Mobile-TAN: Polizei warnt vor Betrug beim Onlinebanking
Wenn der Kontoauszug nicht stimmt, könnten Betrüger am Werk gewesen sein.
Foto: dpa
Das Berliner Landeskriminalamt (LKA) warnt vor
dreisten Onlinebanking-Betrügern. Betroffen seien
Bankkunden, die
sich für ihre Online-Überweisungen Tan-Nummern per
SMS zuschicken
ließen, teilte die Polizei mit. Die Kriminellen
versuchten an diese Nummern zu kommen, mit denen Überweisung getätigt
werden können. Im Erfolgsfall könnten sie - ohne dass der
Kontoinhaber etwas merke - Geld auf andere Konten überweisen.
Wenn der Kontoauszug nicht stimmt, könnten Betrüger am Werk gewesen sein.
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Nach Erkenntnissen des LKA spähen kriminelle Banden mit Hilfe von
Trojanern Konto- und Pin-Nummer auf den Computern
von Kunden des Onlinebanking aus. Dann hinterlegten sie auf der
Online-Kundenseite eine neue Handynummer, auf die Tans künftig
versendet werden sollen. Um die neue Funknummer freizuschalten,
verschickten die Banken per Post einen Freischaltcode. Diese würden
die Täter gewaltsam aus den Briefkästen der Kunden holen.
Die Polizei rät daher Kunden, die das SMS-Tan-Verfahren nutzen, sich mit ihrem Geldinstitut in Verbindung zu setzen, wenn sie an ihrem Briefkasten Manipulationen feststellen. Außerdem sollten sie regelmäßig die hinterlegte Rufnummer kontrollieren und aktuelle Virenschutzprogramme auf ihren Rechnern verwenden.
Mobile-TAN in einigen Banking-Apps nicht möglich
Eine andere Variante, wie Mobile-TANs abgefischt werden, ist übrigens auch bei Smartphones die Tojaner-Variante. Durch Spiele oder andere Apps schleichen sich die Späh-Programme heimlich auf dem Smartphone ein und funken fortan jede SMS an ihren Auftraggeber. Einige Banking-Apps unterbinden deswegen, dass sie in Kombination mit Mobile-TANs genutzt werden. So hat etwa die Direktbank 1822direkt vor kurzem eine App auf den Markt gebracht, in der die Nutzer auch Konten anderer Banken nutzen können. Sobald bei dieser Bank das Mobile-TAN-Verfahren genutzt wird, sind aus der App heraus keine Überweisungen möglich. Der Grund: Die App loggt sich mit der ebenfalls benötigten PIN bei der Bank ein. Alle notwendigen Daten liegen also auf dem Handy.
Schadsoftware gaukelt fehlerhafte Überweisung vor
Eine weitere Betrugsmasche beim Online-Banking greift in Thüringen um sich. Kontoinhaber seien dadurch teilweise um bis zu 11 000 Euro geprellt worden, teilte die Polizeidirektion Jena mit. Die Betrüger gaukeln ihren Opfern demnach mit einer Schadsoftware vor, dass auf deren Konto versehentlich Geld überwiesen wurde, und bitten die Kontoinhaber um Rücküberweisung. Tückisch an der neuen Masche ist laut Polizei, dass die Schadsoftware dem Kontoinhaber in der Umsatzanzeige eine angebliche Gutschrift anzeigt, die tatsächlich aber nicht eingegangen ist. Die Polizei rät Online-Bankkunden dringend davon ab, der Aufforderung zur Rückzahlung nachzukommen.