Verfügbarkeit

OnePlus ist zurück auf dem deut­schen Markt

OnePlus kann seine Smart­phones ab sofort wieder in Deutsch­land verkaufen. Erste Modelle sind bereits verfügbar.
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Der Patent­streit zwischen Nokia und Oppo ist zu Ende. Von der Eini­gung profi­tiert auch die Smart­phone-Marke OnePlus. Demnach sind Mobil­tele­fone von OnePlus ab sofort wieder in Deutsch­land erhält­lich. Im Online-Shop des Herstel­lers können die OnePlus-12-Geräte vorbe­stellt werden. Das OnePlus Open und einige nicht mehr ganz aktu­elle Modelle sind sofort verfügbar.

OnePlus hat auch eine Aktion für Kunden gestartet, die sich für das OnePlus 12 mit 512 GB Spei­cher­platz und 16 GB RAM entscheiden. Anstelle des offi­ziellen Verkaufs­preises von 1099 Euro werden derzeit nur 999 Euro berechnet. Die Auslie­ferung soll für Kunden, die jetzt vorbe­stellen, Ende Februar erfolgen.


Einigung

Nokia vs. Oppo: Einigung im 5G-Patent-Streit

Nokia stellt nicht nur Netz­werk­technik her, sondern vergibt Lizenzen für seine unend­lich vielen für 4G/5G notwen­digen Patente. Mit Oppo wurde darüber Eini­gung erzielt.
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Beim Namen "Nokia" denken ältere Leser viel­leicht noch an kultige Tele­fone mit gewagtem Design und einer schnellen Abfolge neuer Modelle. Heute ist Nokia ein welt­weiter Netz­werk­aus­rüster und hat seinen Marken­namen an verschie­dene Hersteller von Mobil­tele­fonen (wie HMD Global) oder von Tablets "ausge­liehen", gegen Lizenz­zah­lungen. Zum Nokia-Konzern gehören die ehema­ligen Mobil­funk­netz-Akti­vitäten von Siemens (zwischen­durch NSN), wie von Alcatel-Lucent (In Lucent steckten Reste von Philips PKI) und von dort die legen­dären Bell-Labs, die auf Alex­ander Graham Bell, den Mit-Erfinder des klas­sischen Sprach-Tele­fons, zurück­gehen.

Nokia achtet auf Lizenzen

Nokia Technologies und der Smartphone Hersteller Oppo haben ihre Lizenzstreitigkeiten beigelegt. Nokia Technologies und der Smartphone Hersteller Oppo haben ihre Lizenzstreitigkeiten beigelegt.
Foto: Nokia, Logo: Oppo, Montage: teltarif.de
Neben der Ausrüs­tung von Mobil­funk­netzen mit der notwen­digen Technik, achtet Nokia verstärkt darauf, dass andere Smart­phone-Hersteller, die von Nokia gehal­tenen Patente nutzen möchten, dafür auch für Lizenzen bezahlen. Wo das aus Sicht von Nokia nicht der Fall war, kam es zu aufwen­digen Patent­strei­tig­keiten. Die werden gerne in Deutsch­land ausge­fochten, weil die hiesigen Gerichte relativ schnell zu klaren Entschei­dungen kommen.

Aufsehen erregte ein Gerichts­streit zwischen Nokia und den Smart­phone-Herstel­lern Oppo sowie Vivo. Nach einer Entschei­dung des Land­gerichts München 1 durften Smart­phones der Marken Oppo und Vivo hier­zulande nicht mehr vermarktet oder vertrieben werden. Der Hersteller Vivo zog sich daraufhin aus dem deut­schen Markt zurück und Oppo fuhr seine Akti­vitäten stark herunter. Von dem Verkaufs­verbot betroffen waren auch die popu­lären Smart­phones der Marke OnePlus.

Doch dann gab es einen über­raschenden Sieg der Gegen­seite vor einem Gericht in Frank­reich, letztes Jahr im Juli. Hinter den Kulissen wurde offenbar intensiv verhan­delt.

Eini­gung mit Oppo

Der chine­sische Hersteller Oppo kann nun aufatmen, denn es gelang ihm, mit Nokia zu einem Lizenz­abkommen zu kommen. Der Deal in Kürze: Nokia erhält von Oppo "Zahlungen für einen mehr­jäh­rigen Zeit­raum sowie Nach­zah­lungen für den Fall, dass während des Streit­zeit­raums keine Zahlungen geleistet werden". Entschei­dend ist, dass mit der Verein­barung alle anhän­gigen Patent­strei­tig­keiten zwischen den Parteien beigelegt wurden. Über die genauen Detail-Bedin­gungen der Verein­barung haben die Parteien - wir ahnen es schon - "Still­schweigen" verein­bart. Zur Marke "Vivo" oder dem Mutter­kon­zern von Oppo (und Vivo), der chine­sischen BBK-Gruppe wurde nichts mitge­teilt.

Freude bei den Betei­ligten

Gleich­wohl ist das für alle Betei­ligten Grund zur Freude: Jenni Lukander, Chefin von "Nokia Tech­nolo­gies", freut sich mit Oppo eine "gegen­sei­tige Lizenz­ver­ein­barung" getroffen zu haben, "die den gegen­sei­tigen Respekt für das geis­tige Eigentum der beiden Unter­nehmen sowie die Inves­titionen von Nokia in Forschung und Entwick­lung und die Beiträge zu offenen Stan­dards wider­spie­gelt." Die neue Verein­barung, die zusammen mit den "anderen großen Smart­phone-Verein­barungen" abge­schlossen wurden, werde dem Lizenz­geschäft "lang­fris­tige finan­zielle Stabi­lität" verleihen.

Feng Ying, bei Oppo für Patent­rechts­fragen zuständig, ist eben­falls voll des Lobes. Die "globale Patent-Cross-License-Verein­barung" mit Nokia beinhalte die gegen­sei­tige Lizen­zie­rung von für den 5G-Stan­dard wesent­lichen Patenten.

Kommender Finanz­bericht könnte Details verraten

Im nächsten Finanz­bericht will Nokia dann verraten, welche Netto­umsätze aus dieser Verein­barung erzielt wurden, einschließ­lich der Nach­zah­lungen für die Nicht­zah­lung während des Streit­zeit­raums. Das wiederum freut die Finanz­ana­lysten, denn Nokia Tech­nolo­gies ist damit zuver­sicht­lich, mittel­fristig wieder einen Jahres­umsatz von 1,4 bis 1,5 Milli­arden Euro zu erzielen.

20.000 Patent­fami­lien

Nokias verweist darauf, dass sein Patent­fundus auf mehr als 140 Milli­arden Euro beruht, die seit dem Jahr 2000 in Forschung und Entwick­lung inves­tiert wurden, insge­samt seien es rund 20.000 soge­nannte "Patent­fami­lien", wovon mehr als 6000 Stück als "wesent­lich für 5G" erklärt wurden.

Vorteil für inter­essierte Kunden

Das bedeutet, das Mobil­tele­fone von Oppo in Kürze wieder auf dem deut­schen und euro­päi­schen Markt aktiv werden und deren Geräte mit gutem Gewissen gekauft werden können, ohne sich Gedanken um mögli­chen späteren Service oder Soft­ware-Updates machen zu müssen.

Im Patent­streit zwischen Apple und Masimo gab es hingegen keine Eini­gung.

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