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Nach Antennenstreit: Uplink tauscht alte UKW-Sender aus

Nach der Einigung im Antennenstreit installiert das Unternehmen Uplink derzeit 700 UKW-Sender an etwa 300 Standorten in ganz Deutschland. Damit erhalten die Kunden neueste Hardware. Für den UKW-Radiohörer ändert sich dagegen fast nichts.
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Neue UKW-Sender von Uplink an einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern Neue UKW-Sender von Uplink an einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Uplink Network
Nach der Einigung im UKW-Antennen­streit zwischen den Erwerbern der UKW-Antennen und den Sender­netz­betreibern hat der Dienst­leister Uplink Network aus Düsseldorf, der rund die Hälfte der vormals durch den Ex-Monopolisten und Bundespostnachfolger Media Broadcast GmbH betriebenen Sender verantwortet, schnell voran­schreitende Umstellungen an Funktürmen in ganz Deutschland angekündigt.

Ersatz von 20 bis 40 UKW-Sendern pro Woche

Neue UKW-Sender von Uplink an einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern Neue UKW-Sender von Uplink an einem Standort in Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Uplink Network
"Wir ersetzen derzeit 30 bis 40 UKW-Sender der Media Broadcast pro Woche und wollen diese Zahl noch einmal deutlich steigern“, verdeutlicht der für den Betrieb verantwortliche Geschäftsführer Thomas Weiner den durch den nun behobenen UKW-Antennenstreit bislang aufgehaltenen Projektfortschritt. "Wir werden bis Ende September mit dem gesamten Projekt – das für UKW mit Abstand das größte weltweit ist – fertig sein", zeigt Weiner die Zeitschiene auf, "bereits Ende August wollen wir am Berliner Funkturm, dem Alex, unseren größten Standort umstellen."

Insgesamt installiert Uplink derzeit 700 UKW-Sender an etwa 300 Standorten in ganz Deutschland. Kunden wie zum Beispiel Deutschlandradio, NDR, rbb, radio NRW oder big FM erhalten in diesem Zusammenhang aktuell Digital­technologie, die besonderer Energie- und Wartungs-Effizienz ermöglicht. Dies führe vor allem zu sinkenden Kosten für die Radio­veranstalter, aber auch zu besserer Qualität und geringerer Ausfallsquote für die Hörer. An der technischen Reichweite ändert sich dagegen nichts, da von der Bundes­netz­agentur vorgegebene Parameter eingehalten werden müssen.

Media Broadcast konnte viele Altsender nicht verkaufen

Ursprünglich hatte Media Broadcast auch versucht, seine alten Sender zu verkaufen oder zu versteigern. Hier haben die meisten Unternehmen aber nicht zugeschlagen und vielmehr neue Hardware angeschafft.

Uplink hat sich im Rahmen einer seit 2014 laufenden Marktliberalisierung der Bundesnetzagentur neben Mitbewerber Divicon Media zum größten deutschen UKW-Betreiber entwickelt. Durch den Verkauf der regulierten UKW-Antennen des Ex-Monopolisten Media Broadcast GmbH aus Köln an im Wesentlichen fünf große Investoren hatte es erhebliche Unruhe im Markt gegeben, da die neuen Eigentümer massive Kostensteigerungen durchsetzen wollten. Unter Moderation der Bundes­netzagentur, die bereits eine erneute Regulierung in Gang gesetzt hatte, einigten sich nun aber alle Marktakteure auf auskömmliche Verträge und Konditionen.

Die Investitionen verdeutlichen eindrucksvoll, dass an einen schnellen Technikumstieg beim terrestrischen Radio in Deutschland nicht zu denken ist. UKW bleibt wohl für mindestens weitere zehn Jahre die klar dominierende Technologie, obwohl auch das Digitalradio DAB+ immer stärker wird. Trotz allem will das Digitalradio-Board von Bund und Ländern, das den Umstieg auf digitale Technologien vorantreiben will, in Kürze seine Arbeit wieder aufnehmen.

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