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5G-Carrera-Bahn, Well-Fi, Tinka: Das zeigt die Telekom auf dem MWC

Die Telekom wird sich auf dem MWC in Barcelona überwiegend mit dem LTE-Nachfolger 5G befassen und beispielsweise eine vernetzte Carrera-Bahn zeigen. Doch das ist nur eine Vorschau auf komplett vernetzte Städte. Wird es auch neue Tarife geben?
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Der Mobile World Congress in Barcelona ist schon lange keine Messe mehr, auf der nur Smartphones, Tablets und Gadgets gezeigt werden. Auch für Netzbetreiber und Netzausrüster ist es Ehrensache, der Branche die neuesten Entwicklungen vorzustellen.

Die Deutsche Telekom wird ebenfalls mit einem Stand auf dem Messegelände vertreten sein und am kommenden Montag eine Pressekonferenz abhalten. Doch was wird die Telekom in Barcelona wirklich präsentieren?

5G: Viel mehr als nur höherer Downstream

Vorschau auf den Messestand der Telekom auf dem MWC Vorschau auf den Messestand der Telekom auf dem MWC
Bild: Deutsche Telekom
Das Motto des MWC-Auftritts der Telekom wird laut Claudia Nemat, Telekom-Vorstand Technologie & Innovation, "Feel connected all over Europe" lauten. Es wird also um die grenzüberschreitende Konnektivität in ganz Europa gehen. Ein wichtiger Schwerpunkt wird der LTE-Nachfolger 5G sein, der momentan standardisiert wird. 5G wird nicht nur höhere Bandbreiten als LTE bieten, sondern insbesondere auch geringere Latenzzeiten bei der Datenübertragung. Dies ist nicht nur für die Maschinenkommunikation wichtig, sondern beispielsweise auch für telemedizinische Anwendungen oder selbstfahrende Autos. Auf dem Messestand will die Telekom auch eine 5G-Lösung im Bereich der Robotik vorstellen. Augmented Reality und Position Tracking sollen auf einer Carrera-Bahn gezeigt werden.

Doch 5G wird auch dazu genutzt werden, ganze Städte zu vernetzen. Bei der "Smart City" geht es nicht nur um Verkehrskonzepte und die Vermeidung von Staus, sondern auch darum, dass zum Beispiel die Energieversorgungseinrichtungen mit vernetzten Sensoren überwacht werden. Unter dem Stichwort "Predictive Maintenance" geht es beispielsweise darum, dass vernetzte Bauelemente von sich aus melden, dass sie demnächst kaputt gehen werden - so können sie noch vor dem tatsächlichen Schaden ausgetauscht werden. Ein Bereich, in dem sich die Telekom auch engagieren wird, ist Narrowband-IoT - über das Schmalband-LTE-Netz auf 800- und 900-MHz haben wir separat berichtet.

5G: Technik-Lösungen nicht nur auf ein Land beschränkt

Aber warum redet die Telekom bei 5G-Lösungen für Maschinen und Netze von "grenzüberschreitender Konnektivität"? Unter dem Stichwort "5G for Good" haben die Telekom, Ericsson und SK Telecom in Südkorea ein interkontinentales 5G-Versuchsnetz entwickelt. Die so genannten Network Slices (also die virtuellen Netze) der Telekom und von SK Telecom sind jeweils im Gebiet beider Netzbetreiber zugänglich. Damit kann der eine Netzbetreiber auch das Netz des jeweils anderen Betreibers warten, ohne in das betreffende Land reisen zu müssen. In Zukunft werden Betreiber Netzdienste global anbieten können, bislang müssen stets einzelnen Verträge mit verschiedenen Betreibern abgeschlossen werden. Anbieter öffnen bei dieser Lösung ihre Netze für das Betreiben von Partnerdiensten. SK Telecom und Ericsson werden natürlich auch eigene Stände auf dem MWC haben.

Telekom und Qivicon arbeiten bei Smart Home zusammen Telekom und Qivicon arbeiten bei Smart Home zusammen
Bild: Telekom
Doch auf dem MWC geht es nicht nur darum, den Netzbetreibern bei der Wartung der Netze das Leben zu erleichtern. Auch die Vernetzung der privaten Wohnung soll vorangetrieben werden, und das wird nur stattfinden, wenn Smart-Home-Lösungen einfach zu bedienen und vor allem bezahlbar sind. Qivicon zum Beispiel kombiniert die Produkte mehrerer Hersteller und arbeitet mit den Services der Telekom zusammen. Das Portfolio an Geräten wird ständig erweitert und Netzbetreiber in anderen Ländern können die Lösungen von Deutscher Telekom und Qivicon übernehmen. In der Slowakei und in Norwegen sind nun beispielsweise Smart-Home-Services bei dem Netzbetreiber Slovak Telekom und der Netzbetreiber-Allianz Nettalliansen verfügbar. Doch auch in Berlin-Adlershof hat die Telekom zusammen mit Ericsson und der Stromnetz Berlin unter dem Titel "5Grid" ein Testfeld aufgebaut, auf dem die Administration des Stromnetzes per 5G getestet wird.

Auf der zweiten Seite unseres Berichts erläutern wir, welchen WLAN-Dienst für zuhause die Telekom unter dem Namen Well-Fi momentan erprobt, außerdem wird auf dem MWC eine virtuelle Assistentin in 3D zu sehen sein. Wird die Telekom auch neue Tarife auf den MWC mitbringen?

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