Trilogy: EU-Projekt soll leistungsfähigeres Internet bringen
EU-Projekt Trilogy:
Mit dem "Future Internet Award" ausgezeichnet
Foto: Trilogy
Ein von der EU finanziertes Forschungsprojekt zur Schaffung
leistungsfähigerer Internet-Verbindungen wurde auf der gerade beendeten Future Internet Week
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im polnischen
Posen mit einem Preis (Future Internet Award) für das "Internet der Zukunft" ausgezeichnet. In dem
Projekt namens Trilogy
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wurde ein Modell
für die effizientere Steuerung des Internet-Datenverkehrs entwickelt. Insgesamt kostete das
Vorhaben, an dem deutsche, belgische, finnische, griechische, spanische, amerikanische und britische
Forscher beteiligt waren, 9,2 Millionen Euro. Davon steuerte die EU 5,9 Millionen Euro bei.
MPTCP: Leistungsfähigere Erweiterung des TCP-Standards
EU-Projekt Trilogy:
Mit dem "Future Internet Award" ausgezeichnet
Foto: Trilogy
Zu dem von Trilogy entwickelten Verfahren zählt ein Protokoll für die Mehrwegübertragung ("MPTCP -
Multi Path Transmission Control Protocol"), das eine Erweiterung des bekannten Internet-Standard TCP darstellt. Mit MPTCP werden Daten nicht nur auf einem Weg zwischen zwei
Netzknoten übertragen, sondern gleichzeitig über mehrere Pfade. Dadurch kann die Kapazität und die
Zuverlässigkeit mehrerer Netzpfade - etwa bei Ausfall oder Überlastung bestimmter Pfade - genutzt
werden, Multihoming wird möglich. Eine quelloffene Version von MPTCP wird im Betriebssystem Linux verwendet.
"Stauanzeige" fürs Internet
Daneben hat Trilogy auch eine Art "Stauanzeige" entwickelt ("Congestion exposure, CONEX") entwickelt. CONEX ermöglicht IP-Geräten, Informationen über Staus im Netz zu überwachen und einander mitzuteilen. Dadurch soll es möglich werden, dass ein Nutzer oder ein Netz für seine Auswirkungen auf andere Nutzer verantwortlich gemacht werden kann.
Wie die EU mitteilt, wurden die Ergebnisse des Trilogy-Projekt bereits von der ITK-Industrie aufgenommen und sowohl in quelloffene als auch kommerzielle Betriebssysteme integriert. Ziel soll es sein, "dass Internetverbindungen für alle Nutzer robuster und flexibler werden" und "ein kostengünstigeres Internet ermöglichen". Projektpartner von Trilogy waren neben wissenschaftlichen Einrichtungen wie Universitäten daher auch kommerzielle Unternehmen wie die Deutsche Telekom, British Telecom (BT) oder Nokia.