Ideenklau: Microsoft muss 290 Millionen Dollar zahlen
Microsoft muss wegen eine Funktion im Office-Programm Word Schadensersatz an den kanadischen Software-Hersteller i4i zahlen.
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Jahrelang zog sich der Streit hin und ging bis zum obersten US-Gericht.
Am Ende unterlag Goliath gegen David: Softwareprimus Microsoft muss
der weithin unbekannten kanadischen Firma i4i wegen Ideenklaus 290
Millionen Dollar zahlen. Der Supreme Court wies gestern
einstimmig die Berufung von Microsoft gegen die Entscheidung einer
unteren Instanz ab.
Microsoft muss wegen eine Funktion im Office-Programm Word Schadensersatz an den kanadischen Software-Hersteller i4i zahlen.
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Die Auseinandersetzung läuft seit 2007 und dreht sich um eine
Funktion im weitverbreiteten Textverarbeitungs-Programm Word. i4i sah
dadurch eines seiner Patente verletzt, verlangte Schadenersatz und
einen Verkaufsstopp in den USA. Microsoft entgegnete, das Patent sei
ungültig und zweifelte zudem an, dass i4i tatsächlich ein Schaden
entstanden sei. 2009 entschied ein texanisches Gericht jedoch
zugunsten der Kanadier und sprach ihnen 290 Millionen Dollar zu.
Aktuelle Word-Versionen nicht betroffen
Microsoft beugte sich damals dem Druck und entfernte die strittigen Funktionen aus seinem neuen Word 2010. Mit der Millionenzahlung wollte sich der Branchenprimus aber nicht zufriedengeben und ging bis vors oberste Gericht, wo er nun eine Niederlage einstecken musste. Word gehört zum weit verbreiteten Office-Büropaket von Microsoft, das neben dem Betriebssystem Windows einer der Gewinnbringer des Konzerns ist.
Der ungleich kleinere Rivale i4i entwickelt Software für die Dokumentenverwaltung in Unternehmen. Unter anderem hält das Unternehmen ein Patent für ein Verfahren, das auf XML basiert. Mit Hilfe dieser Auszeichnungssprache (XML steht für Extensible Markup Language) können zum Beispiel Textdokumente formatiert und bestimmte Inhalte wie Telefon-Nummern als solche automatisch erkannt werden.
Die strittigen Funktionen hatte Microsoft nach Angaben von i4i in den Word-Versionen 2003 und 2007 eingesetzt. Aktuellere Versionen sind nicht mehr betroffen.