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Babyboomer: Digital fit, aber ein Medium lieben sie viel mehr

Eine Studie zeigt: Viele Menschen zwischen 55 und 75 Jahren sind sehr vertraut mit Smart­phone, Messenger-Diensten und Online-Banking. Das Medium, mit dem sie am meisten Zeit verbringen, ist aber ein anderes.
Von dpa /

Babyboomer tippen auf dem Smartphone mit dem Zeigefinger statt mit dem Daumen. Gilt als typisches Erkennungsmerkmal: Babyboomer tippen auf dem Smartphone mit dem Zeigefinger statt mit dem Daumen.
picture alliance/dpa
Online einkaufen, auf dem Smart­phone surfen und mit WhatsApp Nach­richten schreiben: Auch für viele Menschen zwischen 55 und 75 Jahren ist digi­taler Konsum längst fester Bestand­teil des Alltags. Dennoch setzen sie zugleich weiterhin auf altbe­währte Medien wie das klas­sische, lineare Fern­sehen und die gedruckte Zeitung. Das geht aus einer Studie der Unter­neh­mens­bera­tung PwC hervor, die der Deut­schen Presse-Agentur vorab vorlag und die in dieser Woche veröf­fent­licht werden soll.

1000 Personen aus der Alters­gruppe der soge­nannten "Baby­boomer" wurden dabei zu ihrem Konsum­ver­halten und ihrer Medi­ennut­zung befragt. Laut PwC sind 94 Prozent mit einem Smart­phone ausge­stattet, sechs von zehn surfen damit täglich im Internet. Auch Messenger-Dienste und soziale Medien spielen im Leben der Gene­ration eine große Rolle. 82 Prozent kommu­nizieren regel­mäßig mit einem Messenger-Dienst wie WhatsApp. 34 Prozent besu­chen täglich Face­book, X (ehemals Twitter) oder Insta­gram. Online-Banking und -Shop­ping werden von vielen ein- oder mehr­mals pro Woche genutzt.

"Menschen ab 55 Jahren sind eine hoch­rele­vante Ziel­gruppe, deren Kauf­kraft den Motor des privaten Konsums in Deutsch­land maßgeb­lich antreibt", sagte Chris­tian Wulff von PwC. "In Sachen Medi­ennut­zung und Online­shop­ping gibt es durchaus Paral­lelen zu jüngeren Alters­gruppen."

TV: 76 Prozent schauen mehr als eine Stunde täglich

Babyboomer tippen auf dem Smartphone mit dem Zeigefinger statt mit dem Daumen. Gilt als typisches Erkennungsmerkmal: Babyboomer tippen auf dem Smartphone mit dem Zeigefinger statt mit dem Daumen.
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44 Prozent der Befragten wissen die Vorzüge von digi­talen Tech­nolo­gien zu schätzen und sind der Ansicht, dass diese das Leben einfa­cher machen, Dinge schneller erle­digt werden können und man leichter mit Freunden und Familie in Kontakt bleiben kann. Nur 12 Prozent finden, dass die Digi­tali­sie­rung den Alltag kompli­zierter macht. 44 Prozent stimmen der Aussage zu, wonach die Digi­tali­sie­rung das Leben sowohl einfa­cher als auch kompli­zierter mache.

Die meisten Baby­boomer halten zugleich an altbe­währten Gewohn­heiten fest. Am häufigsten kaufen sie im statio­nären Handel ein. Rund 80 Prozent gehen mindes­tens wöchent­lich in ein Geschäft. Beim Lesen von Zeitungen und Zeitungen ist die Print-Vari­ante immer noch beliebter. 50 Prozent lesen täglich Bücher, nur 14 Prozent E-Books. Die gedruckte Zeitung wird von 40 Prozent jeden Tag gelesen, die digi­tale Fassung kommt auf 35 Prozent. 71 Prozent hören täglich Radio, 23 Prozent Strea­ming-Dienste wie Spotify.

Die meiste Medien-Zeit verbringen Menschen zwischen 55 und 75 vor dem Fern­seher. 76 Prozent schauen mehr als eine Stunde täglich lineares TV, Strea­ming­ange­bote wie Netflix werden nur von 34 Prozent so intensiv konsu­miert. Jeder Dritte der Befragten spielt mindes­tens einmal pro Woche ein Video­spiel.

Auch bei der Bezah­lung mögen es die meisten Baby­boomer klas­sisch. 85 Prozent zahlen im Geschäft am liebsten bar, 61 Prozent mit Giro­card, nur sechs Prozent mit mobilen Bezahl­sys­temen wie Apple Pay. Konsu­menten der Alters­gruppe sind der PwC-Studie zufolge Marken beson­ders treu. 87 Prozent gaben an, häufig Produkte derselben Marken zu kaufen. Wichtig ist auch das Thema Nach­hal­tig­keit. 40 Prozent achten auf umwelt­freund­liche Verpa­ckungen, 39 Prozent auf das Tier­wohl.

Bei der reprä­sen­tativen Online­befra­gung wurden 1000 Personen zwischen 55 und 75 Jahren im Oktober 2023 befragt.

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