Getestet

Netgear Nighthawk M5: Der 5G-Router im Test

Der Netgear Night­hawk M5 gehört zu einem der ersten kommer­ziell verfüg­baren mobilen 5G-Routern. Aktuell kostet er rund 800 Euro - wir haben ihn getestet.
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Netgear Nighthawk M5 im Test Netgear Nighthawk M5 im Test
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
In den Mobil­funk-Netzen von Telekom und Voda­fone geht der 5G-Ausbau mit großen Schritten voran. Auch wenn das Problem mit den Anker­zellen bleibt: Inzwi­schen gibt es zahl­lose auch erschwing­liche 5G-Smart­phones, bei mobilen Hotspots sieht das Angebot noch etwas dürf­tiger aus.

Inzwi­schen ist der Netgear Night­hawk M5 zu einem recht stolzen Preis von rund 790 Euro in Deutsch­land ange­kommen - und teltarif.de hat ihn als eine der ersten Redak­tionen erhalten. Nun folgt unser ausführ­licher Test­bericht. Netgear Nighthawk M5 im Test Netgear Nighthawk M5 im Test
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Bedie­nung und SIM-Sperre

Wie der Netgear-Router aussieht und welches Zubehör beiliegt, haben wir in unserem oben verlinkten Bilder-Unboxing bereits gezeigt. In den ersten Test­wochen hat sich die Hard­ware des Netgear Night­hawk M5 als recht robust erwiesen. Leider ist es aber so, dass der Touch­screen Finger­abdrücke magisch anzieht, wir mussten ihn also schon mehr­fach mit einem Putz­tuch säubern.

Eine Reak­tions­geschwin­dig­keit wie bei einem Smart­phone-Touch­screen darf man beim Netgear Night­hawk M5 aller­dings nicht erwarten, manchmal nahm sich die Soft­ware in unserem Test eine kleine Milli­sekunde, bevor sie auf unsere Eingabe reagierte. Ein Phänomen, von dem Besitzer früherer Netgear-Routern berich­teten, begeg­nete uns auch beim Night­hawk M5 wieder. Ist die Nano-SIM-Karte mit einer PIN gesperrt, taucht nach dem Hoch­fahren des Routers eine PIN-Abfrage auf. Dieser Bild­schirm ist optisch aller­dings fehler­haft gestaltet. Man kann über die Ziffern­tasten zwar die PIN gut eingeben, der Bestä­tigungs-Knopf liegt aber teil­weise außer­halb des sicht­baren Bereichs und muss mit dem Finger ganz genau ange­peilt werden.

Ansonsten sind uns bei der Bedie­nung des Routers keine gravie­renden Soft­ware-Fehler aufge­fallen. Netgear Nighthawk M5 Nano-SIM einlegen Netgear Nighthawk M5 Nano-SIM einlegen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Firm­ware: Neueste Version ist erfor­der­lich

Auf die Soft­ware müssen wir an dieser Stelle aber trotzdem noch­mals etwas ausführ­licher zu spre­chen kommen: Wer den Netgear Night­hawk M5 erwirbt, sollte unbe­dingt darauf achten, nach dem ersten Hoch­fahren und Verbinden mit dem Internet sofort im Menü "Einstel­lungen - Soft­ware" die neueste Firm­ware mit der Nummer 10.29.10.00 vom 17. November herun­ter­zuladen und zu instal­lieren. Ansonsten ist eine korrekte Verbin­dungs­auf­nahme mit deut­schen 5G-Netzen nicht gewähr­leistet. Mit der alten Firm­ware nimmt der Router mögli­cher­weise nur Kontakt mit LTE-Netzen auf, was ja nicht der Sinn eines 5G-Routers ist.

Weiterhin beob­ach­teten wir beim Netgear Night­hawk M5, dass WLAN-Module von Android-Smart­phones, die sonst jedes 5-GHz-WLAN problemlos finden, Probleme damit haben, das vom Night­hawk M5 aufge­spannte 5-GHz-WLAN zu finden und sich damit zu verbinden. Selbst eine manu­elle Eingabe von SSID und Kenn­wort schlug in unserem Test bei mindes­tens drei Android-Geräten fehl.

Ein Gerät, dass das 5-GHz-WLAN des Night­hawk M5 stets ohne Probleme finden und sich damit verbinden konnte, war ein im Test verwen­detes iPhone 11 Pro. Die Android-Smart­phones konnten sich zwar mit dem 2,4-GHz-Netz des Night­hawk M5 verbinden. Aufgrund der regio­nalen Über­las­tung des 2,4-GHz-Bandes und der gerin­geren Daten­raten ist es natür­lich recht sinnlos, in diesem Fall einen 5G-Router zu verwenden, wenn dieser die hohen 5G-Daten­raten nicht per WLAN weiter­geben kann.

