Politik: Mehr Notstrom für Mobilfunksendeanlagen
Mobilfunknetzbetreiber müssen ihre Technik nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt auch bei einem längeren Stromausfall in Betrieb halten können und so für Notrufmöglichkeit sorgen. Der SPD-Innenpolitiker Rüdiger Erben forderte in Magdeburg am letzten Samstag - dem Tag des Notrufs - mehr Basisstationen, die mit Notstrom versorgt werden können.
Zwar hätten die Betreiber eine größere Anzahl von mobilen Netzersatzanlagen zur Notstromversorgung beschafft, doch diese würden längst nicht ausreichen, um das Netz und damit die Notrufmöglichkeit aufrechtzuerhalten.
Erben (MdL) fordert gesetzliche Verpflichtung
Der sachsen-anhaltinische Abgeordnete Erben (SPD) fordert eine bessere Notstromversorgung bei Handynetzen.
Foto: SPD-Sachsen-Anhalt / Landtag Sachsen-Anhalt
Erben fordert deshalb konkret, dass die Betreiber der Netze bundesweit gesetzlich verpflichtet werden, sich stärker gegen Stromausfälle zu wappnen. Neben deutlich mehr notstromversorgten Mobilfunk-Basisstationen stünden hier schon heute Batteriesysteme in Verbindung mit Photovoltaikmodulen oder mit Brennstoffzellen zur Verfügung. Dennoch seien nur wenige Standorte damit ausgerüstet und in der Lage, bei einem Stromausfall länger als eine halbe Stunde betriebsbereit zu sein.
Erben: „Wer ein Mobilfunknetz betreibt, der kann damit ordentlich Geld verdienen. Doch er muss auch in die Pflicht genommen werden, dass er für Krisensituationen vorsorgt. Das hat das zuständige Bundeswirtschaftsministerium bislang unterlassen."
Zu wenige Standorte halten länger als 30 Minuten
Erben findet weiter, dass viel zu wenige Standorte in der Lage seien, bei einem Stromausfall länger als 30 Minuten arbeitsfähig zu sein. Da sich heutzutage der Großteil der Kommunikation in die Mobilfunknetze verlagert habe, müssten die Betreiber für Krisensituationen vom Bundeswirtschaftsministerium in die Pflicht genommen werden, forderte der Politiker: "Jetzt ist höchste Zeit dafür, dafür zu sorgen, dass auch bei Stromausfällen Notrufe abgesetzt werden können.“
Versuche mit Windkraft und Solarzellen gibt es bereits, sie sind aber noch eher selten.