Innovation Center: An diesen Techniken tüftelt o2
In München Uptown (im Georg Brauchle Ring) steht der o2-Tower. Darin ist das Hauptquartier von Telefónica Germany über verschiedene Stockwerke verteilt. Anlässlich eines Besuches in München durften wir einen Blick in die Innovation Area werfen. Dort untersuchen internationale o2-Spezialisten die Möglichkeiten von zukünftigen Technologien, die es im Alltag so noch gar nicht oder nur zu unerreichbaren Preisen zu kaufen gibt.
Im o2-Tower befindet sich unter anderem das o2-Innovation-Center
Foto: Telefónica Germany (o2)
Die Spezialisten beschäftigen sich mit Zukunftsthemen, die heute noch "fremd" oder "verrückt" erscheinen mögen, aber in naher Zukunft eine Rolle spielen könnten.
Die Innovation Area. Alle Geräte wurden blau lackiert, den W48-Telefonapparat (zweite Reihe, zweites Fach von rechts) gab es 1948 nur in schwarz.
Foto: Quirin Leppert / Telefónica o2
In einer Art Wohnzimmer-Atmosphäre sind Geräte aus der längst vergangenen Telekommunikationszeit aufgebaut. Wenn man vor einem "W48"-Apparat in ungewohntem o2-Blau steht, wird einem bewusst, wie sich die TK-Landschaft weiter entwickelt hat.
Digitaler Zwilling
Digitaler Zwilling eines Hochhauses mit Mobilfunkanlagen. In der virtuellen Kopie kann nach Herzenslust probiert und getestet werden.
Foto: Telefónica o2
Der digitale Zwilling ist heute ein beliebtes Produkt. Wenn neue Gebäude, Maschinen oder andere komplizierte Projekte angegangen werden sollen, baut man einen digitalen Zwilling, also eine virtuelle Simulation im Computer. So kann man in einem Gebäude, das noch gar nicht gebaut ist, schon mal hindurchlaufen und untersuchen, ob die Aufteilung der Räume oder die Lage von Strom, Wasser, Abwasser oder Kabelkanälen passend sein könnte.
Digitale Zwillinge brauchen möglichst schnelle Rechnersysteme und ausreichen Speicher. Dem Trend der Zeit folgend, werden die Daten in einer Cloud gespeichert.
AR unterstützter Service
Service an unbekannten Gerät? Hilfe gibts über eine VR-Brille aus der Ferne.
Foto: Quirin Leppert / Telefónica o2
Modernen Systeme werden immer komplizierter und Spezialisten sind mitunter Mangelware. Wenn in einem Unternehmen oder einem Privathaus ein Gerät oder System ausfällt, musste früher ein Spezialist anreisen, sich das anschauen und hoffentlich hatte er die richtigen und passenden Ersatzteile dabei. Bei Augmented oder Virtual Reality brauchen wir eine möglichst schnelle Datenverbindung und eine VR/AR-Brille. Diese zieht sich ein mutiger Mensch vor Ort auf und ist über eine Datenverbindung mit dem Spezialisten verbunden. Der Mensch vor Ort kann die Gegebenheiten per Video übertragen, der Spezialist kann aus der Ferne Hinweise geben, wo man suchen sollte, welche Schalter, Regler oder Schrauben geschaltet oder bewegt werden sollen, damit am Ende alles wieder läuft.
Auf der Suche nach dem "nächsten Ding"
Von solchen neuen Systemen versprechen sich Telekommunikationsanbieter wie Telefónica o2 viel, weil sie wissen, dass diese Verbindungen über Mobilfunk oder evtl. mit WLAN unterstütztes Festnetz laufen, und das ist ihr Kerngeschäft.
Wenn ein Mensch vor einer schönen Kirche steht, reicht ein Foto, und die Software im Netz liefert weitere Informationen zu dieser Kirche. Wer hat sie wann gebaut? Was ist zu beachten? Dieses Anreichern von Daten aus einem Rechenzentrum in Verbindung mit der Wirklichkeit nennt man "Augmented Reality".
Virtuelle Anwendungen
Der Betrachter sieht eine Landkarte aus Holzstiften. Auf dem Tablet oder Smartphones gibt es erweiterte Informationen dazu.
Foto: Quirin Leppert / Telefónica o2
Wenn Sie in einem Möbelhaus eine Couch sehen, können Sie diese "virtuell" in ihrem Wohnzimmer aufstellen. Passt die Couch da hin? Wie sieht das aus?
Auf einer Landkarte können Sie virtuell - nur für Sie sichtbare - Hintergrund- oder Zusatzinformationen eintragen. Verschiedene Formen der echten und virtuellen Realität fließen ineinander.
Logistik auf dem Campus
Wer heute etwas im Internet über eine Webseite oder eine App bestellt, erwartet, dass der Artikel in 1-2-3 Tagen da ist, beispielsweise in der Weihnachtszeit. Man macht sich aber kaum Vorstellungen, welche logistischen Abläufe dahinter stecken, damit die richtigen Waren zum richtigen Empfänger finden. Hier sind schnelle Netze mit kurzen Pingzeiten notwendig. Sogenannte Campus-Netze funken auf reservierten Frequenzen mit 4G oder 5G-Technologie, die in einen Kleiderschrank passt.
Spielen im Netz - virtuell und real
Das Bewegen in virtuellen Welten wirkt auf Außenstehende "albern", weil sie nicht das Bild in der Brille sehen können.
Foto: Quirin Leppert / Telefónica o2
Seit der Mensch auf der Welt ist, spielt er. Der Traum der TK-Anbieter ist, dass über das Netz gespielt wird, dass die Kunden für ein Spiel einmalig oder regelmäßig Geld bezahlen oder dass sie ein größeres Datenpaket buchen, um ausreichend Datenvolumen für das oder die Spiele zu haben.
Um sich in der virtuellen Welt zu bewegen, braucht es externe Kameras oder einen "Handgriff", der eigene Bewegungen erfasst.
Foto: Telefónica o2
Spiele können gegen den Computer oder mit anderen Menschen gespielt werden, die dazu gar nicht im Raum, sondern irgendwo anders auf der Welt sind, wo es ausreichend schnelle Verbindungen gibt.
Mancher Nutzer des o2-Netzes würde sich hingegen freuen, wenn in seinem Haus oder seiner Wohnung ausreichend Netz und Kapazität wäre. Aber das ist der Lauf der TK-Entwicklung. Wenn man denkt, jetzt ist das Netz "fit" und ausreichend dimensioniert, kommen neue Ideen und Anwendungen und der Kreislauf beginnt von neuem. Aber es gilt auch der etwas abgegriffene Satz: "Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit."
Und somit haben solche Denkfabriken ihre Bedeutung.
o2 hat die Zukunftspläne hinsichtlich 5G vorgestellt.