Die am häufigsten genutzte Notrufsäule steht im Saarland.
Bild: http://www.gdv-dl.de/notruf.html
Zehntausende nutzen die Notrufsäulen an den
deutschen Autobahnen - trotz der weiten Verbreitung von Handys und
Smartphones. Autofahrer holen an den Säulen Hilfe bei Pannen oder
Unfällen oder warnen vor Gefahren. Im vergangenen Jahr wurden die
bundesweit 16 844 Notrufsäulen rund 104 000 Mal betätigt, wie der
Betreiber GDV Dienstleistungs-GmbH
[Link entfernt]
berichtete. Der GDV nimmt im Auftrag der Autoversicherer die Anrufe
entgegen und koordiniert die Hilfsmaßnahmen.
Am meisten benutzt wurde 2014 eine Notrufsäule im Saarland. Die Säule
an der A1 kurz hinter der Ausfahrt Eppelborn in Richtung Trier wurde
nach GDV-Angaben 237 Mal genutzt. In dem Bereich ist eine
Dauerbaustelle an einer Brücke mit einspuriger Verkehrsführung
eingerichtet. Die Polizei wurde nach eigenen Angaben verstärkt zur
Absicherung nach Pannen gerufen. Eine Unfallhäufung sei bei Eppelborn
aber nicht zu beobachten, sagte eine Sprecherin.
Präzise Ortung möglich
Die am häufigsten genutzte Notrufsäule steht im Saarland.
Bild: http://www.gdv-dl.de/notruf.html
Seit Jahren wird diskutiert, ob Notrufsäulen noch sinnvoll sind. Ihr
großer Vorteil ist nach Einschätzung von Experten aber nach wie vor,
dass der Hilfesuchende präzise geortet werden kann. Mobilfunkzellen
lassen nur eine ungefähre Bestimmung in einem Umkreis von mehreren
Kilometern zu. Manchmal ist auch kein Mobiltelefon parat oder der
Akku leer, sagt Anna Eberchart. Sie ist Sprecherin der Björn Steiger
Stiftung, die sich seit Jahrzehnten für schnelle Hilfe nach Unfällen
einsetzt.
2014 gingen 64 582 Pannen- und Notrufe in der Hamburger
Notrufzentrale ein. Hinzu kamen knapp 40 000 Warnmeldungen, etwa zu
Staus oder Falschfahrern. Die höchste Notrufdichte verzeichnete die
GDV mit 15 pro Kilometer an der Zubringerautobahn A 255 bei Hamburg -
gefolgt von den Transitrouten durch den Westen, Osten und Süden
Deutschlands. Nach Angaben der GDV-Sprecherin Birgit Luge-Ehrhardt
halfen die Mitarbeiter der Notrufzentrale alle acht Minuten einem
Fahrer.
"Die große Herausforderung ist, sich ein Bild von der Lage zu machen:
Ist Gefahr in Verzug?", berichtet Alexander Schrov. Der 43-Jährige
nimmt seit vier Jahren bei der GDV Notrufe entgegen. Er empfiehlt in
Not geratenen Autoinsassen: "Nicht im Wagen sitzen bleiben, Warnweste
anziehen und von der Fahrspur wegbleiben."