Smartphone-App

Nexar: Verkehrsüberwachung mit dem Smartphone als Dashcam

Eine Analyse des Fahr­kön­nens der Verkehrs­teil­nehmer ermög­licht die App Nexar. Das Smart­phone hält dabei als Dashcam her, genutzt werden die Kamera und diverse Sensoren.
Von Andre Reinhardt

Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam
Bild: Nexar
Autos werden immer öfters mit Mobil­geräten vernetzt, um mehr Komfort und Sicher­heit zu bieten. Die App Nexar soll mittels an der Windschutz­scheibe ange­brachtem Smart­phone die Fahr­weise der anderen Verkehrs­teilnehmer analy­sieren. Neben der Kamera werden für die Erhe­bung auch diverse Sensoren genutzt. Nexar soll Fahr­zeuge in einer Daten­bank aufnehmen, wodurch vor auffäl­ligen Auto­fah­rern in der Nähe gewarnt wird. Des Weiteren kann die Soft­ware in Versicherungs­fällen zurate gezogen werden, um die Risiko­bereitschaft des Fahrers zu erör­tern, oder bei einem Unfall die Schuld­frage eindeu­tiger zu klären. Nexar stammt vom gleich­namigen israe­lisch-ameri­kani­schen Startup-Unter­nehmen.

Wie funk­tio­niert die Nexar-App?

Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam Nexar macht aus dem Smartphone eine Art Dashcam
Bild: Nexar
Aktuell gibt es die App nur für iPhone-Nutzer, eine Android- oder gar Windows-Mobile-Vari­ante ist noch nicht in den jewei­ligen Stores vorzu­finden. Nexar proto­kol­liert Werte wie die Geschwin­dig­keit, Ampel­über­querungen und Spur­wechsel der Verkehrs­teil­nehmer. Neben GPS zur Standort­bestimmung wird auch der Lage­sensor des Mobil­tele­fons einge­setzt. Diese Infos werden dann einschließ­lich des Video­materials - inklu­sive KFZ-Kenn­zei­chen - in der Daten­bank des Anbie­ters gesi­chert. Es findet sogar eine Bewer­tung des Fahr­stils der Auto­fahrer statt, die von der Soft­ware auto­matisch berechnet wird. Eine Warn­mel­dung erscheint schließ­lich, sobald sich der Weg mit einem als gefähr­lich einge­stuften Fahrer kreuzt. Die App kann auch direkt in einer plötz­lichen Gefahren­situation anhand erkannter Brems­manöver oder lautem Hupen warnen.

Wo wird Nexar einge­setzt?

Derzeit können Verkehrs­teilnehmer in New York, San Fran­cisco und Tel Aviv vom wach­samen App-Helfer Gebrauch machen. Die Inter­net­seite IEEE Spec­trum gibt an, dass Nexar nächstes Jahr auch in Washington D.C., Chicago, Seattle und San Diego zum Einsatz kommt. Eine große Verbrei­tung der App ist die Voraus­set­zung, um möglichst viele Fahrer erfassen zu können. Andern­falls ist der Nutzen stark einge­schränkt. Im Prinzip verwan­delt die Appli­kation das Smart­phone in eine Art Dashcam, die für eine höhere Sicher­heit sorgen soll und keine zusätz­liche Hard­ware benö­tigt. Ob der Service jemals nach Deutsch­land kommt, ist derzeit eher unwahr­schein­lich - zwar sind ist der Einsatz von Dash­cams hier­zulande zwar nicht verboten - die absicht­liche und konti­nuier­liche Über­wachung anderer Verkehrs­teil­nehmer dagegen schon.

Eine aktu­elle Zusam­men­fas­sung der Rechts­lage zum Einsatz von Dash­cams finden Sie in einem eigenen Artikel.

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