Verlängert

Gnadenfrist: Die MMS darf noch bis 2022 weiterleben

"Was, die MMS gibts noch?" - Ja, und ihr eigent­lich für Juni geplanter Tod bei der Telekom wird sogar um zwei Jahre hinaus­ge­zö­gert. Der erfolg­lose SMS-Nach­folger darf bis 2022 weiter­leben.
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Totge­sagte leben länger: Die MMS konnte sich nie so recht als Nach­fol­gerin der SMS etablieren. Inzwi­schen wurde sie fast gänz­lich von Smart­phone-Messen­gern abge­löst.

Und doch bekommt der eigent­lich schon auf dem Abstell­gleis stehende Mobil­funk­stan­dard aus der Früh­zeit des mobilen Inter­nets nun eine Gnaden­frist, wie die Telekom der teltarif.de-Redak­tion auf Anfrage mitteilte.

Telekom passt AGB für Verlän­ge­rung an

Das Online-Portal der Telekom zum webbasierten Abruf von MMS Das Online-Portal der Telekom zum webbasierten Abruf von MMS
Bild: Telekom, Screenshot: teltarif.de
Bereits im Herbst 2016 hatte teltarif.de in den Mobil­funk-Preis­listen der Telekom eine Entde­ckung gemacht und darüber berichtet. Seit dieser Zeit befindet sich nämlich folgender Satz in den Preis­listen: "Der Versand und Empfang von MMS ist - vorbe­halt­lich einer Verlän­ge­rung - nur bis zum 30.06.2020 Vertrags­be­stand­teil." Diesen Satz haben inzwi­schen so gut wie alle Provider im Telekom-Netz in ihre Preis­listen aufge­nommen.

Da dieses Datum Ende Juni nun nahe heran­ge­rückt ist und es seitens der Telekom keine weitere Kommu­ni­ka­tion zur Zukunft der MMS gab, haben wir hierzu bei der Telekom nach­ge­fragt. Ein Spre­cher schrieb uns dazu:

Der Versand und Empfang von MMS wird nach dem 30.06.2020 weiterhin möglich sein. Die Verlän­ge­rung erfolgt voraus­sicht­lich bis Ende 2022. Die Kollegen passen den Passus in den AGB in den kommenden Tagen an.

Web-Abruf für MMS funk­tio­niert weiterhin

Für den Fall, dass ein Endgerät keine MMS korrekt anzeigen kann, betreibt die Telekom weiterhin die Portale mms.telekom.de und mms-postfach.de, mit denen MMS-Nach­richten webba­siert abge­rufen werden können. Außer der Rufnummer muss hierzu ein PIN-Code einge­geben und ein Captcha gelöst werden.

Preis­lich war der Versand von MMS schon immer unat­traktiv, und auch heut­zu­tage wird die MMS in den meisten Mobil­funk-Tarifen meist noch zu einem Preis von teuren 39 Cent pro MMS abge­rechnet. Eine Genera­tion, die mit Smart­phone-Messen­gern aufge­wachsen ist, kann darüber vermut­lich nur den Kopf schüt­teln.

Wie das eigene Handy oder Smart­phone für den MMS-Dienst konfi­gu­riert werden muss, erläu­tern wir in unserem Ratgeber zur MMS-Konfi­gu­ra­tion.

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