Nexar: Verkehrsüberwachung mit dem Smartphone als Dashcam
Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam
Bild: Nexar
Autos werden immer öfters mit Mobilgeräten vernetzt, um mehr Komfort und Sicherheit
zu bieten. Die App Nexar soll mittels an der Windschutzscheibe angebrachtem Smartphone die Fahrweise der
anderen Verkehrsteilnehmer analysieren. Neben der Kamera werden für die Erhebung auch diverse Sensoren
genutzt. Nexar soll Fahrzeuge in einer Datenbank aufnehmen, wodurch vor auffälligen Autofahrern in der Nähe
gewarnt wird. Des Weiteren kann die Software in Versicherungsfällen zurate gezogen werden, um die
Risikobereitschaft des Fahrers zu erörtern, oder bei einem Unfall die Schuldfrage eindeutiger zu klären.
Nexar stammt vom gleichnamigen israelisch-amerikanischen Startup-Unternehmen.
Wie funktioniert die Nexar-App?
Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam
Bild: Nexar
Aktuell gibt es die App
nur für iPhone-Nutzer, eine Android- oder gar Windows-Mobile-Variante ist noch nicht in den jeweiligen Stores
vorzufinden. Nexar protokolliert Werte wie die Geschwindigkeit, Ampelüberquerungen und Spurwechsel der
Verkehrsteilnehmer. Neben GPS zur Standortbestimmung wird auch der Lagesensor des Mobiltelefons eingesetzt.
Diese Infos werden dann einschließlich des Videomaterials - inklusive KFZ-Kennzeichen - in der Datenbank des
Anbieters gesichert. Es findet sogar eine Bewertung des Fahrstils der Autofahrer statt, die von der Software
automatisch berechnet wird. Eine Warnmeldung erscheint schließlich, sobald sich der Weg mit einem als gefährlich
eingestuften Fahrer kreuzt. Die App kann auch direkt in einer plötzlichen Gefahrensituation anhand erkannter
Bremsmanöver oder lautem Hupen warnen.
Wo wird Nexar eingesetzt?
Derzeit können Verkehrsteilnehmer in New York, San Francisco und Tel Aviv vom wachsamen App-Helfer Gebrauch machen. Die Internetseite IEEE Spectrum gibt an, dass Nexar nächstes Jahr auch in Washington D.C., Chicago, Seattle und San Diego zum Einsatz kommt. Eine große Verbreitung der App ist die Voraussetzung, um möglichst viele Fahrer erfassen zu können. Andernfalls ist der Nutzen stark eingeschränkt. Im Prinzip verwandelt die Applikation das Smartphone in eine Art Dashcam, die für eine höhere Sicherheit sorgen soll und keine zusätzliche Hardware benötigt. Ob der Service jemals nach Deutschland kommt, ist derzeit eher unwahrscheinlich - zwar sind ist der Einsatz von Dashcams hierzulande zwar nicht verboten - die absichtliche und kontinuierliche Überwachung anderer Verkehrsteilnehmer dagegen schon.