Mobiles Surfen

Mobiler Internetauftritt: App, Website oder Responsive-Design?

Ein mobiler Internet­auftritt ist für Unter­nehmen heute wichtiger denn je. Entspre­chend wichtig ist auch die Frage, wie er sich am besten reali­sieren lässt - App oder doch lieber Direkt­zugriff? Wir zeigen, was die Vor- und Nach­teile sind.
Von Andre Reinhardt

Infografik Mobile Internetauftritte: App versus Website Mobile Internetauftritte: App versus Website
Bild: Infografik von MDGadvertsing (Auszug)
Wer einen Internet­auftritt betreibt, möchte eine möglichst große Ziel­gruppe erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass das Angebot der Web­site auch auf Smart­phones und Tablets komfortabel und ansprechend umgesetzt wird. Die Präsen­tation der mobilen Variante kann auf dreier­lei Weisen erfolgen: über eine App, ein zweites auf Mobil­geräte zuge­schnit­tenes Design oder mittels der Respon­sive-Methode. All diese Umsetzungen sprechen unter­schiedliche Bedürf­nisse des Seiten­betreibers und der Nutzer an.

Heutzutage nutzen unzählige Formate, wie Magazine, Shops und Dienst­leister, eine dedizierte App für Smart­phones und Tablets. Diese wird meist für die populären Systeme Android und iOS angeboten und über den Google Play Store bezie­hungs­weise den Apple App Store zur Verfügung gestellt. Im Ideal­fall wird bei der Ent­wicklung auch an weniger ver­breitete Systeme wie Micro­softs Windows Phone gedacht. Native Apps bieten eine Reihe von Vor­teilen, da sie an die jeweiligen Betriebs­systeme - und die dazugehörige Hardware - von Mobil­geräten angepasst sind. So erhöht sich beispiels­weise der Bedien­komfort für den Touch­screen durch Wisch­gesten beim Navigieren. Dank Multi­touch können Karten­ansichten oder Fotos mit der "Zwei­finger-Geste" komfor­tabler betrachtet werden. Doch native Apps bringen noch weitere Vor- und Nach­teile mit sich.

1. Internetauftritt als App realisieren

Infografik Mobile Internetauftritte: App versus Website Mobile Internetauftritte: App versus Website
Bild: Infografik von MDGadvertsing (Auszug)
Web­seiten verändern sich regel­mäßig: Magazine und Blogs schalten aktuelle News und das Sortiment von Online-Shops erweitert sich. Ein großer Vorteil von Apps ist, dass neue Inhalte per Push-Nachricht direkt zum Benutzer geleitet werden. Viele Daten wie Medien, Karten­material oder Webseiten­inhalte lassen sich zudem auch offline sichern und können ganz ohne Internet­zugang in der App betrachtet werden. Positiv ist auch, dass Apps vor der Veröffent­lichung gründlich über­prüft werden. So verringert sich die Wahr­scheinlich­keit, Schad­software aus dem jeweiligen Store zu beziehen. Zudem können neue Features und Fehler­ausbes­serungen vom Entwickler jederzeit durch ein Update geliefert werden. Ein weiterer nicht zu unter­schätzender Vorteil ist der Zugriff auf bestimmte System­funktionen. So kann die Smartphone-Kamera zum Scannen von Barcodes genutzt werden, oder das GPS die Distanz bis zu einem bestimmten Standort (etwa das nächste Restaurant) aufzeigen.

So praktisch die mobilen Anwendungen sind, haben sie jedoch auch ihre Schatten­seiten. Um sie nutzen zu können, wird ein bestimmtes Betriebs­system, etwa iOS, Android oder Windows 10 Mobile, vorausgesetzt. Außerdem erfordert eine App auch eine Installation, die je nach Dateigröße wenige Kilobyte bis zu Hunderten von Megabyte betragen kann. Der Knack­punkt, der die meisten Anwender gegenüber instal­lier­baren Programmen skeptisch werden lässt, ist jedoch der Zugriff auf bestimmte Systembereiche. Manche Apps wollen etwa das Telefon­buch des Nutzers einsehen oder auf den Standort des Nutzers zu­greifen. Bisweilen sind die gewünschten Berechti­gungen nachvoll­ziehbar. Es gibt jedoch auch Apps, die den User unnötig trans­parent werden lassen. Neben der Angst vor Daten­missbrauch, gibt es noch weitere abschreckende Aspekte. Darunter fallen übermäßige Werbe­einblen­dungen, Bezahl­inhalte und die ungewisse Kompatibi­lität mit älteren - aber auch brand­neuen - Betriebs­system­versionen.

