App, ein zweites auf Mobilgeräte zugeschnittenes Design oder mittels der Responsive-Methode. All diese Umsetzungen sprechen unterschiedliche Bedürfnisse des Seitenbetreibers und der Nutzer an.
Heutzutage nutzen unzählige Formate, wie Magazine, Shops und Dienstleister, eine dedizierte App für Smartphones und Tablets. Diese wird meist für die populären Systeme Android und iOS angeboten und über den Google Play Store beziehungsweise den Apple App Store zur Verfügung gestellt. Im Idealfall wird bei der Entwicklung auch an weniger verbreitete Systeme wie Microsofts Windows Phone gedacht. Native Apps bieten eine Reihe von Vorteilen, da sie an die jeweiligen Betriebssysteme - und die dazugehörige Hardware - von Mobilgeräten angepasst sind. So erhöht sich beispielsweise der Bedienkomfort für den Touchscreen durch Wischgesten beim Navigieren. Dank Multitouch können Kartenansichten oder Fotos mit der "Zweifinger-Geste" komfortabler betrachtet werden. Doch native Apps bringen noch weitere Vor- und Nachteile mit sich.
1. Internetauftritt als App realisieren
Mobile Internetauftritte: App versus Website
Bild: Infografik von MDGadvertsing (Auszug)
Webseiten verändern sich regelmäßig: Magazine und Blogs schalten aktuelle News und das Sortiment von Online-Shops erweitert sich. Ein großer Vorteil von Apps ist, dass neue Inhalte per Push-Nachricht direkt zum Benutzer geleitet werden. Viele Daten wie Medien, Kartenmaterial oder Webseiteninhalte lassen sich zudem auch offline sichern und können ganz ohne Internetzugang in der App betrachtet werden. Positiv ist auch, dass Apps vor der Veröffentlichung gründlich überprüft werden. So verringert sich die Wahrscheinlichkeit, Schadsoftware aus dem jeweiligen Store zu beziehen. Zudem können neue Features und Fehlerausbesserungen vom Entwickler jederzeit durch ein Update geliefert werden. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil ist der Zugriff auf bestimmte Systemfunktionen. So kann die Smartphone-Kamera zum Scannen von Barcodes genutzt werden, oder das GPS die Distanz bis zu einem bestimmten Standort (etwa das nächste Restaurant) aufzeigen.
So praktisch die mobilen Anwendungen sind, haben sie jedoch auch ihre Schattenseiten. Um sie nutzen zu können, wird ein bestimmtes Betriebssystem, etwa iOS, Android oder Windows 10 Mobile, vorausgesetzt. Außerdem erfordert eine App auch eine Installation, die je nach Dateigröße wenige Kilobyte bis zu Hunderten von Megabyte betragen kann. Der Knackpunkt, der die meisten Anwender gegenüber installierbaren Programmen skeptisch werden lässt, ist jedoch der Zugriff auf bestimmte Systembereiche. Manche Apps wollen etwa das Telefonbuch des Nutzers einsehen oder auf den Standort des Nutzers zugreifen. Bisweilen sind die gewünschten Berechtigungen nachvollziehbar. Es gibt jedoch auch Apps, die den User unnötig transparent werden lassen. Neben der Angst vor Datenmissbrauch, gibt es noch weitere abschreckende Aspekte. Darunter fallen übermäßige Werbeeinblendungen, Bezahlinhalte und die ungewisse Kompatibilität mit älteren - aber auch brandneuen - Betriebssystemversionen.
2. Mobile Internetseiten
Eine Alternative zur App bieten eigens angepasste Mobil-Webseiten. Sie lassen sich direkt im Browser ansteuern und die Entwicklungskosten sind im Vergleich zur App geringer. Weitere Vorteile sind, dass keine Authentifizierung durch einen Store vorausgesetzt wird und dass es keine Rolle spielt, welches Endgerät oder Betriebssystem der Nutzer verwendet. Außerdem spart eine mobile Ansicht Speicherplatz, da keine Installation benötigt wird. Für Webseitenbetreiber hat die mobile Ansicht außerdem das Argument der Weiterleitung über Suchmaschinen auf seiner Seite. Häufig kommt ein Großteil der Nutzer über Google, Bing und ähnliche Plattformen. Eine native App kann nicht direkt über das Web angesteuert werden. Viele Themes gängiger CMS wie WordPress stellen den Administratoren ergänzend zur Desktop-Version eine mobile Website zur Verfügung.
Doch auch die mobilen Webseiten haben mit Nachteilen zu kämpfen. Hier ist in erster Linie der hohe Datenverbrauch zu nennen. Vor allem Anwender mit wenig Highspeed-Volumen kommen schnell an ihre Grenzen, wenn viele Portale besucht werden. Allerdings sind mobile Internetseiten meist genügsamer beim Datenverbrauch als ihre Desktop-Pendants. Wenn kein Breitband-Volumen mehr zur Verfügung steht, werden die Websites mit langsamer Geschwindigkeit geladen. Das ist unpraktisch, vor allem wenn Nutzer unterwegs dringend eine bestimmte Information benötigen. Außerdem sind mobile Internetauftritte anfälliger für Schadsoftware, wie Viren oder Trojaner. Deshalb empfiehlt sich auch bei Smartphones und Tablets der Einsatz einer Anti-Viren-App.
3. Alternative Responsive-Design
Responsive Design versus mobile Webseite
Bild: Smooster
Ein populärer Trend ist der Einsatz sogenannter Responsive Websites. Hier passt sich die Darstellung der Inhalte automatisch an den genutzten Bildschirm an. Da es sich lediglich um eine Modifikation des bestehenden Internetauftritts handelt, entfällt die Pflege einer zweiten Präsenz. Auch der Kostenfaktor spielt eine entscheidende Rolle. Denn bei einer separaten mobilen Website fällt der Arbeitsaufwand für den Seitenbetreiber natürlich deutlich höher aus. Die SEO-Einstellungen werden ebenfalls übernommen, wodurch Responsive-Lösungen gut von Suchmaschinen gefunden werden. Außerdem werden Inhalte im Vergleich zur gängigen Seite schneller bereitgestellt. Dennoch laden solche Portale oftmals langsamer als "richtige" mobile Websites. Responsive Websites sind zudem weniger gut an mobile Endgeräte angepasst.
Butter bei die Fische: Welche mobile Variante ist die beste?
Diese Frage lässt sich so pauschal natürlich nicht beantworten. Es kommt wie immer auf den Anwendertyp an. Alle drei Möglichkeiten sind auf ihre spezielle Weise interessant und entscheidend für die Auswahl sollten letztendlich die eigenen Bedürfnisse und die der Nutzer sein. Die einfachste Weise, einen mobilen Internetauftritt zu realisieren, ist das Responsive-Design, das viele Themes diverser CMS von Haus aus bieten. Diese Lösung ist für eine private Homepage oder für kleine Unternehmen, bei denen der Kostenfaktor eine große Rolle spielt, eine gute Wahl. Professioneller ist jedoch der Einsatz einer vollwertigen mobilen Internetseite. Denn die kann deutlich besser für die Darstellung auf Smartphones und Tablets optimiert werden. Am meisten Aufwand - und Entwicklungskosten - veranschlagt die mobile App. Sie ist jedoch auch am komfortabelsten zu bedienen und kann bei Bedarf auf Sensoren, Kamera und weitere Hardware des Endgeräts zugreifen. Wenn bereits eine große Nutzerbasis vorhanden ist, bietet sich die Bereitstellung einer nativen App an. Sie ist für die Anwender eine gute Alternative - oder Ergänzung - zur gängigen Website.
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