Online-Dokumente unbeliebt: Deutsche wollen Papierrechnung
Verbraucher bevorzugen die Papierrechnung
Foto: Eisenhans - Fotolia.com
Viele Unternehmen versuchen heute, ihre Kunden vom Online-Empfang von Rechnungen und anderen Dokumenten zu überzeugen. Einige stellen dabei den Kunden auch vor vollendete Tatsachen und versenden Papierrechnungen gar nicht mehr oder nur noch gegen eine monatliche Gebühr. So ist etwa der Empfang der Telefonrechnung als klassischer Papierbrief bei o2 und Vodafone seit vergangenem Jahr in den meisten Tarifen kostenpflichtig.
Doch die weite Mehrheit der Verbraucher bevorzugt nach wie vor die Papierrechnung. Nur 15 Prozent der Befragten ziehen den digitalen Versand von Rechnungen und Verträgen klassischen Briefen vor. 81 Prozent der Bundesbürger erhalten ihre Dokumente lieber in Papierform. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des IT-Branchenverbands BITKOM.
Verbraucher: Online-Rechnung bringt keine Vorteile, dafür aber Sicherheitsmängel
Verbraucher bevorzugen die Papierrechnung
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Die Wirksamkeit von Rechnungen, Verträgen und anderen Dokumenten ist inzwischen in vielen Fällen nicht mehr an die Schriftform gebunden. Damit können sie auch elektronisch versandt werden, etwa via E-Mail. Da per E-Mail jedoch auch gefälschte Online-Rechnungen von Betrügern im Umlauf sind, sind viele Unternehmen dazu übergegangen, diese Rechnungen in einem speziellen "Online-Postfach" für ihre Kunden zur Einsicht und zum Download zu hinterlegen, das per Web-Browser erreichbar ist. Zusätzlich gibt es auch Apps zur Anzeige der Online-Rechnungen und zur Kontoverwaltung von vielen Telekommunikationsanbietern.
Entsprechende Angebote finden bislang aber nur bei wenigen Verbrauchern positive Resonanz. So interessiert sich selbst unter den jüngeren Menschen nur jeder Vierte für elektronische Dokumente. Lediglich 24 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bekommen ihre Post lieber in digitaler Form anstatt als Papierbrief. Ältere Generationen sind noch deutlich zurückhaltender. Bei den 50- bis 64-Jährigen bevorzugt nur jeder Zehnte digitale Dokument
Die Gründe für die Ablehnung von digitalen Dokumenten sind vielfältig: 72 Prozent der Befürworter von Papierdokumenten sehen keine Vorteile in digitalen Rechnungen oder Verträgen. Jeder Vierte von ihnen (26 Prozent) kennt keine geeigneten Ablagesysteme für digitale Dokumente. Auch Sicherheitsbedenken spielen eine wichtige Rolle. Jeder Dritte (33 Prozent), der Papierbriefe dem digitalen Versand vorzieht, befürchtet, dass bei der Übertragung Unbefugte auf seine Rechnungen und Verträge zugreifen können. 14 Prozent von ihnen haben Bedenken, dass die digitalen Dokumente beim Versand verloren gehen könnten.
Unternehmen wollen mit digitalen Dokumenten Kosten einsparen
Die Unternehmen sehen hingegen sehen den Einsatz von digitalen Dokumenten durchweg positiv. BITKOM-Hauptvorstand Andreas Nowottka dazu: "Die Vorteile digitaler Dokumente sind vielen Privatverbrauchern noch nicht bewusst: Sie lassen sich platzsparend archivieren, können schnell im Volltext durchsucht werden, schonen die Umwelt und sparen im besten Fall auch noch Versandkosten."
Je nach Unternehmensgröße ließen sich durch den Einsatz digitaler Dokumente mehrere tausend Euro Druck- und Versandkosten pro Jahr sparen, so der BITKOM. Zudem erleichterten moderne Dokumentenmanagement-Systeme die Zusammenarbeit von Kollegen und erlaubten den Zugriff auf die digitalen Unterlagen auch von unterwegs, etwa per Smartphone, Tablet oder Laptop.