nächster Versuch

Liberty Global übernimmt den Kabelanbieter Unitymedia

Zweitgrößter Kabelnetzbetreiber geht an US-Medienkonzern
Von Marie-Anne Winter

Liberty Global (LGI [Link entfernt] ) hat bekannt gegeben, dass das Unternehmen einen Vertrag mit der Unity Media S.C.A. über den Kauf des ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals der Unitymedia GmbH geschlossen hat. Unitymedia ist der zweitgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland. Liberty Media hatte bereits im Jahr 2002 versucht, mit dem Kauf des Kabelnetzes der Telekom groß in den deutschen Kabelmarkt einzusteigen. Die Übernahme der sechs Telekom-Kabelgesellschaften wurde allerdings vom Bundeskartellamt untersagt.

Das Verbreitungsgebiet des Kabelnetzes von Unitymedia erreicht ungefähr 8,8 Millionen Haushalte und deckt zehn der zwanzig größten Städte in Deutschland ab, darunter Köln, Düsseldorf und Frankfurt. Zum 30. September hatte Unitymedia rund 6,4 Millionen "Revenue Generating Units" ("RGUs", in der Definition von Unitymedia), hiervon waren 4,5 Millionen Basiskabelanschlusskunden und 1,9 Millionen Abonnenten von Neuen Diensten (digitales Fernsehen, Privatkunden-Breitband-Internet, Geschäftskunden mit Internet-Multimediaanschluss und Telefonie). Erst gestern legte das Unternehmen die Zahlen für das dritte Quartal vor.

Liberty Global wird 100 Prozent der Aktien von Unitymedia zum Preis von circa 2 Milliarden Euro(3 Milliarden US-Dollar) von der Unitymedia Media S.C.A. erwerben, welche sich im Besitz einer Gruppe unter Führung von BC Partners und Apollo befindet. Zusammen mit Unitymedias Nettoschulden zum 30. September von etwa EUR 1,5 Milliarden Euro und abzüglich der Transaktionskosten ergibt sich ein Gesamtgegenwert von 3,5 Milliarden Euro. Der Kaufpreis entspricht damit etwa dem 7,4-fachen des geschätzten bereinigten EBITDA für 2010 unter IFRS-Rechnungslegung. Inklusive der erwarteten Synergien, von denen das Unternehmen annimmt, dass sie nach der vollen Integration der Unternehmen realisiert werden können, würde der effektive Kaufpreis auf etwa das 6,6-fache des geschätzten bereinigten EBITDA für 2010 sinken. Der Abschluss der Transaktion wird für die erste Jahreshälfte 2010 erwartet und steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die relevanten Wettbewerbsbehörden.

Mike Fries, President und Chief Executive Officer von Liberty Global, sagte: "Wir freuen uns über diese Transaktion, da sie unsere bereits existierende Präsenz in Europa ergänzt und darüber hinaus wesentliche, noch unerschlossene Wachstumspotentiale in einem der am schnellsten wachsenden Kabelmärkte in Europa bietet. Der Kauf von Unitymedia verstärkt nicht nur unsere Präsenz in Europa, sondern erweitert auch signifikant unsere globalen Aktivitäten. Mit Unitymedia werden wir dann weltweit insgesamt mehr als 40 Millionen Haushalte erreichen."

Weitere Artikel aus dem Themenmonat "Breitband-Internet"