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Nvidia Shield Tablet im Test: Nicht nur für Spiele gut

Mit dem Shield Tablet richtet sich Nvidia vor allem an Gamer. Deswegen ist es äußerst leistungsstark. Aber auch für Surfer und Multimedia-Enthusiasten ist einiges geboten. Unser Test zeigt, ob der Spagat zwischen beiden Welten gelungen ist.
Von Hans-Georg Kluge

Multimedia: Mini-HDMI-Ausgang sorgt für Konsolen-Feeling

Ein interessantes Feature des Shield Tablet ist der Mini-HDMI-Ausgang. Mit einem entsprechenden Kabel ist der Anschluss des Tablets an einen Fernseher kein Problem. Das Tablet bot uns zwei Möglichkeiten an: Im Konsolenmodus bleibt das Display des Tablets dunkel und nur der Game-Controller bleibt zur Steuerung übrig. Alternativ lässt sich der Bildinhalt einfach auf den Fernseher spiegeln. Im Konsolenmodus füllte das Bild unseren Fernseher nicht ganz aus - hier fehlten uns schnell erreichbare Bildeinstellungstools. Immerhin konnten wir so dank Controller das Tablet als leistungsfähige Spielekonsole und auch als Media Player zum Beispiel für Netflix verwenden.

Das Nvidia Shield Tablet bringt einige Besonderheiten mit Das Nvidia Shield Tablet bringt einige Besonderheiten mit
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Der speziell für das Shield Tablet entwickelte Game-Controller ist mit Funktionen für die Bedienung von Android ausgestattet. So sind dort zum Beispiel die virtuellen Navigations-Buttons von Android untergebracht, auch an ein Touchpad für Mausbedienung hat Nvidia gedacht. Die Verbindung mit dem Tablet erfolgt über WiFi-Direct. In unserem Test kam die Verbindung manchmal nicht zustande und wir mussten immer wieder durch den Einrichtungs-Assistenten gehen. Möglicherweise lag dies aber auch an einem Software-Fehler, denn WLAN war während unseres Tests immer wieder ein Problemfeld. Die Ursache ist aber wohl bei Android 5.0 Lollipop zu suchen.

Im Lieferumfang des Tablets liegt ein Stift zur Bedienung des Touchscreens bei. Der Stift findet am unteren Ende des Tablets einen Steckplatz, aus dem er aber nur mühsam zu ziehen ist. Mit der Stiftspitze lassen sich sehr präzise kleine Zeichnungen aufs Display kritzeln. Unseren Handballen konnten wir während der Eingabe auf den Touchscreen legen, ohne dass er eine Eingabe ausgelöst hätte. Für textuelle Notizen eignete sich das Tablet unserer Erfahrung dagegen nicht so gut, da hierfür der Bildschirmplatz für unseren Geschmack einfach zu klein ist.

Android 5.0 schon auf dem Shield Tablet

Die Verbindung zwischen Game Controller und Tablet war nicht immer störungsfrei Die Verbindung zwischen Game Controller und Tablet war nicht immer störungsfrei
Bild: teltarif.de / Hans-Georg Kluge
Mit einem schnellen Update auf Android 5.0 ließ Nvidia von sich hören. Allerdings sollte der Hersteller hier dran bleiben, denn fehlerfrei ist die aktuelle Software nicht. Erfahrungsgemäß benötigen Android-Versionen einige Wartungs-Releases, bis die gröbsten Fehler ausgebügelt sind - Verbreitung fanden zuletzt beispielsweise Android 4.4.4, 4.4.2, 4.3, 4.2.2, 4.1.2 oder 4.0.4.

Einige Fehler von Android 5.0 erlebten wir auch auf unserem Testexemplar. So stockte nach aufwändigen Spielen der Launcher oder der Homescreen - wohl ein Fehler des Betriebssystems. Auch hatten wir zeitweise die bereits genannten Probleme mit der WLAN-Verbindung.

Unser getestetes Paket kostet aktuell rund 470 Euro. Dafür stimmt die Leistung, und der Game-Controller ist gelungen. In ähnlichen Regionen schwebt auch die 32-GB-Variante des Nexus 9. Das kann leistungsmäßig übrigens gut mithalten. Die beiden 64-Bit-Kerne des Nexus 9 rechnen beinahe so schnell wie die vier 32-Bit-Recheneinheiten des Shield Tablets. Wünschenswert wären in beiden Fällen Ausstattungs varianten mit mehr Speicher, denn gerade Spiele sind oft zwei oder drei Gigabyte groß. Mehr über das Nexus 9 erfahren Sie auf dem Datenblatt in unserer Tablet-Datenbank, der ausführliche Test ist hier zu lesen.

Fazit: Leistungsstark, aber nicht makellos

Das Nvidia Shield Tablet ist neben Googles Nexus 9 eines der leistungsstärksten Android-Tablets, das uns bislang untergekommen ist. Zusätzliche Features wie der Stift oder der Mini-HDMI-Ausgang machen eine gute Figur. Das Display ist aber nicht über jeden Zweifel erhaben. Das recht hohe Gewicht ist für diejenigen ein Minuspunkt, die gerne und viel mit dem Tablet lesen. Wer aktuell ein leistungsstarkes Android-Tablet sucht, kommt um ein Modell mit einem Nvidia Tegra K1 kaum herum.

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