Gaming

Nvidia Geforce Now: Spiele-Streamingdienst gestartet

Spielen an nahezu jedem Gerät mit Inter­netzu­gang lautet das Verspre­chen von Nvidia Geforce Now. Der Strea­ming­dienst für Video­spiele ist ab sofort offen für alle. Der Basis­zugang ist sogar kostenlos.
Von dpa /

Nvidia Geforce Now ist gestartet Nvidia Geforce Now ist gestartet
Bild: Nvidia, Screenshot: teltarif.de
Viele Spiele, kosten­loser Basis­zugang und ein relativ nied­riger Abo-Preis: So lässt sich der Spiele-Strea­ming­dienst Geforce Now von Nvidia zusam­menfassen. Nach mehr als einem Jahr Test­phase geht der Dienst nun live und tritt in Konkur­renz zu Playern wie Google, Sony oder Micro­soft.

Geforce Now verla­gert die leis­tungs­fähige Hard­ware ins Rechen­zentrum der Betreiber. Das regel­mäßige Aufrüsten des eigenen Spiele-PC fällt damit flach. Spieler können mit relativ einfa­chen Geräten wie Android-Smart­phones und -Tablets, Note­books, Compu­tern oder Nvidias Shield-Konsolen das Video­bild des Spiels nach Hause streamen. Das eigent­liche Spiel läuft auf einem virtu­ellen Computer im Rechen­zentrum. Nvidia Geforce Now ist gestartet Nvidia Geforce Now ist gestartet
Bild: Nvidia, Screenshot: teltarif.de

Kosten­loser Basis­zugang oder Vorteile gegen Geld

Geforce-Now-Nutzer haben die Wahl zwischen zwei Zugangs­modellen: kostenlos oder per Abo. Kostenlos-Spieler können maximal eine Stunde am Stück spielen, dann wird ihre Sitzung beendet, und sie müssen eine neue starten. Die Ergeb­nisse der Test­phase hätten gezeigt, dass dies für die meisten Spieler ausreiche, erklärte Nvidias Cloud-Gaming-Chef Phil Eisler Anfang Januar während der Tech­nikmesse CES.

Zahlende Nutzer können bis zu sechs Stunden unun­terbro­chen spielen. Außerdem erhalten sie beschleu­nigten Zugang zu den Servern. Soll heißen: Ist gerade viel los bei Geforce Now, erhalten sie eher einen Server zuge­wiesen als nicht zahlende Spieler. Man baue die Server-Kapa­zität zwar konti­nuier­lich aus, es könne aber in Stoß­zeiten zu Engpässen kommen, warnt Nvidia. Man kann jeder­zeit eine neue Session beginnen - der Spiel­fort­schritt ab dem letzten Check­point geht aller­dings verloren.

Das Abon­nement wird zunächst als soge­nannte Foun­ders Edition ange­boten. Hierbei sind die ersten drei Monate kostenlos, bis Jahres­ende wird der Monats­preis auf 5,49 Euro fest­gelegt. Der spätere Preis stehe noch nicht fest, heißt es bei Nvidia. Zum Vergleich: Google Stadia kostet aktuell 9,99 Euro pro Monat, ebenso wie Sonys Play­station Now.

Die Spiele kann man zum Teil mitbringen

Spieler können ihre bestehenden Spie­lebi­blio­theken bei Anbie­tern wie Steam, Uplay, Battle.net oder Epic zum Teil via Geforce Now abrufen. Rund 1000 weitere Spiele werden unter­stützt, sie müssen aber vor jeder Sitzung kurz im virtu­ellen Rechner der Nvidia-Cloud instal­liert werden. Einen eigenen Shop zum Kauf von Spielen hat Geforce Now nicht - Rück­meldungen der Test­nutzer ergeben, sagt Phil Eisler, dass sie lieber ihre eigenen Spiele aus anderen Stores mitbringen wollten.

Damit geht Nvidia einen anderen Weg als Mitbe­werber Google. Bei dessen Dienst Google Stadia müssen die Spiele bislang über die Platt­form zusätz­lich zum Abopreis gekauft werden und laufen nur dort. Auch bei Sonys Play­station Now können keine eigenen Spiele mitge­bracht werden, Spieler wählen statt­dessen aus einem Katalog aus.

Flottes Strea­ming braucht flottes Internet

In den Rechen­zentren kommen Grafik­karten mit Nvidias Turing-Archi­tektur zum Einsatz, wodurch Spieler vom Rayt­racing mit realis­tischer Darstel­lung von Licht­strahlen profi­tieren sollen. Die Spiele laufen mit Full-HD-Auflö­sung bei 60 Hertz Bild­wieder­holungs­rate.

Damit das Video­bild ohne Wackler und Verzö­gerung auf dem eigenen Gerät erscheint, ist nach Nvidia-Angaben eine Über­tragungs­geschwin­digkeit von mindes­tens 15 Megabit pro Sekunde (MBit/s) nötig. Das reicht für stabile 1280 zu 720 Pixel bei 60 Bildern pro Sekunde. Für Full-HD (1920 zu 1080 Pixel) braucht es 25 MBit/s. Die Verbin­dung zum eigenen Router ist dabei vorzugs­weise ein Netz­werk­kabel oder ein WLAN-Netz mit aktivem 5-Giga­hertz-Funk­band.

Im späteren Jahres­verlauf - voraus­sicht­lich im zweiten Quartal - sollen auch Spiele in 4K-Auflö­sung und mit höherer Bild­wieder­holungs­rate dazu­kommen.

Um einen Über­blick zu erhalten, welche Cloud-Gaming-Anbieter zu welchen Kondi­tionen auf den Markt drängen, stellen wir Ihnen hier die wich­tigsten Dienste vor.

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