Netzstandard

Nur noch LTE & 5G: Swisscom schaltet UMTS Ende 2025 ab

Ende 2025 will die Swisscom in der Schweiz ihr UMTS-Netz abschalten. GSM wurde bereits abge­schaltet. Das betrifft auch Roaming-Kunden aus Deutsch­land.
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Swisscom plant UMTS-Abschaltung Swisscom plant UMTS-Abschaltung
Foto/Logo: Swisscom, Montage: teltarif.de
Die schwei­zeri­sche Tele­kom­muni­kati­ons­gesell­schaft Swisscom will sich nach dem GSM-Netz auch vom UMTS-Stan­dard trennen. Das Unter­nehmen setzt für sein Mobil­funk­netz künftig komplett auf die neueren Tech­nolo­gien LTE und 5G. Das GSM-Netz wurde bereits abge­schaltet. Das Aus für die 3G-Tech­nologie soll Ende 2025 kommen, wie die Swisscom jetzt mitteilte.

Einge­führt wurde UMTS von der Swisscom im Jahr 2004. Seiner­zeit war das 3G-Netz revo­lutionär. Erst­mals war es möglich, im Mobil­funk­netz größere Daten­mengen zu über­tragen. Die maxi­male Down­load-Geschwin­dig­keit lag bei 384 kBit/s. Obwohl im UMTS-Netz die Surf­geschwin­dig­keit später auf bis zu 42,2 MBit/s gestei­gert werden konnte, ist der Stan­dard nicht mehr zeit­gemäß.

Über LTE und 5G sind heut­zutage Down­loads mit Gigabit-Geschwin­dig­keit möglich. Auch wenn kaum ein einzelner Kunde eine derart hohe Perfor­mance benö­tigt, sorgt der Geschwin­dig­keits­schub dafür, dass mehr Kunden als bisher gleich­zeitig einen schnellen mobilen Internet-Zugang zur Verfü­gung haben. Auch die Latenz­zeiten sind nied­riger als über UMTS.

Swisscom: "Frei­wer­dende Frequenzen künftig für 4G und 5G"

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"Wir entwi­ckeln unser Netz für unsere Kunden ständig weiter und werden darum Ende 2025 das 3G-Netz ausschalten", sagt Chris­toph Aeschli­mann, CTIO der Swisscom. "Durch die 3G-Abschal­tung können wir unser Netz weiter verbes­sern, da wir die frei­wer­denden Frequenzen für 4G und 5G nutzen." Schon heute laufe nur noch 1,1 Prozent des mobilen Daten­ver­kehrs über UMTS. Die Tech­nologie belege aber rund zehn Prozent der Anten­nen­kapa­zität.

Die Swisscom begründet die Pläne für die UMTS-Abschal­tung auch mit den gesetz­lichen Rahmen­bedin­gungen in der Schweiz. So sei die Anten­nen­kapa­zität (NISV) begrenzt. Der Netz­betreiber sei dazu gezwungen, diese so effi­zient wie möglich einzu­setzen. LTE und 5G seien nicht nur leis­tungs­fähiger, sondern auch klima­freund­licher als der aus heutiger Sicht veral­tete UMTS-Stan­dard.

Betroffen von der UMTS-Abschal­tung sind Kunden mit Endge­räten, die LTE und 5G noch nicht unter­stützen. Swisscom will recht­zeitig betrof­fene Nutzer infor­mieren, sodass diese genü­gend Zeit für eine mögli­cher­weise erfor­der­liche Umstel­lung haben. Aber auch Roaming-Gäste - etwa aus Deutsch­land - sind betroffen. Für die Tele­fonie sind die Nutzer dann auf VoLTE-Roaming ange­wiesen - und das ist bislang eher die Ausnahme als die Regel.

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