2. Mobile Internetseiten

Eine Alternative zur App bieten eigens angepasste Mobil-Web­seiten. Sie lassen sich direkt im Browser ansteuern und die Entwicklungs­kosten sind im Vergleich zur App geringer. Weitere Vorteile sind, dass keine Authenti­fizierung durch einen Store voraus­gesetzt wird und dass es keine Rolle spielt, welches End­gerät oder Betriebs­system der Nutzer ver­wendet. Außerdem spart eine mobile Ansicht Speicher­platz, da keine Instal­lation benötigt wird. Für Web­seiten­betreiber hat die mobile Ansicht außer­dem das Argument der Weiter­leitung über Such­maschinen auf seiner Seite. Häufig kommt ein Groß­teil der Nutzer über Google, Bing und ähnliche Platt­formen. Eine native App kann nicht direkt über das Web ange­steuert werden. Viele Themes gängiger CMS wie WordPress stellen den Adminis­tratoren ergänzend zur Desktop-Version eine mobile Website zur Verfügung.

Doch auch die mobilen Webseiten haben mit Nach­teilen zu kämpfen. Hier ist in erster Linie der hohe Daten­verbrauch zu nennen. Vor allem Anwender mit wenig High­speed-Volumen kommen schnell an ihre Grenzen, wenn viele Portale besucht werden. Aller­dings sind mobile Internet­seiten meist genügsamer beim Daten­verbrauch als ihre Desktop-Pendants. Wenn kein Breitband-Volumen mehr zur Verfügung steht, werden die Web­sites mit langsamer Geschwindig­keit geladen. Das ist unpraktisch, vor allem wenn Nutzer unter­wegs dringend eine bestimmte Infor­mation benötigen. Außerdem sind mobile Internet­auftritte anfälliger für Schad­software, wie Viren oder Trojaner. Deshalb empfiehlt sich auch bei Smart­phones und Tablets der Einsatz einer Anti-Viren-App.

3. Alternative Responsive-Design

Responsive Design versus mobile Webseite Responsive Design versus mobile Webseite
Bild: Smooster
Ein populärer Trend ist der Einsatz sogenannter Responsive Web­sites. Hier passt sich die Dar­stellung der Inhalte auto­matisch an den genutzten Bild­schirm an. Da es sich lediglich um eine Modi­fikation des bestehenden Internet­auftritts handelt, entfällt die Pflege einer zweiten Präsenz. Auch der Kosten­faktor spielt eine entschei­dende Rolle. Denn bei einer separaten mobilen Web­site fällt der Arbeits­aufwand für den Seiten­betreiber natürlich deutlich höher aus. Die SEO-Einstel­lungen werden eben­falls über­nommen, wodurch Responsive-Lösungen gut von Such­maschinen gefunden werden. Außerdem werden Inhalte im Vergleich zur gängigen Seite schneller bereit­gestellt. Dennoch laden solche Portale oftmals langsamer als "richtige" mobile Websites. Responsive Websites sind zudem weniger gut an mobile Endgeräte angepasst.

Butter bei die Fische: Welche mobile Variante ist die beste?

Diese Frage lässt sich so pauschal natürlich nicht beantworten. Es kommt wie immer auf den Anwender­typ an. Alle drei Möglich­keiten sind auf ihre spezielle Weise interessant und entschei­dend für die Auswahl sollten letzt­endlich die eigenen Bedürf­nisse und die der Nutzer sein. Die einfachste Weise, einen mobilen Internet­auftritt zu realisieren, ist das Responsive-Design, das viele Themes diverser CMS von Haus aus bieten. Diese Lösung ist für eine private Home­page oder für kleine Unter­nehmen, bei denen der Kosten­faktor eine große Rolle spielt, eine gute Wahl. Professio­neller ist jedoch der Einsatz einer voll­wertigen mobilen Internet­seite. Denn die kann deutlich besser für die Darstel­lung auf Smart­phones und Tablets optimiert werden. Am meisten Aufwand - und Ent­wicklungs­kosten - veran­schlagt die mobile App. Sie ist jedoch auch am komfor­tabelsten zu bedienen und kann bei Bedarf auf Sensoren, Kamera und weitere Hardware des Endgeräts zugreifen. Wenn bereits eine große Nutzer­basis vorhanden ist, bietet sich die Bereit­stellung einer nativen App an. Sie ist für die Anwender eine gute Alter­native - oder Ergänzung - zur gängigen Website.

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