Kobo mini im Test: Kleiner E-Book-Reader kommt groß raus
Der Kobo mini gibt die gängigsten E-Book-Formate wie ePup, mobi und PDF sowie TXT, HTML, RTF, CBZ und CBR wieder. Die Bibliothek kann dabei wahlweise per Datenübertragung vom PC aus oder durch den Einkauf im Kobo-Shop erweitert werden. Zur besseren Übersicht lassen sich die Bücher in verschiedenen, individuell benennbaren Regalen ablegen. Auch können die Dateien entweder mit großem Titelbild oder mit den wichtigsten Merkmalen wie Titel, Autor und Format angezeigt werden.
Homescreen mit kürzlich gelesenen Titeln
Bild: teltarif.de
Der kleine E-Book-Reader bietet insgesamt 2 GB internen Speicher, von dem gut ein Gigabyte zur freien Verfügung steht. Erweitern lässt sich der Speicher zwar nicht, dafür reicht der Platz aber für hunderte von E-Books. Der Startbildschirm zeigt jeweils die zuletzt gelesenen E-Books, wobei die Aktualität sich an der Größe der Titelbilder ablesen lässt - das größte Bild ist zugleich das aktuellste E-Book.
Gute Textdarstellung trotz kleinem Display
Die Bedienung erfolgt vollständig über den 5 Zoll großen Touchscreen. Dies kann gerade zu Beginn etwas für Verwirrung sorgen, da manche Eingaben zunächst gesucht werden müssen und nicht so intuitiv sind. So öffnet sich beispielsweise das Menü im Text mit einem Klick in die Bildschirmmitte. Nach einer Eingewöhnungsphase lässt sich Kobo mini aber sehr flüssig und schnell bedienen, wozu auch die gute Reaktion des Touchscreens beiträgt.
Kobo mini und Kobo glo im direkten Vergleich
Bild: teltarif.de
Bei der Display-Technik setzt Kobo auf die Vizplex-Technologie, dem Vorgänger von Pearl. Diese zeichnen sich durch einen nicht ganz so starken Kontrast wie beim Nachfolger aus, bietet dafür aber ebenso eine sehr papierähnliche Darstellung. Beim kleinen 5-Zoll-Display des Kobo mini macht sich der geringere Kontrast kaum bemerkbar. Im direkten Vergleich mit dem Kobo glo, der ein e-Ink/Pearl-Display mitbringt, sind beide Displays gleichermaßen gut ablesbar.
Aufgrund der geringen Größe des Kobo mini kamen zu Beginn des Tests Befürchtungen auf, dass während des Lesens häufig geblättert werden muss. Dies erwies sich aber als falsch: Der Kobo mini bietet eine Vielzahl an Textoptimierungsmöglichkeiten, die es erlauben, die Anzeige optimal an den Bildschirm anzupassen. Zu den Einstellungen gehören nicht nur Standard-Veränderungen wie Schriftgröße, Schriftart und Zeilenabstand. Unter dem Menüpunkt "Erweitert" können Nutzer auch die Schriftstärke und und -schärfe anpassen.
Direkt im E-Book können Leser Notizen setzen, im Buch nach Textstellen suchen und Bedeutungen einzelner Wörter mithilfe der vorinstallierten Wörterbücher nachschlagen. Beliebte Textausschnitte können zudem via Facebook oder Twitter mit vernetzten Lesegruppen geteilt werden. Das Prinzip geht Hand in Hand mit dem Kobo-Service Reading Life, einer Art interaktiver Lesegruppe, bei der der Nutzer für bestimmte Ereignisse wie einem abgeschlossenem Buch, einer durchlesenen Nacht oder einem Posting auf Facebook sogenannte Awards erhält. Diese können wiederum im Netzwerk präsentiert werden.
Lesestatistik kann mit Reading Life geteilt werden
Bild: teltarif.de
Kobo mini: Klein, kompakt und verlässlich
Der Kobo mini ist ein sehr kompakter E-Book-Reader, der sich allein auf das Lesen konzentriert. Der 5 Zoll große Touchscreen wird sicherlich für einige Leser befremdlich wirken, da das Gerät im Vergleich zu den 6-Zollern sehr klein ausfällt. Durch verschiedene Textanpassungsmöglichkeiten und die kontrastreiche Darstellung wird das kleine Format aber gut kompensiert. Sonderfunktionen wie eine eingebaute Beleuchtung oder die Wiedergabe von Audio-Dateien bringt das Gerät nicht mit. Das schlägt sich im Preis nieder: Nur knapp 80 Euro müssen Leser für den Kobo mini auf den Tisch legen.
Der Preis muss sich jedoch mit dem des Amazon Kindle 4 messen, der derzeit 79 Euro beträgt. Der Kindle 4 bietet im Vergleich einen 6 Zoll großen Bildschirm, der allerdings nicht touchfähig ist. Auch bietet Amazon insgesamt ein sehr gutes Ökosystem, bei dem allerdings das weniger verwendete mobi-Format im Mittelpunkt steht. Im großen und ganzen müsste der Kobo mini etwa 10 Euro günstiger werden, um wirklich konkurrenzfähig und empfehlenswert zu sein. Das tut jedoch der guten Verarbeitung und dem insgesamt sehr runden Konzept des Kobo-Readers keinen Abbruch. Weitere aktuelle Lesegeräte und deren Tests finden Sie auf unserer E-Book-Reader-Übersicht.