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Netgear AirCard 790: Mobiler LTE-Hotspot im Test

Wir zeigen die Besonderheiten des Netgear AirCard 790 gegenüber anderen mobilen Hotspots auf und berichten über unsere Erfahrungen bei der Nutzung des kleinen Routers im Alltag.
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Im Telekom-Netz in Frankfurt am Main erreichten wir Spitzengeschwindigkeiten um 120 MBit/s. In Berlin kamen wir auf bis zu 80 MBit/s und in Konnersreuth in der Oberpfalz lag die Performance bei 20 bis 30 MBit/s im Downstream. Das sind Ergebnisse, die wir auch mit dem parallel betriebenen Huawei E5776 erreicht haben.

USB- und Antennen-Anschlüsse des Netgear-Routers USB- und Antennen-Anschlüsse des Netgear-Routers
Foto: teltarif.de
Spannend wurde der Test jedoch beim echten mobilen Betrieb bei Tempo 250 im ICE der Deutschen Bahn. Hier hielt der Netgear-Router deutlich länger den Kontakt zum LTE- bzw. UMTS-Netz als das Pendant von Huawei. Dazu kam, dass mit dem Huawei-Gerät bei hoher Geschwindigkeit kaum noch Daten fließen, wenn anstelle von LTE "nur" UMTS zur Verfügung steht. Mit dem AirCard 790 konnten wir dagegen auch über 3G im ICE gut arbeiten.

Akku hält was Netgear verspricht

Netgear spricht offiziell von einer Akkulaufzeit von elf Stunden. Diesen Wert haben wir im Dauertest, bei dem ein MacBook Air dauerhaft mit dem AirCard 790 verbunden war, nicht ganz erreicht. Etwas mehr als zehn Stunden hielt der Akku bei guter LTE-Versorgung im Telekom-Netz aber doch durch, bis der mobile Hotspot mit dem Ladekabel verbunden werden musste.

Der mobile Hotspot ist gut erarbeitet Der mobile Hotspot ist gut erarbeitet
Foto: teltarif.de
Für den praktischen Einsatz sieht Netgear die Möglichkeit vor, dass der Hotspot-Betrieb nach vom Nutzer festzulegenden Leerlauf-Zeiten automatisch beendet wird, um Akku-Kapazität zu sparen. Als Alternative ist es aber auch möglich, das Gerät dauerhaft senden und empfangen zu lassen. In der Praxis reicht der Akku in jedem Fall auch für längere Arbeitstage aus.

Was im Test nicht gefallen hat: Ähnlich wie ein Windows Phone bootet der Netgear AirCard 790 immer dann, wenn der mit dem Ladekabel verbunden wird. Dabei ist es ja nicht unbedingt gesagt, dass der mobile Hotspot benötigt wird, nur weil der Akku gerade mit frischer Kapazität versorgt werden soll - etwa wenn man nach einem Messebesuch gerade nach Hause kommt und am nächsten Tag mit vollem Akku das Haus verlassen möchte.

AirCard 790 kann weitgehend überzeugen

Der Netgear AirCard 790 konnte im Test weitgehend überzeugen. Das Gerät funktionierte auch bei stundenlangem Einsatz stets zuverlässig, die Akkuleistung reicht für einen Tag und LTE Cat. 6 ist genau das, was in den deutschen Mobilfunknetzen derzeit angeboten wird. Gegen das Gerät spricht vor allem der hohe Verkaufspreis, der sich im Online-Handel um 250 Euro bewegt. Ansonsten ist der Verzicht auf GSM und demnach auf Internet über GPRS und EDGE der Haupt-Kritikpunkt. Auch wenn der mobile Internet-Zugang im 2G-Netz eigentlich nicht mehr zeitgemäß ist, stellt er doch auch heute noch in vielen Gegenden den einzigen mobilen Internet-Zugang dar. Ein Modem, das dann GPRS und EDGE nicht unterstützt, ist in diesen Fällen schlicht und ergreifend offline.

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