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Wie geplant: Vodafone schaltet MMS in wenigen Tagen ab

Zum 17. Januar kommt das Aus für den MMS-Dienst im Mobil­funk­netz von Voda­fone. Die Nutzung sei seit zehn Jahren konti­nuier­lich zurück­gegangen.
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Wie geplant verab­schiedet sich Voda­fone als erster deut­scher Mobil­funk-Netz­betreiber vom MMS-Dienst. Zum 17. Januar schaltet das Unter­nehmen den Service ab. Dabei hatte Voda­fone in der Vergan­gen­heit versucht, die mobilen Multi­media-Nach­richten etwas popu­lärer zu machen. Anders als die Mitbe­werber Telekom und o2 packte Voda­fone die MMS in seine Allnet-Flat­rates, sodass Kunden die Möglich­keit hatten, Fotos und Videos auf diesem Weg ohne zusätz­liche Kosten zu versenden.

Als die MMS vor 21 Jahren einge­führt wurde, war sie revo­lutionär. Anstelle einer Post­karte konnten Mobil­funk-Nutzer über das Handy­netz kurze Eindrücke vom Urlaub in den Bergen oder am Strand verschi­cken, die dann auch inner­halb kürzester Zeit beim Empfänger ankamen. Wirk­lich populär wurde der Dienst aber nie. Schließ­lich kostete der Versand einer einzigen MMS stolze 39 Cent. Vodafone begräbt die MMS Vodafone begräbt die MMS
Foto: Vodafone
Nach Voda­fone-Angaben ist die Abschal­tung des Dienstes Teil von umfang­rei­chen Netz­moder­nisie­rungen, die das Unter­nehmen sukzes­sive umsetzt. So sollen in den kommenden drei Jahren fast 40.000 alte Netz­ele­mente ersetzt oder abge­schaltet werden. Eines der Ziele, die das Unter­nehmen damit errei­chen will, ist auch ein deut­lich gerin­gerer Ener­gie­bedarf.

MMS-Glanz­zeit vor mehr als zehn Jahren

Als vor zehn Jahren Smart­phone-Messenger noch in den Kinder­schuhen steckten, war die MMS-Nutzung am höchsten. So wurden im Dezember 2012 insge­samt rund 13 Millionen mobile Multi­media-Mittei­lungen im Voda­fone-Netz über­tragen. Das mag auf den ersten Blick beacht­lich erscheinen. Ange­sichts der im glei­chen Zeit­raum versen­deten 1,5 Milli­arden SMS ist die Zahl aber winzig.

Seit Anfang 2013 geht die Nutzung konti­nuier­lich zurück - bis heute um mehr als 96 Prozent im Vergleich zur "Glanz­zeit" des Dienstes. Statt­dessen werden Fotos von Smart­phone-Nutzern heute über WhatsApp und Tele­gram geteilt oder aber auf Face­book und Insta­gram hoch­geladen. iPhone-Besitzer nutzen zudem die iMessage, während auf Android-Handys der RCS-Dienst zur Verfü­gung steht, um multi­mediale Inhalte weiter­zuleiten.

"Ob Energie- oder Klima­krise: Jeder sollte dort, wo möglich, seinen Beitrag leisten, um Ressourcen und Energie einzu­sparen. Und den größten Hebel haben wir als Tele­kom­muni­kati­ons­unter­nehmen bei uns im Netz. Durch das stetige Prüfen und gezielte Abschalten von veral­teter Netz­tech­nologie, räumen wir unser Netz auf, schaffen Platz für die Tech­nolo­gien von Morgen – und können dabei unseren Ener­gie­bedarf stark senken", so Tanja Richter, Netz-Chefin von Voda­fone Deutsch­land.

Die SMS ist mitt­ler­weile 30 Jahre alt und bleibt auch Voda­fone-Kunden weiter erhalten. Wann o2 sich von der MMS trennt, ist noch nicht bekannt. Die Telekom bietet den Dienst vorerst bis Ende 2023 an.

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