Urlaubsgrüße

Postkarte 2.0: Das sind die Alternativen - und so viel kosten sie

WhatsApp, Facebook und Instagram laufen Postkarten den Rang ab
Von Hans-Georg Kluge

Aus dem Urlaub anrufen, Bilder verschicken oder Nachrichten versenden: Das sind die Alternativen zur Postkarte. Aus dem Urlaub anrufen, Bilder verschicken oder Nachrichten versenden: Das sind die Alternativen zur Postkarte.
Bild: ArtmannWitte - Fotolia.com
Auf Reisen gibt es - neben der eigenen Erholung - vor allem eines: Den zu Hause gebliebenen Freunden, Bekannten oder Verwandten einen Urlaubsgruß zu schicken. Seit eh und je schicken Urlauber deswegen Postkarten in die Heimat. Spätestens seit dem Siegeszug des Internets und vor allem von Handys mit Kamera kommen auch elektronische Wege immer mehr zum Zug. Wir zeigen Ihnen, welche Wege es gibt, den Daheimgebliebenen ein wenig Urlaubsneid zu entlocken.

Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom ergibt, dass 2013 noch rund 50 Prozent der Urlauber eine klassische Postkarte verschicken möchten. Die elektronischen Medien erhalten aber Zulauf: Rund 30 Prozent wollen mit Telefon oder SMS Kontakt halten. Moderne Dienste wie Smartphone-Apps, soziale Netzwerke oder E-Mail sind für je 15 Prozent der Urlauber der Weg. Die MMS spielt praktisch keine Rolle.

Die klassische Textnachricht heute mit dem Smartphone-Messenger

Die SMS ist dabei eher ein Informationsträger. Innerhalb Europas sind die Kosten überschaubar - der EU-Roaming-Regulierung sei dank. Stimmungsvolle Bilder lassen sich so allerdings nicht verschicken. Smartphone-Messenger verbrauchen vergleichsweise wenig Datenvolumen - soweit nur Text versendet wird. Da innerhalb der EU die Kosten pro Megabyte auf 53,55 Cent begrenzt sind, ist für reine Textnachrichten ein Messenger wie WhatsApp die richtige Wahl. Wer WhatsApp oder andere Dienste nutzt, muss aber das Daten-Roaming anschalten. Vor dem Urlaub sollten daher Dienste wie Push-Mail, Kalender- oder Kontakt-Synchronisierung ausgeschaltet werden, sonst kosten diese - im Urlaub wohl unnötigen - Funktionen zusätzliches Datenvolumen und konterkarieren die Einsparungen durch die Messenger.

Aus dem Urlaub anrufen, Bilder verschicken oder Nachrichten versenden: Das sind die Alternativen zur Postkarte. Aus dem Urlaub anrufen, Bilder verschicken oder Nachrichten versenden: Das sind die Alternativen zur Postkarte.
Bild: ArtmannWitte - Fotolia.com
Alternativen wie die kürzlich von Google vorgestellten Hangouts, Skype Text-Chats, der Facebook-Messenger oder Apples iMessage sind der SMS ebenfalls überlegen, da auch sie nur geringe Datenübertragungen verursachen. Wer hingegen Bilder verschicken möchte, sollte aufpassen, denn diese haben einen deutlich höheren Datenverbrauch.

Wer in der Heimat anrufen möchte, für den gibt es nur im Hotel-WLAN oder vergleichbaren WLAN-Hotspot gute Alternativen mit dem Smartphone - bei Daten-Roaming sind Videochats nicht zu empfehlen. Apples Facetime ist für iPad oder iPhone-Nutzer eine gute Möglichkeit, Android-Nutzer können die Hangouts-App verwenden. Alternativen wie Skype oder VoIP-Apps gibt es in den Appstores ebenfalls.

Urlaubsbilder über soziale Netzwerke verteilen

Nutzer können ihre Urlaubsbilder mit Facebook oder anderen Netzwerke wie Google+ verteilen. Das geht auf den meisten Smartphones über die jeweilige App. Die Facebook-App zum Beispiel erlaubt, ein zuvor aufgenommenes Foto zu posten. So können Urlauber auch abends im Hotel die besten Schnappschüsse posten. Alternativ können die Bilder auch vorher von einer Digitalkamera kopiert werden. Da Kameras oft auf SD-Karten setzen, Smartphones und Tablets jedoch nur MicroSD-Speicherkarten verarbeiten, bietet es sich an, auch in der Kamera MicroSD-Karten in einem Adapter zu nutzen - dann ist der Datenaustausch unproblematisch.

Auf Android lässt sich das Daten-Roaming ausschalten Auf Android lässt sich das Daten-Roaming ausschalten
Screenshot: teltarif.de
Mit den Apps lassen sich auch Fotos aufnehmen und direkt posten. Das erfordert jedoch Zugang zum mobilen Internet - und der kostet. Da die Bilderdaten auch recht groß werden können, empfiehlt sich, die genauen Konditionen des Daten-Roamings noch vor dem Urlaub in Erfahrung zu bringen. Im EU-Ausland sollte dieser Weg eher sparsam bestritten werden.

Auch Bilderdienste wie Flickr oder Instagram haben Apps im Angebot. Mit diesen lassen sich die eigenen Foto-Alben bestücken und verwalten. Wer besonders viele Fotos in seine Alben einsortieren möchte, kann dies mit einem Tablet noch komfortabler erledigen.

Für Bilder und Videos: WLAN-Hotspots die beste Wahl

Wer wirklich viele Fotos verteilen möchte, sollte auf WLAN-Hotspots setzen, denn Daten-Roaming ist bei großen Bildermengen in den meisten Tarifen immer noch zu teuer. Wer nur gelegentlich ein Bild bei Facebook posten möchte, kann das zumindest innerhalb der EU auch ohne zu hohe Kosten über das mobile Internet machen.

Greift der Euro-Tarif jedoch nicht, ist dringend Vorsicht geboten: Hier können selbst geringe Datenmengen die Rechnung stark belasten. Deswegen: Vor dem Urlaub sollte jeder Urlauber seine individuellen Roaming-Konditionen in Erfahrung bringen. Zumindest in Hotels kann ein WLAN-Netz unnötige Roaming-Kosten verhindern. Wer vor allem Daten-Roaming nutzen muss, sollte sich bei den Datendiensten eines bewusst machen: Die entstehenden Kosten sind nicht ganz so leicht zu kontrollieren, wie bei einer klassischen SMS.

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