Schwache Signale mindern 5G-Erlebnis in der Schweiz
Auf Basis der Daten von Nutzern der Opensignal-App (für Android oder iOS) wurde festgestellt, wie das 5G-"Erlebnis" in der Schweiz aufgrund von schwacher Signalstärke gemindert werde, besonders im Vergleich mit den benachbarten Ländern Deutschland, Frankreich oder Italien.
Schwaches Signal - langsames 5G
Beim Auswerten der Daten fiel den Analysten ein Zusammenhang zwischen schwachem Signal und langsamer Download-Geschwindigkeit auf. Ein Grund hierfür dürfte in den strengen Vorgaben des Landes zu elektromagnetischen Emissionen liegen, findet Opensignal.
Im Ländervergleich sind die 5G-Pegel in der Schweiz am schlechtesten
Grafik: Opensignal
Die Schweiz hat früh die 2G-Technologie (GSM) abgeschaltet, und der Marktführer Swisscom wird sogar bald auch 3G aufgeben, um Raum für eine bessere
5G-Versorgung zu bekommen, besonders wenn die Strahlungsgrenzwerte nicht erhöht werden sollten.
Mehr als die Hälfte ist zu schwach
Mehr als die Hälfte aller Schweizer 5G-Signale waren schwächer als anderswo
Grafik: Opensignal
In der Schweiz wurde, als einzigem der vier Länder, festgestellt, dass über 50 Prozent der 5G-Messwerte mit Leistungspegeln der Kategorie „Schwach“ oder darunter (-105 dBm) lagen. Verglichen mit den Messwerten der Nachbarländer, die zwischen 38,3 und 39,7 Prozent lagen, ergab sich für die Nutzer in der Schweiz ein vermindertes 5G-Erlebnis, sprich 5G funktionierte bei den mit Opensignal testenden Nutzern "nicht so gut".
Der SS RSRP ist entscheidend
Opensignal hat dazu die Werte der „Synchronization Signal Reference Signal Received Power“ (SS RSRP) – der Messwert der 5G-Signalstärke – zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 31. März 2022 in vier europäischen Märkten miteinander vergleichen: In der Schweiz, Frankreich, Deutschland und Italien.
Wenn das Signal in der Schweiz gut ist, sind die Datenraten exzellent
Grafik: Opensignal
Die durchschnittliche Signalstärke in der Schweiz lag bei -109,9 dBm. Das sei ein signifikant niedrigerer Wert als in den anderen untersuchten Ländern, wo er zwischen -101,1 und -100,5 dBm lag.
Branche ist sich einig
Das schweizerische Ergebnis gilt laut der Kategorisierung des Opensignal-Mitbewerbers Tutela als „Schwach“ (höher als -115 dBm aber niedriger als -105 dBm), während Deutschland, Frankreich und Italien als „Befriedigend“ kategorisiert werden (höher als -105 dBm und niedriger als -95 dBm). Aufgrund der strengen Regularien in der Schweiz, die teilweise 10-mal niedrigere Grenzwerte vorsehen als im Rest der EU, war dieses Ergebnis zu erwarten gewesen.
Auch nahe beim Sender sind die Schweizer Pegel niedriger
Grafik: Opensignal
Auch weitere Untersuchungen, die durchgeführt wurden, um Faktoren wie Bevölkerungsdichte und geographische Eigenheiten im Ländervergleich abzumildern, hätten zu ähnlichen Ergebnissen geführt und zeigten, dass das 5G-Erlebnis in der Schweiz im Vergleich mit den Nachbarn gemindert sei.
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