Netzbetreiber: Jetzt gutes Mobilfunk-Netz an ICE-Strecken
550 Meter Funkloch an einer ICE-Strecke
Bild: Deutsche Telekom
Mit einem Jahr Verspätung haben die
Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland nach eigenen Angaben die
staatliche Auflage erfüllt, die ICE-Strecken und Autobahnen mit
schnellem Internet zu versorgen. Die Deutsche Telekom, Vodafone und
Telefónica erklärten heute, dass an diesen Verkehrswegen eine
Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde möglich
ist. Dabei wird der Funkstandard LTE (4G) verwendet. Sollten sich
viele Nutzer gleichzeitig ins Netz einwählen, sinkt das Surftempo
allerdings.
Theoretisch geht es um alle Abschnitte von Autobahnen und ICE-Strecken, es gibt aber eine Ausnahmeregelung: Dort wo die Installation von Mobilfunkmasten "rechtlich oder tatsächlich" nicht möglich war, wird es auch künftig Funklöcher geben - etwa wenn kein Grundstück zu mieten oder zu kaufen war oder die Strecke ein Naturschutzgebiet durchquert, was eine Genehmigung sehr schwierig macht. Die Bundesnetzagentur prüft nun die bei ihr eingereichten Informationen der Mobilfunker - bis das erledigt ist, dürften einige Wochen vergehen.
Keiner konnte Auflagen bis 2020 erfüllen
550 Meter Funkloch an einer ICE-Strecke
Bild: Deutsche Telekom
Die Auflagen stammen aus der LTE-Frequenzauktion aus dem Jahr 2015.
Ursprünglich sollten sie bereits Anfang 2020 erfüllt sein, das
schaffte aber kein Mobilfunknetzbetreiber komplett. Neben der
Ausbaupflicht für die Verkehrswege gab es Auflagen für die Versorgung
von Haushalten - 98 Prozent aller Haushalte im Bundesschnitt und 97 Prozent der Haushalte pro Bundesland sollten sich mit dem recht
schnellen Mobilfunknetz verbinden können.
Bei den Auflagen für die Versorgung der Haushalte war Telefónica o2 lange Zeit deutlich hinten dran, nach einem Ausbau-Kraftakt gelang dem Münchner Unternehmen im Jahr 2020 aber ein Sprung nach vorn. Nach eigenen Angaben hält auch Telefónica nun diese Vorgaben ein, die Deutsche Telekom und Vodafone hatten diese Zielmarken schon zuvor erreicht.
Bei einer Auktion von Frequenzen im Jahr 2019, die für den schnelleren Mobilfunkstandard 5G verwendet werden, verschärfte die Bundesnetzagentur die Auflagen, hierbei geht es um eine Mindest-Downloadgeschwindigkeit von 100 MBit pro Sekunde.
Telekom: Probleme beim Ausbau an Bahnstrecken
Welche Probleme beim Ausbau entlang von Bahnstrecken auftreten können, zeigt die Telekom in einem aktuellen Video:
Seit Jahren erlebte ein saarländischer Kunde zunächst eine stetige Verbesserung der Netz-Qualität im Telekom-Netz - seit April war es aber nur noch eingeschränkt nutzbar. teltarif.de hat sich mit der Telekom auf Ursachenforschung begeben.