Maestro-Ende: 15 Millionen neue Girocards noch dieses Jahr
Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion
Screenshot: teltarif.de, Quelle: sparkasse.de
Der Countdown für das Maestro-Aus läuft. Ab 1. Juli können die meisten deutschen Kreditinstitute keine Maestro-Karten mehr ausgeben. Auch als Co-Badge - beispielsweise für die Girocard - ist Maestro dann nicht mehr nutzbar. Es gibt allerdings Ausnahmen, wie das Onlinemagazin Finanz-Szene berichtet. So sollen unter anderem Deutsche Bank, Commerzbank und HVB erklärt haben, die Girocard auch über den Stichtag 30. Juni hinaus mit Maestro-Funktion auszugeben.
Dem Bericht zufolge ging die Sparda Hessen einen ganz anderen Weg. Das Kreditinstitut soll dieser Tage zehntausende neue Girocards ausgegeben haben, obwohl die bisher von den Kunden genutzten Karten noch gültig sind. So konnte die Bank die Karten noch mit Maestro ausstatten und die Kunden haben in den nächsten Jahren ihre aus der Vergangenheit gewohnten Zahlungsmittel zur Verfügung.
Erste Sparkassen haben schon im vergangenen Jahr reagiert und Girocards ausgegeben, bei denen eine Debit-Visa oder -Mastercard als Co-Badge zum Einsatz kommt. Damit stellen die Kreditinstitute sicher, dass Kunden mit den Karten auch dort bezahlen können, wo Visa und Mastercard, nicht aber die Girocard akzeptiert wird. Das ist vor allem im Ausland der Fall, wo der Nachfolger der EC-Karte gänzlich unbekannt ist.
Austausch aller Karten innerhalb von drei Jahren
Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion
Screenshot: teltarif.de, Quelle: sparkasse.de
Anders als die Sparda Bank Hessen wollen viele Sparkassen die Girocards, die noch mit Maestro-Funktion ausgestattet sind, sukzessive loswerden. Noch in diesem Jahr sollen rund 15 Millionen der insgesamt 46 Millionen betroffenen Karten ausgetauscht werden. Das berichtet das Onlinemagazin Golem unter Berufung auf einen Handelsblatt-Artikel, der Joachim Schmalzl, Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), zitiert.
Innerhalb von drei Jahren wollen die Sparkassen den Angaben zufolge alle alten Girocards ausgetauscht haben. Am EC-Karten-Nachfolger soll in jedem Fall festgehalten werden. Anders als bei anderen Banken wollen die Sparkassen keine reinen Debit-Visa- oder -Mastercards anbieten. Welches Co-Badge zum Einsatz kommt, entscheiden die regionalen Sparkassen selbst. Dem Bericht zufolge haben sich rund 60 Prozent für die Mastercard entschieden, der Anteil von Visa beträgt demnach etwa 40 Prozent.
Maestro-Karten über den 30. Juni hinaus nutzbar
Wer noch eine Girocard mit Maestro-Co-Badge oder eine eigenständige Maestro-Karte besitzt, kann diese auch über den 30. Juni hinaus weiter nutzen - bis zum Ablaufdatum der jeweiligen Karte. In der Regel haben die Debitcards eine Laufzeit von vier Jahren. Demnach dürfte die Maestro-Ära für deutsche Kunden 2027 zu Ende gehen.
Während die Girocard im Handel beliebt ist, weil für Transaktionen in der Regel geringere Gebühren als beim Einsatz von Visa oder Mastercard anfallen, haben Kunden mittlerweile das Problem, dass die "neuen EC-Karten" von immer mehr Banken nur noch gegen Extra-Gebühren ausgegeben werden. Beispiele sind ING und DKB. Wie berichtet will die DKB jetzt letzte kostenlose Karten loswerden.