Groß-Störung am Donnerstag bei o2: Das war passiert
Technik-Chef Mallik Rao von Telefónica (o2) Deutschland
Foto: Telefónica / o2
Wie berichtet, kam es am Donnerstagnachmittag zu erheblichen Beeinträchtigungen in den deutschen Telefonnetzen. Davon betroffen waren vor allem Kunden im Netz von Telefónica, wie der in München ansässige Netzbetreiber bestätigte. In der Zeit von etwa 16 bis 23 Uhr sei es zu Einschränkungen bei der Telefonie im Mobilfunknetz und Festnetz gekommen. Die mobile Internet-Nutzung war nach Unternehmensangaben nicht betroffen.
Die Deutsche Telekom twitterte, ihr Netz sei von der Störung nicht betroffen, wobei es natürlich Probleme bei Verbindungen ins o2-Netz gab, sodass auch Telekom-Kunden mit Einschränkungen leben mussten. "Wir drücken den Kolleginnen und Kollegen in München die Daumen, dass die Störung schnell behoben werden kann", so der Telefónica-Mitbewerber aus Bonn.
Auch Vodafone meldete sich auf Twitter zu Wort und erklärte, dass es "zu Einschränkungen bei der mobilen Telefonie in Richtung Telefónica" kommt. Laut Medienberichten gab es bei Vodafone selbst ebenfalls eine kleinere Störung, die aber nur die VoLTE-Telefonie und offenbar nur wenige Kunden betraf. Die Verbindungen seien aber nicht fehlgeschlagen, sondern im GSM-Netz abgewickelt worden.
Mallik Rao: "o2-Netz steht wieder vollumfänglich zur Verfügung"
Technik-Chef Mallik Rao von Telefónica (o2) Deutschland
Foto: Telefónica / o2
Doch was war bei Telefónica passiert? "Im Rahmen von Baumaßnahmen an einem zentralen Netzstandort kam es gestern Nachmittag gegen 16 Uhr zu einer Unterbrechung der Zuleitung zu einem Voice-System an dem Standort, der für die Vermittlung von Telefonaten zuständig ist", so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Ein Großteil der Telefonate sei anfangs über die anderen Voice-Server im o2-Netz vermittelt worden, die bundesweit im Netz implementiert sind. "Verständlicherweise versuchten Kunden ab diesem Zeitpunkt in verstärktem Maße, Anrufe mehrfach zu platzieren und ihr Endgerät neu im Netz zu registrieren. Dieses für das Netz ungewöhnliche Verhalten führte letztendlich zu weiteren Einschränkungen an den anderen Vermittlungsstellen", so der Netzbetreiber.
Besonders brisant war, dass Kunden teilweise auch den Notruf nicht erreichen konnten. Die Techniker von Telefónica hätten "umgehend die erforderlichen Maßnahmen ergriffen und das Netz in kurzer Zeit wieder erfolgreich stabilisiert" - wobei "kurze Zeit relativ ist. Ein vom Netzbetreiber bestätigter Störungszeitraum von 16 bis 23 Uhr ist nicht wirklich "kurz".
Telefónica-Technikchef Mallik Rao: "Wir bedauern die Unannehmlichkeiten sehr, die unseren Kundinnen und Kunden durch die gestrige Störung der Sprachtelefonie entstanden sind. Es ist unser Anspruch, unsere Kundinnen und Kunden bundesweit stets zuverlässig miteinander zu vernetzen. Darauf vertrauen sie seit Jahren jeden Tag. Gestern sind wir diesem Anspruch kurzzeitig leider nicht gerecht geworden. Wir werden die Ursachen detailliert analysieren und die gewonnen Erkenntnisse nutzen, um solche sehr seltenen Szenarien künftig bestmöglich ausschließen zu können. Wir werden das Netz im Sinne unserer Kundinnen und Kunden weiter optimieren und zum Anker der Stabilität machen. Das ist unsere Mission."
In einer weiteren Meldung berichten wir über die aktuellen Tarif-Aktionen von o2.