Wissensdurst

Im Vergleich: Diese Berechtigungen fordern Android-Messenger

Der Facebook-Messenger musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken. Viele Nutzer finden ihn zu neugierig. Doch wie schneidet er im Vergleich ab? Ein Blick auf die Berechtigungen von zehn populären Messengern für Android. Ist weniger wirklich besser? Worauf sollte man achten? Die Antworten finden Sie im Artikel.
Von Kaj-Sören Mossdorf

Der Facebook-Messenger musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken. Allerdings nicht nur, weil das soziale Netzwerk seine Nutzer zwang, neben der herkömmlichen Anwendung auch noch den Messenger zu installieren. Sondern auch, weil viele Nutzer den Messenger als zu neugierig empfinden. Aber stimmt das? Immerhin steht Facebook im Ruf, als Datenstaubsauger für private Daten zu fungieren. Wir haben uns einmal zehn Anwendungen aus dem Play Store von Googles mobilem Betriebssystem angeschaut und verglichen, welche App wie viele Berechtigungen fordert.

In der Tabelle am Artikelende finden Sie eine Übersicht über die geforderten Berechtigungen. Sie orientiert sich an den Kategorien aus dem Play Store. Während der Recherche stellte sich heraus, dass die Erstellung der Tabelle etwas problematisch werden würde. Denn die Berechtigungen aus der Kategorie "Sonstige" sind in keinster Weise geordnet. Für Nutzer, die die Messenger miteinander vergleichen wollen, erschwert dies die Arbeit ungemein.

Ist jede Berechtigung wirklich böse?

Populäre Messenger: Welche Berechtigung fordern sie? Welche Berechtigung fordern Messenger?
Screenshot: teltarif.de
Bei der Bewertung des Wissensdursts einer Anwendung für ein Smartphone - unabhängig vom Betriebssystem - ist es wichtig zu beachten, dass nicht jede Berechtigung etwas Negatives ist. Hierbei gehen wir davon aus, dass sich in der App nicht ein Fehler befindet, der von Dritten ausgenutzt werden kann. In diesem Fall sind viele der Berechtigungen absolut harmlos und sorgen nur dafür, dass die App richtig funktionieren kann.

Ein Beispiel hierfür wäre die Berechtigung "Beim Start ausführen", die sich in der Kategorie "Sonstiges" befindet. Auch die Deaktivierung des Ruhezustandes ist, sofern die App keinen Fehler enthält, unbedenklich und sorgt beispielsweise lediglich dafür, dass die App verhindern kann, dass das Gerät in den Ruhezustand wechselt. Dies ist zum Beispiel für Videotelefonate oder Spiele wichtig.

Eine weitere eigentlich ungefährliche Kategorie ist "Fotos/Medien/Dateien". Hier ist beispielsweise geregelt, dass Apps den Zugriff auf den geschützten Speicher testen können und USB-Speicherinhalte - hierzu zählt auch die SD-Karte - ändern oder löschen können. Apps, die nicht über diese Berechtigung verfügen, können Dateien nur an einem bestimmten Ort auf der SD-Karte ablegen. Ein Medienversand, wie ihn zum Beispiel WhatsApp bietet, wäre somit nicht ohne Weiteres möglich. Kritisch ist die Berechtigung insofern, als dass bösartige Entwickler die Berechtigung dazu nutzen können, Dateien auch unbemerkt über das Internet zu versenden. Das gilt auch für Berechtigungen aus der Kategorie "Kamera/Mikrofon". Hier erlaubt der Nutzer der App Ton-, Bild- und Video-Aufnahmen zu machen. An sich also keine Gefahr, was wäre Snapchat schließlich ohne Bilder? Auch hier kommt es wieder darauf an, dass die Entwickler nichts Unrechtes im Schilde führen.

Zugriff auf Kontakte abwägen

Kritischer sind schon die Kategorien "Identität", "Kontakte/Kalender", "Geräte-ID & Anruf­infor­mationen" sowie im gewissen Maße die Kategorie "Standort". Erteilt der Nutzer einer Anwendung Berechtigungen aus den ersten beiden Bereichen, so ist es der App damit zumeist möglich, beispielsweise andere Konten und vor allem auch Kontakte auf dem Gerät zu finden. Die Suche nach anderen Konten können Apps dazu nutzen, sich mit anderen Diensten zu verbinden. Zudem können Programme über eine andere Berechtigung ein eigenes Konto auf dem Gerät anlegen - so zum Beispiel im Falle von Skype. Diese tauchen dann in den Systemeinstellungen des Androiden unter dem Menüpunkt "Konten" auf. Apps, die dem Nutzer anbieten wollen, einen Kontakt über seine Telefonnummer zu finden, brauchen - verständlicherweise - Zugriff auf die Kontakte eines Nutzers.

Auf der zweiten Seite zeigen wir Ihnen, mit welchen Berechtigungen Sie besonders vorsichtig sein sollten. Außerdem finden Sie hier unsere Übersicht sowie unser Fazit. Sind weniger Berechtigungen besser?

Mehr zum Thema Smartphone-Messaging