Girocard

Maestro-Ende: 15 Millionen neue Girocards noch dieses Jahr

Ab 1. Juli können keine neuen Giro­cards mit Maestro-Funk­tion mehr ausge­geben werden. Die Spar­kassen wollen noch 2023 rund 15 Millionen Karten austau­schen.
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Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion
Screenshot: teltarif.de, Quelle: sparkasse.de
Der Count­down für das Maestro-Aus läuft. Ab 1. Juli können die meisten deut­schen Kredit­insti­tute keine Maestro-Karten mehr ausgeben. Auch als Co-Badge - beispiels­weise für die Giro­card - ist Maestro dann nicht mehr nutzbar. Es gibt aller­dings Ausnahmen, wie das Online­magazin Finanz-Szene berichtet. So sollen unter anderem Deut­sche Bank, Commerz­bank und HVB erklärt haben, die Giro­card auch über den Stichtag 30. Juni hinaus mit Maestro-Funk­tion auszu­geben.

Dem Bericht zufolge ging die Sparda Hessen einen ganz anderen Weg. Das Kredit­institut soll dieser Tage zehn­tau­sende neue Giro­cards ausge­geben haben, obwohl die bisher von den Kunden genutzten Karten noch gültig sind. So konnte die Bank die Karten noch mit Maestro ausstatten und die Kunden haben in den nächsten Jahren ihre aus der Vergan­gen­heit gewohnten Zahlungs­mittel zur Verfü­gung.

Erste Spar­kassen haben schon im vergan­genen Jahr reagiert und Giro­cards ausge­geben, bei denen eine Debit-Visa oder -Master­card als Co-Badge zum Einsatz kommt. Damit stellen die Kredit­insti­tute sicher, dass Kunden mit den Karten auch dort bezahlen können, wo Visa und Master­card, nicht aber die Giro­card akzep­tiert wird. Das ist vor allem im Ausland der Fall, wo der Nach­folger der EC-Karte gänz­lich unbe­kannt ist.

Austausch aller Karten inner­halb von drei Jahren

Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion Sparkassen-Kunden bekommen Girocard mit Visa- oder Mastercard-Funktion
Screenshot: teltarif.de, Quelle: sparkasse.de
Anders als die Sparda Bank Hessen wollen viele Spar­kassen die Giro­cards, die noch mit Maestro-Funk­tion ausge­stattet sind, sukzes­sive loswerden. Noch in diesem Jahr sollen rund 15 Millionen der insge­samt 46 Millionen betrof­fenen Karten ausge­tauscht werden. Das berichtet das Online­magazin Golem unter Beru­fung auf einen Handels­blatt-Artikel, der Joachim Schmalzl, Vorstand des Deut­schen Spar­kassen- und Giro­ver­bands (DSGV), zitiert.

Inner­halb von drei Jahren wollen die Spar­kassen den Angaben zufolge alle alten Giro­cards ausge­tauscht haben. Am EC-Karten-Nach­folger soll in jedem Fall fest­gehalten werden. Anders als bei anderen Banken wollen die Spar­kassen keine reinen Debit-Visa- oder -Master­cards anbieten. Welches Co-Badge zum Einsatz kommt, entscheiden die regio­nalen Spar­kassen selbst. Dem Bericht zufolge haben sich rund 60 Prozent für die Master­card entschieden, der Anteil von Visa beträgt demnach etwa 40 Prozent.

Maestro-Karten über den 30. Juni hinaus nutzbar

Wer noch eine Giro­card mit Maestro-Co-Badge oder eine eigen­stän­dige Maestro-Karte besitzt, kann diese auch über den 30. Juni hinaus weiter nutzen - bis zum Ablauf­datum der jewei­ligen Karte. In der Regel haben die Debit­cards eine Lauf­zeit von vier Jahren. Demnach dürfte die Maestro-Ära für deut­sche Kunden 2027 zu Ende gehen.

Während die Giro­card im Handel beliebt ist, weil für Trans­aktionen in der Regel gerin­gere Gebühren als beim Einsatz von Visa oder Master­card anfallen, haben Kunden mitt­ler­weile das Problem, dass die "neuen EC-Karten" von immer mehr Banken nur noch gegen Extra-Gebühren ausge­geben werden. Beispiele sind ING und DKB. Wie berichtet will die DKB jetzt letzte kosten­lose Karten loswerden.

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