Neue Auktionsform: FDP will Netzausbau beschleunigen
Bernd Buchholz (FDP), Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein
picture alliance/Carsten Rehder/dpa
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd
Buchholz (FDP) will mit einer neuen Auktionsform den Mobilfunk-Ausbau
auf dem Land beschleunigen. Bislang würden Konzerne zunächst "die
lukrativen Regionen ausbauen und in ländlichen Regionen passiert
wenig", sagte Buchholz der Deutschen Presse-Agentur.
Auf der Wirtschaftsministerkonferenz von Donnerstag an in Bremerhaven werde er eine neue Auktionsform für Versteigerungen von Mobilfunk-Lizenzen vorschlagen. Darüber berichtet heute auch das "Flensburger Tageblatt".
Buchholz schlägt seinen Kollegen negative Auktionen vor
Bernd Buchholz (FDP), Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein
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Deutschland müsse dazu in Regionen eingeteilt werden, sagte Buchholz. Zuerst
sollen jene Bereiche versteigert werden, wo der Netzaufbau
unwirtschaftlich ist. "Da wird es quasi negative Preise geben. Die
Anbieter werden sagen, wie viel Geld sie für einen Ausbau dort
benötigen." Diese Förderungen würden später verrechnet mit den
Erlösen für den Netzaufbau in wirtschaftlich lukrativen Regionen.
Mitte Juni war die längste Frequenzauktion in Deutschland nach mehr als zwölf Wochen zu Ende gegangen - die Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und Drillisch müssen insgesamt rund 6,6 Milliarden Euro für 5G-Netze zahlen.
Buchholz geht davon aus, dass seine Ressortkollegen nach den Erfahrungen beim schleppenden Ausbau des LTE-Netzes den Vorschlag aus Kiel prüfen werden. "Nach den UMTS- und 5G-Versteigerungen haben wir allen Anlass darüber nachzudenken, zukünftig vielleicht eine andere Form der Vergabe vorzunehmen."
Außerdem schlägt Schleswig-Holstein vor, einen Teil der 5G-Erlöse in den Glasfaserausbau zu investieren. "Damit könnten wir die Förderquote erhöhen, damit wir bei gestiegenen Tiefbaupreisen auch in ländlichen Regionen mehr Mittel haben", sagte Buchholz.
Zum Thema Netzausbau hat sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) mit dem Huawei-Gründer in Shanghai getroffen. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.