Deutsche Telekom schaltet letzte Telefonzellen ab
Telekom verabschiedet sich von Telefonzellen
Bild: teltarif.de
Anfang des Jahres hatte die Deutsche Telekom noch verlauten lassen, dass sie nicht ganz auf Telefonzellen verzichten möchte. Jetzt kommt das Aus für öffentliche Fernsprecher doch - und das schon recht bald. Wie das Onlinemagazin Golem unter Berufung auf eine Sprecherin des Konzerns berichtet, wird bereits am 21. November die Münzzahlung an Telefonzellen bundesweit deaktiviert. Wer die Telefonhäuschen bzw. Säulen dann noch nutzen möchte, ist auf die Zahlungsfunktion über Telefonkarten angewiesen.
Wie es weiter heißt, ist das allerdings nur eine Übergangslösung bis zur endgültigen Abschaltung der öffentlichen Telefonzellen. Diese sei ab Ende Januar geplant. Unter Berufung auf die Stuttgarter Nachrichten wurde zuvor bereits darüber berichtet, dass die Telekom den kommunalen Spitzenverbänden und Rathäusern mitgeteilt hat, sich bis Februar 2023 von den rund 12.000 noch verbliebenen Telefonzellen zu trennen.
Bis alle Fernsprecher abgebaut sind, wird es indes noch etwas länger dauern. Voraussichtlich erst Anfang übernächsten Jahres soll das letzte öffentliche Telekom-Telefon zurückgebaut werden. Die klassischen gelben Telefonhäuschen gibt es allerdings schon seit drei Jahren nicht mehr. Das letzte verbliebene Exemplar, das auch wirklich für Telefonate genutzt wurde, ist schon im Frühjahr 2019 abgebaut worden.
Öffentliche Fernsprecher lohnen sich nicht mehr
Telekom verabschiedet sich von Telefonzellen
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Nach Telekom-Angaben sind Telefonzellen schlicht unwirtschaftlich geworden. Durch die starke Verbreitung von Mobiltelefonen ist heutzutage kaum noch jemand auf öffentliche Telefone angewiesen. Zuletzt habe die Einführung des Euro vor 20 Jahren die Nutzung der Telefonzellen beflügelt. Reisende aus anderen Euro-Ländern konnten die Geräte nutzen, ohne Geld umzutauschen.
In Spitzenzeiten hatte die Telekom mehr als 100.000 öffentliche Telefone betrieben. Abgeschaltet wurden die Zellen vor allem an Standorten, die unwirtschaftlich waren. Das ist nach Telekom-Angaben der Fall, wenn der Umsatz dauerhaft unter einen Betrag von etwa 50 Euro pro Monat sinkt. Schließlich sei es erforderlich, die Standorte zu warten und zu reinigen. Dazu kommen Stromkosten und der Telefonanschluss.
Unattraktiv ist die Telefonzelle für Kunden auch, weil die Gesprächspreise deutlich über denen in den meisten Mobilfunkverträgen liegen. Zu welchen Konditionen Sie derzeit noch öffentliche Fernsprecher nutzen können, haben wir in einem Ratgeber zusammengefasst.