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Teltarif zensiert Managementfehler bei der Telekom


02.03.2017 10:18 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 02.03.2017 10:28
Also die Telekom belastet eine riesige Abschreibung auf BT in England.
Wie es dazu kommen konnte, wird nicht gesagt.

Das Handelsblatt rekurriert auf die gleiche dpa Meldung und erklärt:

Die Telekom erhielt ihre BT-Beteiligung 2015 im Zuge des Verkaufs ihres Anteils am britischen Mobilfunker EE. Die Telekom hatte EE in gleichen Teilen mit dem französischen Anbieter Orange betrieben. Die beiden beschlossen, sie für 12,5 Milliarden Euro an BT zu verkaufen. Doch während Konkurrent Orange sich seine Hälfte bar auszahlen ließ, erhielt die Telekom neben einem kleinen Baranteil ein 12-prozentiges Aktienpaket von BT. Dafür wurden rund 2,5 Milliarden Euro im Konzernüberschuss verbucht. Telekom-Chef Tim Höttges bekam zudem einen Posten im Aufsichtsrat von BT.

Im Juni dann stimmten die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union. Das britische Pfund gab nach dem Brexit-Votum stark nach, der Wert der BT-Aktien sank. Daraufhin nahm die Telekom erste Wertberichtigungen in ihre Bilanz zum dritten Quartal vor, die jedoch noch nicht als Abschreibungen erfasst wurden.

Also eine krasse und teure Fehlentscheidung.Die France Telecom = Orange sagte Adieu und lies sich ausbezahlen, die Telekom wollte weiter ein Bein in England über BT haben und muss nun 2,2 Mrd. EURO draufzahlen d.h. abschreiben.

Das nenne ich mal Fehlentscheidung. Für das Geld hätten wir ein Spitzennetz in Deutschland bekommen. Jetzt kann man immer sagen, der Brexit war nicht voraussagbar, aber warum haben sich die Franzosen so und die Telekom anders entschieden?

Alle hatten Vodafone als Problemkandidat beim Brexit auf dem Schirm. Wen es aber trifft, ist die Telekom.

Ich frage mich nur, warum genau diese Sachverhalt von Teltarif aus dem dpa-Artikel rauseditiert wurde?
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[1] Whoami antwortet auf wolfbln
02.03.2017 12:52
Eine gute Analyse, bleibt die Frage nach einer noch besseren Antwort ;)
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[2] IMHO antwortet auf wolfbln
02.03.2017 13:46
Benutzer wolfbln schrieb:
2,2 Mrd. EURO draufzahlen d.h. abschreiben.

Das nenne ich mal Fehlentscheidung. Für das Geld hätten wir ein Spitzennetz

What? Meinen letzten Informationen zu Folge investiert die DTAG 4Mrd€ pro Jahr in ihr dt. Mobilfunknetz. Na heute kommen die aktuellen Zahlen, dann kann man das hoffentlich nachlesen. Wenn die Briten anders abgestimmt hätten, wäre eine Strategie, in UK ein Partnernetz zu haben, gelobt worden.
Weder bin ich Telekomkunde noch ein Fan der Premium Strategie. Für die Kundengruppe, die das aber will, macht die DTAG ihre Sache recht geschickt.
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[3] spezi10 antwortet auf wolfbln
02.03.2017 19:58
Benutzer wolfbln schrieb:

Also eine krasse und teure Fehlentscheidung.Die France Telecom = Orange sagte Adieu und lies sich ausbezahlen, die Telekom wollte weiter ein Bein in England über BT haben und muss nun 2,2 Mrd. EURO draufzahlen d.h. abschreiben.

Das nenne ich mal Fehlentscheidung. Für das Geld hätten wir ein Spitzennetz in Deutschland bekommen. Jetzt kann man immer sagen, der Brexit war nicht voraussagbar, aber warum haben sich die Franzosen so und die Telekom anders entschieden?

Weil die Franzosen ihr Geld lieber woanders investieren wollten. Ob sie damit langfristig besser fahren oder schlechter als die Telekom, wird man sehen müssen.

Klar ist der Brexit derzeit erstmal ungünstig für die Wertentwicklung. Aktuell bedeutet das aber erstmal nur, dass die Telekom durch die Wertberichtigung weniger Steuern zahlen muss. Langfristig muss man sehen, wie sich die Sache entwickelt.

Als die Telekom 2013 in den USA T-Mobile US mit MetroPCS verschmolzen hat, musste sie über 7 Mrd Euro abschreiben, weil T-Mobile US bei der Fusion deutlich weniger Wert beigemessen wurde als der, den die Firma in der Telekom-Bilanz hatte. Seitdem ist das fusionierte Unternehmern wieder massiv im Wert gestiegen.

Und zum Thema "Spitzennetz": die 2,2 Mrd Euro sind etwa die Hälfte (eher weniger) als das, was die Telekom sowieso pro Jahr in Deutschland investiert. Wenn es daran liegt, dann bekommen wir das Spitzennetz jetzt eben ein halbes Jahr später...