Modellprojekt

Satelliten-Internet-Technik könnte künftig gefördert werden

Modellprojekt mit Astra und Eutelsat in Baden-Württemberg
Von Thorsten Neuhetzki

Bis 2013 stehen nach Angaben des Branchenverbandes VATM noch mindestens 130 Millionen Euro zur Verfügung, die die EU für Subventionen zur Breitbanderschließung zahlt. Ein Großteil der Gelder - insgesamt wurden von den Ländern bis Ende 2009 rund 42 Millionen Euro bewilligt - geht demnach an konventionelle DSL-Anbieter, die ihre Netze in ländlichen Regionen beispielsweise mit Outdoor-DSLams aufbauen.

Nach Angaben eines Brancheninsiders gelten diese Förderprogramme, die die Bundesländer verwalten, bislang nicht für die Satelliten-Anbieter. Nun unternimmt aber Baden-Württemberg ein Modellprojekt, in dem es untersucht, ob nicht auch Internet per Satellit förderungswürdig ist. Dabei geht es, wie auch beim konventionellen DSL, um die Förderung der Hardware. Internet per Satellit benötigt zum einen den Satelliten, zum anderen benötigt der Kunde aber auch teure Spezial-Hardware, deren Kosten oft um etwa 500 Euro liegen. Diese Kosten könnten künftig möglicherweise zu einem erheblichen Anteil von den Kommunen und Ländern übernommen werden und aus den entsprechenden EU-Töpfen kommen.

Kernfrage: Entsprich Satelliten-Zugang den EU-Fördervorgaben?

Internet per Satellit Internet per Satellit
Bild: Schott
150 Haushalte lässt das Land Baden-Württemberg im nun gestarteten Modellprojekt von den beiden Satelliten-Anbietern SES Astra und Eutelsat versorgen. Je nach Kommune wird dabei entweder mit dem Diensteanbieter Filiago (Astra) oder Schott (Eutelsat) und den entsprechenden Produkten kooperiert. Im Rahmen des Pilotes werden die Kunden dann zu ihrem neuen Internet-Provider befragt und das Land wird entscheiden, ob diese Internet-Zugangstechnologie auch förderungswürdig ist. Dabei geht es in erster Linie darum, ob die Satelliten-Technologie vor dem Hintergrund der Vorgaben der EU den Förderungsrichtlinien entsprechen.

Satelliten-Technik ist aktuell die einzige Zugangsform, die bundesweit an jedem Ort breitbandiges Internet anbieten kann. Dies liegt in der Zugangsform über einen Satelliten begründet. Gleichzeitig ist der Satellit aber nicht geeignet, um alle Nutzer ohne Breitband-Zugang online zu bringen, da die Kapazitäten in der Umlaufbahn begrenzt und nicht einfach erweitert werden können. Einzig ein neuer Eutelsat-Satellit mit dem Namen KA-SAT könnte aufgrund seiner Technologie Änderungen bringen.

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