Mobile-SoC-Guide

Mobile-SoCs 2016: Aktuelle Übersicht der Oberklasse

Wir haben eine aktuelle Marktübersicht der mobilen Chipsätze von Qualcomm, Samsung, Apple, Huawei und MediaTek der Oberklasse zusammengestellt.
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Apple setzt dieses Jahr mit seinem A10 Fusion auf eine Quad-Core-Lösung. Apple setzt dieses Jahr mit seinem A10 Fusion auf eine Quad-Core-Lösung.
Quelle: Apple / bearbeitet: teltarif.de
Unser dreiteiliges Special zum Thema „aktuelle Mobile-SoCs“ gewährt eine Übersicht über die derzeitigen Smartphone- und Tablet-Plattformen. Dieser Bericht behandelt die Oberklasse, also die Highend-Chipsätze. Die 2016 am häufigsten genutzten SoCs dieser Kategorie werden mit den Spezifikationen und Beispiel-Smartphones aufgelistet. Entgegen den Einsteiger- und Mittelklasse-Endgeräten gesellt sich neben Qualcomm, Samsung, Huawei und MediaTek mit Apple bei den Spitzenmodellen ein weiterer Chipsatz-Fertiger dazu. Nvidia produziert zwar ebenfalls schnelle Plattformen, diese werden jedoch nur selten eingesetzt.

Mobile-SoCs - mit dem Highend kommen die Innovationen

Apple setzt dieses Jahr mit seinem A10 Fusion auf eine Quad-Core-Lösung. Apple setzt dieses Jahr mit seinem A10 Fusion auf eine Quad-Core-Lösung.
Quelle: Apple / bearbeitet: teltarif.de
Während in der Einsteiger- und Mittelklasse oftmals auf die Referenz-Designs von ARM gesetzt wird, haben Qualcomm und Samsung 2016 eigene Kerne integriert. Bei den Chipsätzen Snapdragon 820 / 821 hören diese auf den Namen Kyro, bei Samsung hingegen sind es die sogenannten Mongoose M1. Huawei und MediaTek vertrauen hingegen weiterhin ARM und dessen aktueller Cortex-A53- sowie Cortex-A72-Architektur. MediaTek hat derzeit zudem die meisten Kerne auf einem SoC verbaut, Helio X20 / X21 sind Deca-Core-Chips. Die von ARM hergestellten GPUs der Mali-Reihe sowie Qualcomms Adreno sind für die Grafikberechnung der Highend-Plattformen (abgesehen von Apple) zuständig. Apple setzt dieses Jahr mit seinem A10 Fusion auf eine Quad-Core-Lösung. Die Taktrate beträgt maximal 2,33 Gigahertz. Übersicht der Highend Mobile-SoCs 2016 Übersicht der Highend Mobile-SoCs 2016
Bild: Andre Reinhardt

Funkverbindung auf höchstem Niveau

Bei der Oberklasse gibt es viele Smartphones, die ein LTE-Modem der Kategorie 12 integriert haben. Somit sind, theoretisch, bis zu 600 MBit/s im Download und 100 MBit/s im Upload möglich. Derzeit bietet Vodafone in Deutschland das schnellste kommerzielle 4G-Netz an, das in manchen Regionen bereits bis zu 375 MBit/s (Download) stemmen kann. Apple liefert beim iPhone 7 immerhin noch LTE Cat. 9 (bis zu 450 MBit/s Download und 50 MBit/s Upload). Der schnelle WLAN-Standard 802.11ac ist ebenfalls meist bei den Highend-Chipsätzen anzutreffen. Mit der Dual-Band-Technik kann zudem in den Frequenzen 2,4 Gigahertz und 5,0 Gigahertz gefunkt werden. Dual-SIM ist jedoch nach wie vor in Deutschland eine Seltenheit im Highend-Bereich. Besonders vorbildlich zeigt sich hier Huawei, dessen P9-Serie auch hierzulande zwei SIM-Karten aufnehmen kann.

Marktübersicht der meistverbreiteten Highend-SoCs 2016

Es gibt derzeit eine große Schwemme an Mobilgeräten, die mit Qualcomms Snapdragon 820 angetrieben werden. Das hat mehrere Gründe. Zum einen arbeitet die neue Kyro-Architektur sehr effektiv, zum anderen liegt das SoC in etwa auf dem Niveau des Konkurrenten Samsung Exynos 8890. Am wichtigsten ist aber wohl die Stabilität, denn beim Vorgänger Snapdragon 810 machten sich häufig Hitzeprobleme bemerkbar, weshalb der Takt gesenkt werden musste. Samsungs Mongoose-Kerne machen einen guten Eindruck, die Performance ist auf einem hohen Niveau. Hingegen gibt es bei Huawei und MediaTek derzeit keine eigenen Kern-Architekturen zu verzeichnen. Letztgenanntes Unternehmen treibt vornehmlich mit seinem Helio X20 chinesische Highend-Smartphones an. Der Chipsatz Apple A10 Fusion ist den Smartphones iPhone 7 und iPhone 7 Plus vorbehalten.

Smartphone-Übersicht der meistgenutzten Highend-SoCs 2016

Wenn Sie sich fragen, welche Handys denn nun die Crème de la Crème der Mobile-SoCs nutzen, hilft ein Blick auf unsere Tabelle. Die Anzahl an Highend-Smartphones dieses Jahr ist riesig, weshalb wir uns auf die wichtigsten Modelle konzentriert haben. Mit jedem dieser Smartphones bekommt man eine mehr als ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit. Die Speerspitze bilden allerdings Mobilgeräte mit dem Exynos 8890 (Galaxy S7, Galaxy Note 7), sowie mit dem Snapdragon 820 (unter anderem Lenovo Moto Z, LG G5 und HTC 10) und dem Apple A10 Fusion (iPhone 7). Übersicht der Highend Mobile-SoCs 2016 Übersicht der Highend Mobile-SoCs 2016
Bild: Andre Reinhardt

Schwachstellen bei den Highend-Mobile-SoCs

Mit den GPUs Adreno 530 bei Qualcomm, PowerVR Rogue bei Apple und Mali-T880 MP12 bei Samsung sind Zocker, Fans hochauflösender 4K-Videos und VR-Liebhaber auf der sicheren Seite. Hingegen ist die kleinere Ausführung Mali-T880 MP4 bei Huawei und MediaTek merklich schwächer, was in absehbarer Zukunft zum Flaschenhals werden könnte. Des Weiteren bieten nur Qualcomm und Samsung den derzeit schnellsten LTE-Standard der Kategorie 12 in ihren Modems an. Wer auf Huawei oder MediaTek setzt, erhält gemäß der Kategorie 6 maximal 300 MBit/s im Download und 50 MBit/s im Upload. Vor allem Vodafone-Kunden, die teils schon eine Bandbreite von bis zu 375 MBit/s erhalten, sollten deshalb auf Snapdragon oder Exynos als Chipsatz setzen. Die Speicherbandbreite bei den Helio X20 / X21 SoCs ist zudem mangels LPDDR4-Anbindung recht mager.

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