keine Denkverbote

Telekom: Lieber mit Orange als Verkauf von T-Mobile UK

Gebote von Vodafone und o2 zu niedrig
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Deutsche Telekom zieht in Großbritannien einem Zeitungsbericht zufolge ein Zusammengehen mit dem Konkurrenten Orange einem Verkauf von T-Mobile UK vor. Die für die britische Tochter eingegangenen Gebote von Vodafone und o2 seien der Telekom zu niedrig, schreibt die britische Zeitung The Guardian heute unter Berufung auf Kreise. Ein Zusammenschluss mit der France-Télécom-Tochter Orange und deren Mobilfunknetz würde den beiden Unternehmen hingegen hunderte Millionen Pfund sparen, auch wenn die Telekom dem französischen Wettbewerber einen Mehrheitsanteil an dem gemeinsamen Unternehmen einräumen müsste. Die Telekom wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Die Sunday Times hatte am Wochenende über die Gebote der beiden Konkurrenten in Höhe von 3,5 Milliarden Pfund (4 Milliarden Euro) berichtet und geschrieben, eine Entscheidung könnte innerhalb der kommenden Wochen fallen. Die Gerüchteküche brodelt: Laut Handelsblatt ist ein Verkauf nicht mehr die bevorzugte Option bei der Telekom. Der Konzern suche nach einem Partner, eine Entscheidung solle bis Anfang November fallen.

Über die Zukunft von T-Mobile UK wird seit einigen Monaten spekuliert. Im ersten Quartal hatten die Bonner rund 1,8 Milliarden Euro auf die Tochter abschreiben müssen und tauschten das Management komplett aus. Telekom-Chef Rene Obermann hatte sich im August zurückhaltend zu den Verkaufsgerüchten geäußert. Laut offizieller Sprachregelung gibt es aber keine Denkverbote, was die britische Tochter angeht. Die Telekom kämpft im schwierigen britischen Mobilfunkmarkt als Nummer vier mit sinkenden Umsätzen und verlor zuletzt Kunden an die Konkurrenz.

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