Swisscom: Neue Prepaid-Tarife, auch für Touristen
Swisscom stellt neue Prepaid-Optionen vor, die auch für deutsche Kurzurlauber in der Schweiz interessant sein können.
Foto: Swisscom
Eine Prepaid-Karte ist oft für sporadische Nutzung gedacht. Beispielsweise, wenn man sich nur besuchsweise in einem bestimmten Land aufhält oder wenn nur für kurze Zeit eine Verbindung gebraucht wird.
Die Schweiz: Traumland des Netzausbaus
Swisscom stellt neue Prepaid-Optionen vor, die auch für deutsche Kurzurlauber in der Schweiz interessant sein können.
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Es lohnt sich immer wieder, einen Blick in die Schweiz zu werfen. Dort gibt es nicht nur eine um "Lichtjahre" dichtere und bessere Netzabdeckung, sondern auch immer wieder Tarifideen, die erst viel später (oder auch gar nicht) ihren Weg nach Deutschland finden.
Swisscom stellt neue Prepaid-Tarife und Optionen vor
Einer der ältesten GSM-Mobilfunk-Anbieter der Welt ist die Schweizer Swisscom. GSM gibt es zwar in der Schweiz so gut wie nicht mehr, aber das Unternehmen ist mobil auf 3G, 4G und 5G sehr aktiv und hält sich ziemlich unangefochten an der Spitze der Mobilfunknetzbetreiber und gewinnt regelmäßig verschiedene Tests von Fachzeitschriften.
Die neuen Swisscom Prepaid-Angebote seien "für alle Facetten des digitalen Lebens" gedacht: "Unlimitiert, flexibel erweiterbar und mehr Leistung zum gleichen Preis für junge Leute".
Seit heute bietet die Swisscom in ihrem Prepaid-Programm drei Flatrates an: "Perfekt für alle Touristen und Kurzaufenthalter in der Schweiz oder Kunden, die eine Flatrate ganz ohne Verpflichtung möchten."
Rund um die Uhr 30 Tage online für 5 Franken
Die neue Option "inOne mobile prepaid go" kann alternativ zum herkömmlichen Prepaid-Angebot (Basistarif mit Null Grundgebühr) gebucht werden. Sie gilt für 30 Tage und kostet fünf Franken (etwa 4,65 Euro). Die Kunden bleiben ständig mit dem Netz verbunden und können schweizweit unlimitiert surfen, Messenger-Nachrichten sowie E-Mails versenden und empfangen, den Fahrplan abrufen oder ihren Kalender übers Netz aktualisieren.
Nur 128 kBit/s
Der "Haken" liegt einzig und allein in der maximalen Höchstgeschwindigkeit von 128 kBit/s. Diese ist aber sicher besser zu ertragen, also eine Unterbrechung jeglicher nutzbarer Datenübertragung (mit 32-64 kBit/s), wie es viele Anbieter in Deutschland gerne praktizieren.
In den 5 Franken sind außerdem SMS und MMS ohne Limit in der Schweiz und von der Schweiz ins Ausland ohne weiteren Aufpreis enthalten. Eine MMS koset hierzulande nach wie vor 39 Cent in allen Tarifen.
Bleibt man im Swisscom Prepaid inOne Basistarif, wird bei Bedarf (ab 10 kB/Tag) die automatische Tagesflatrate für 2 Franken pro Tag aktiviert, die bis zu 50 MBit/s Downstream und 10 MBit/s Upload-Geschwindigkeit erlaubt. Sollten in 30 Tagen mehr als 10 GB verbraucht werden, wird danach auf 128 kBit/s gedrosselt.
Im Basistarif kostet jede SMS 15 Rappen (14 Cent) auch in Richtung Ausland. Eine Minute in die Schweiz (auch zur "Combox" (Mailbox)) kostet 29 Rappen (27 Cent) und eine Minute Richtung Ausland (z.B. nach Deutschland) schlägt mit 1,10 Franken (1,02 Euro) pro Minute zu Buche. .
Verschiedene Optionen möglich
Daneben können weitere Optionen und Pakete für Telefonie und Datennutzung gebucht werden, die flexibel zur Nutzung in der Schweiz oder im Ausland hinzugebucht werden können. Eine Voice-Flatrate würde 30 Franken (für 30 Tage) kosten, 100 Minuten als Paket kostet in der gleichen Zeit 10 Franken.
