Vodafone: Gigabit-Anschluss für fast jeden 2. Neukunden
Die deutsche Tochter des Telekommunikations Weltkonzerns Vodafone plc hat heute ihre Halbjahreszahlen vorgelegt.
Bild: Picture Alliance / dpa
Der Festnetz- und Mobilfunkanbieter Vodafone hat heute seine Geschäftszahlen vorgelegt, die ein durchwachsenes Bild zeichnen.
Mehr Geld für mehr Internet
Die deutsche Tochter des Telekommunikations Weltkonzerns Vodafone plc hat heute ihre Halbjahreszahlen vorgelegt.
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Wegen der Corona-Pandemie greifen viele Menschen nach Einschätzung des in Düsseldorf beheimateten Unternehmens tiefer in die Tasche, um daheim möglichst schnelles Internet über das Festnetz zu bekommen. Bei Vodafone entschieden sich im Februar des Jahres nur etwa ein Drittel (35 Prozent) der Neukunden für einen Gigabit-Vertrag und damit das schnellstmögliche Angebot, wie ein Unternehmenssprecher heute sagte. Sechs Monate später im September war es jedoch schon fast die Hälfte (46 Prozent).
Homeoffice und Homeschooling belebt das Geschäft
Der Trend könnte mehrere Ursachen haben. Zum einen hat Vodafone sein Netz ausgebaut, und kann also mehr Kunden einen teureren Gigabit-Vertrag anbieten. Ein weiterer Faktor sind nach Einschätzung des Firmensprechers Homeschooling und Homeoffice - mehr Menschen sind daheim und nutzen Internet-Anwendungen. Dadurch hat sich der "Wert" des eigenen Anschlusses verändert.
5,7 Milliarden Service-Umsatz
Die Geschäftszahlen nennen in Deutschland einen Serviceumsatz im ersten Geschäftshalbjahr von April bis Ende September von 5,7 Milliarden Euro. Das ist unterm Strich ein deutliches Plus von 15,4 Prozent, das aus der Übernahme des regionalen Konkurrenten Unitymedia herrührt. Würde man diese Transaktion heraus rechnen, wäre der Umsatz bei minus 0,1 Prozent hängen geblieben. Für die Investoren wichtig: Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg um 1,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Angaben zum Nettogewinn macht Vodafone nicht.
50 Prozent Festnetz, 50 Prozent Mobilfunk
Kurz überschlagen unterteilt sich das Geschäft ziemlich zur Hälfte auf Festnetz und auf Mobilfunk. Die Deutschlandtochter des britischen Konzerns Vodafone PLC hat aktuell 16.000 Mitarbeiter, 5000 davon arbeiten am Hauptsitz in Düsseldorf.
Während das Kabel-TV-Netz-Geschäft auch wegen der höheren Gigabit-Nachfrage in Coronazeiten kräftig anzog (plus 3,4 Prozent) und der Umsatz mit langsameren VDSL-Leitungen (die teuer bei der Telekom gemietet werden müssen) marginal wuchs, sank das Mobilfunk-Geschäft von April bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2 Prozent.
Weniger Roaming-Einnahmen
Ein Grund für dieses Minus war, dass Vodafone deutlich weniger Roaming-Gebühren einnahm als zuvor. Das ist klar: Durch die Pandemie sind weltweit weniger Touristen und Geschäftsreisende unterwegs. Daher verdient Vodafone weniger mit, wenn eigene Kunden auf Reisen in der Ferne zum Handy greifen oder wenn Touristen aus Amerika oder Asien in Deutschland das Vodafone-Netz einbuchen und nutzen.