So will die CSU Funklöchern an den Kragen gehen
CSU will Funklöcher schließen
Foto: teltarif.de
Der Ausbau der deutschen Mobilfunknetze ist im europäischen Vergleich nach wie vor schlecht. Vor allem in ländlichen Regionen gibt es weiterhin Orte, an denen gar kein Handynetz zur Verfügung steht, die Versorgung innerhalb von Gebäuden schwächelt oder der mobile Internet-Zugang kaum nutzbar ist, weil nur das GSM-Netz verfügbar ist.
Nun will die CSU in Bayern für eine bessere Netzabdeckung sorgen. So setzt sich die Fraktion der Partei im Bayerischen Landtag per Dringlichkeitsantrag dafür ein, dass die Netze in Zukunft leistungsfähiger werden. Den Angaben zufolge sollen künftig auch Standorte wie Verkehrsschilder, Ampeln und Straßenlaternen für die Installation von Mobilfunk-Basisstationen genutzt werden.
Der CSU ist es offenbar auch bewusst, dass es für die Netzbetreiber immer schwieriger wird, Standorte zu finden, die für eine Sende- und Empfangsanlage in Frage kommen. Hier sollen geeignete staatliche Liegenschaften und die Gleisanlagen der Bahn stärker einbezogen werden. Gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden sollen Lösungen gefunden werden, wie sich kommunale Gebäude - zum Beispiel Rathäuser - ebenfalls nutzen lassen.
Verpflichtendes National Roaming als Option?
CSU will Funklöcher schließen
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"Sich nur auf weiße Flecken zu konzentrieren reicht nicht. Wir erwarten, dass die Staatsregierung Netzbetreiber und Bahn in die Pflicht nimmt, damit es bei der Schließung von Versorgungslücken im Mobilfunk schneller vorwärts geht", sagt Sandro Kirchner, der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses.
Gerade Mittelständler auf dem Land seien auf leistungsfähige Kommunikationsnetze angewiesen. "Wir fordern die Netzbetreiber auf, Kooperationen untereinander zu realisieren, um die Mobilfunk-Abdeckung in Bayern zu verbessern. Andernfalls müssen wir weitgreifende verpflichtende Möglichkeiten des National Roaming prüfen", so Kirchner weiter.
Ampeln oder Straßenlaternen seien vor allem für den 5G-Ausbau eine Option, um kleine, kompakte Funkzellen als Ergänzung zu Dachstandorten aufzubauen. Diese Small Cells sollen dazu beitragen, dass die Kunden auch an stark frequentierten Plätzen wie Bahnhöfen oder Fußgängerzonen schnell im Internet surfen können. Vom Bund fordert die CSU, sich für einen besseren Mobilfunkausbau an Bahnstrecken einzusetzen. Vor allem schnelle und unbürokratische Genehmigungen für den Aufbau von Netz-Infrastruktur in Sicherheitsbereichen seien erforderlich.
In einem aufschlussreichen TV-Bericht zeigt der RBB, was ein Funkloch für Auswirkungen auf das Dorf Prötzel in Brandenburg hat.
Und in einer weiteren Meldung haben wir den 5G-Ausbau bei Telekom und Vodafone miteinander verglichen.