Drei verschiedene Flatrates buchbar, für 7, 30 oder 90 Tage
Alle Prepaid Kunden können jetzt auch die 5G-Technologie nutzen, wenn ihr Gerät bereits 5G beherrscht. Um die maximale Übertragungsgeschwindigkeit nutzen zu können, steht die "24h Speed+ Option" zur Verfügung, sie kostet 5 Franken für 24 Stunden.
Große Auswahl
Michel Siegenthaler, Head of Offers & Marketing bei Swisscom, findet, dass sein Unternehmen "für praktisch jeden Kunden, der sich nicht in Form eines Abos (=Laufzeitvertrag) binden möchte, ein massgeschneidertes Angebot" habe.
Mehr Daten für junge Leute ohne Aufpreis
Das "inOne mobile prepaid young" (ehemals "kids") wurde attraktiver gestaltet: Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre) surfen in der Schweiz während 30 Tage für 9,90 Franken (ca. 9,20 Euro) "unbegrenzt" (darin enthalten 500 MB "Highspeed") und können mit bis zu fünf Swisscom-Rufnummern schweizweit unbegrenzt telefonieren. Auch hier sind alle SMS und MMS-Nachrichten inklusive.
Positiv: Alle bereits bestehenden Kunden werden innerhalb eines Monats aufs neue Angebot umgestellt. Die Kunden müssen dazu nichts unternehmen und werden nach Abschluss der Umstellung per SMS informiert.
eSIM, VoLTE und WiFi-Calling für Prepaid
Prepaid-Kunden der Swisscom stehen die Funktionen eSIM, VoLTE und WIFI-Calling zur Verfügung, sofern der Kunde bereits ein dafür passendes Gerät besitzt. Ein Wechsel der SIM-Karte steht mit 40 Franken in den Preislisten, kann aber auf Kulanz aber auch durchaus kostenlos sein, z.B. wenn die ältere SIM-Karte noch das falsche Format hat. Einfach freundlich nachfragen.
Nervige Anrufer ausblenden
Unerwünschte Anrufe können über einen "Call Filter" einfach unterdrückt werden. Dazu kann man im Online-Tool zur Mobilfunkkarte festlegen, ob man nur Anrufer ohne Rufnummer ignorieren möchte oder ob auch Nummern einer bestimmten frei definierbaren Liste ausgeblendet werden sollen. Besonders praktisch: In der Schweiz müssen alle Callcenter die Rufnummer(n), die sie für abgehende Anrufe verwenden bei der Auskunft eintragen lassen.
Callcenter müssen Rufnummern öffentlich machen
Auf der Webseite search.ch kann man so eine Rufnummer eingeben und wird so informiert, dass es sich um ein CallCenter handelt. Entdeckt man eine Rufnummer, die nicht korrekt registriert wurde, kann dies sofort online nachgemeldet werden, der Anbieter könnte dann mit "Nachfragen" rechnen.
Schweizer Prepaid für Deutsche Kunden?
Leser aus Deutschland, die eine Schweizer Prepaid-SIM-Karte erwerben möchten, müssen sich dazu in die Schweiz begeben und ihren Personalausweis oder Reisepass vorlegen, da vor der Aktivierung der Karte die Kundendaten erfasst werden müssen. Eine deutsche Adresse stellt dabei kein Problem dar.
Hat man Freunde oder Bekannte in der Schweiz, könnte die Prepaidkarte auch an deren Adresse geschickt werden. Sie ist dann aktiv, wenn man sich vorher online ausgewiesen und identifiziert hat. Die Schweizer Freunde müssten dann die freigeschaltete Karte auf eigene Kosten nach Deutschland weiterschicken. Andernfalls bleibt in jedem Fall eine Reise notwendig, sobald das wieder problemlos möglich ist.
Eine Karte in drei Netzen
Schweizer Prepaid-Karten, wie die von Swisscom (aber auch Sunrise oder Salt), buchen sich in Deutschland in alle drei Netze ein. Das ist kein günstiges Vergnügen, aber sicher eine gute Möglichkeit, die Netzabdeckung der verschiedenen Anbieter in der Umgebung ausgiebig zu testen. 500 MB für 30 Tage kosten 6,90 Franken (6,41 Euro) und eine Minute Telefonie innerhalb Deutschlands oder der Schweiz wird mit 45 Rappen (42 Cent) verrechnet. Zu beachten ist dabei, dass auch in Deutschland dann ankommende Anrufe Geld kosten, denn die Schweiz ist kein EU-Mitglied.
Kauf einer Karte?
Die Swisscom berechnet für ihre inOne Prepaid SIM-Karte beispielsweise einmalig 19,90 Franken (18,49 Euro) und enthält ein Startguthaben von 20 Franken (18,58 Euro).