Funk­tionen der Soft­ware

Bezüg­lich der Bedie­nung und Funk­tionen ist die Soft­ware des Netgear Night­hawk M5 natür­lich wie immer recht ausge­feilt. Auf der Start­seite werden im Status­bereich Netz­infor­mationen, Uhrzeit und Lade­zustand des Akkus ange­zeigt. Dann folgen SSID und Pass­wort der 2,4- und 5-GHz-WLAN-Hotspots. Auf der Start­seite kann man sich bei einem mobilen Tarif mit Daten­drossel auch anzeigen lassen, wie viel Daten­volumen noch übrig ist. Ganz unten wird ange­zeigt, wie viele Geräte per WLAN verbunden sind und ob neue SMS-Nach­richten einge­troffen sind.

Im Einstel­lungs­menü kann der Nutzer Dinge wie den APN konfi­gurieren. Dies kann beispiels­weise im Voda­fone-Netz erfor­der­lich sein, weil es hier seitens Voda­fone einen mobilen APN sowie einen GigaCube-APN gibt. Für den Bild­schirm kann die Hellig­keit gere­gelt oder ein Entsperr-Pass­wort vergeben werden. Auch USB-Tethe­ring unter­stützt der Netgear Night­hawk M5, die Funk­tion kann entweder gleich­zeitig mit dem WLAN oder als Alter­native zum WLAN-Hotspot akti­viert werden. Über den Daten­spar­modus kann der Netgear Night­hawk M5 auch in ein bestehendes WLAN oder Ethernet-Netz­werk einge­bunden werden und dient dann ledig­lich als Netz­werk-Brücke für die verbun­denen Geräte. Speedtests im 5G-Netz Speedtests im 5G-Netz
Screenshot/Montage: teltarif.de

Daten­raten im Test

Für unserem Test des Night­hawk M5 haben wir 5G-fähige SIM-Karten von Voda­fone und der Telekom erhalten. Nach dem Firm­ware-Update buchte sich der Hotspot sofort in die verfüg­baren 5G-Netze ein.

Die gemes­senen Daten­raten reichen an die Werte heran, die wir mit dem 5G-Router von HTC gemessen hatten. Im 5G-Netz der Telekom ermit­telten wir maxi­male Daten­raten von bis zu 781 MBit/s im Down­stream und 134 MBit/s im Upstream. Im Voda­fone-Netz lagen die von uns gemes­sene Daten­raten im Down­stream bei maximal 187 MBit/s im Down­stream und 82 MBit/s im Upstream. Die Voda­fone-Daten­raten entspra­chen an den von uns gemes­senen Orten eigent­lich also noch eher einem typi­schen LTE-Wert als einem 5G-Wert.

Selbst­ver­ständ­lich haben wir auch Messungen mit einem Laptop vorge­nommen, der nicht per WLAN, sondern über die Ethernet-Schnitt­stelle mit dem Night­hawk M5 verbunden war. Hier konnten wir beob­achten, dass die gemes­senen Werte stets rund 12 bis 15 Prozent über den per WLAN gemes­senen Werten lagen.

Zu dem Problem mit dem 5-GHz-WLAN unter Android sind bislang bei Netgear keine weiteren Fehler­mel­dungen einge­gangen. teltarif.de steht dies­bezüg­lich mit Netgear in Kontakt, um heraus­zufinden, ob es sich dabei um ein Problem des Test­geräts handelt.

Akku­lauf­zeit im Test

Der 5040-mAh-Akku des Netgear Night­hawk M5 ist stark, voll­bringt aber auch keine Wunder. Selbst wenn sich das Display des Routers zwischen­zeit­lich ausschaltet, beträgt die maxi­male Akku­lauf­zeit rund 6 Stunden. Das ist ein ordent­licher Wert, aller­dings auch keine Spit­zen­leis­tung. Wer wirk­lich den ganzen Arbeitstag mit dem Night­hawk M5 arbeiten muss, sollte zwischen­durch wieder Zugang zu einer Steck­dose haben - oder eine mobile Power­bank mitnehmen.

Fazit

Mit der aktu­ellen Firm­ware verrich­tete der Netgear Night­hawk M5 seine Arbeit ordent­lich und ohne echte Fehler. Im Telekom-Netz schaffte der Router an den von uns getes­teten Orten Spit­zen­werte knapp unter­halb von 800 MBit/s, im Voda­fone-Netz lagen die Werte darunter, was aber dem 5G-Netz von Voda­fone zuzu­schreiben ist. Mit Netgear stehen wir wegen des 5-GHz-WLAN-Problems in Kontakt. Der Akku hielt im Test rund 6 Stunden durch. An der intui­tiven Bedie­nung des Routers gab es wenig auszu­setzen.

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