Ausprobiert

Kobo mini im Test: Kleiner E-Book-Reader kommt groß raus

5-Zoll-Lesegerät punktet bei Darstellung und Touch-Bedienung
Von Rita Deutschbein

Der Kobo mini gibt die gängigsten E-Book-Formate wie ePup, mobi und PDF sowie TXT, HTML, RTF, CBZ und CBR wieder. Die Bibliothek kann dabei wahlweise per Daten­über­tragung vom PC aus oder durch den Einkauf im Kobo-Shop erweitert werden. Zur besseren Übersicht lassen sich die Bücher in verschiedenen, individuell benenn­baren Regalen ablegen. Auch können die Dateien entweder mit großem Titel­bild oder mit den wichtigsten Merkmalen wie Titel, Autor und Format angezeigt werden.

Kobo mini im Test: Kleiner E-Book-Reader kommt groß raus Homescreen mit kürzlich gelesenen Titeln
Bild: teltarif.de
Der kleine E-Book-Reader bietet insgesamt 2 GB internen Speicher, von dem gut ein Gigabyte zur freien Verfügung steht. Erweitern lässt sich der Speicher zwar nicht, dafür reicht der Platz aber für hunderte von E-Books. Der Startbildschirm zeigt jeweils die zuletzt gelesenen E-Books, wobei die Aktualität sich an der Größe der Titel­bilder ablesen lässt - das größte Bild ist zugleich das aktuellste E-Book.

Gute Textdarstellung trotz kleinem Display

Die Bedienung erfolgt vollständig über den 5 Zoll großen Touch­screen. Dies kann gerade zu Beginn etwas für Verwirrung sorgen, da manche Eingaben zunächst gesucht werden müssen und nicht so intuitiv sind. So öffnet sich beispielsweise das Menü im Text mit einem Klick in die Bild­schirm­mitte. Nach einer Ein­gewöhnungs­phase lässt sich Kobo mini aber sehr flüssig und schnell bedienen, wozu auch die gute Reaktion des Touch­screens beiträgt.

Kobo mini im Test: Kleiner E-Book-Reader kommt groß raus Kobo mini und Kobo glo im direkten Vergleich
Bild: teltarif.de
Bei der Display-Technik setzt Kobo auf die Vizplex-Tech­nologie, dem Vorgänger von Pearl. Diese zeichnen sich durch einen nicht ganz so starken Kontrast wie beim Nachfolger aus, bietet dafür aber ebenso eine sehr papier­ähnliche Darstellung. Beim kleinen 5-Zoll-Display des Kobo mini macht sich der geringere Kontrast kaum bemerkbar. Im direkten Vergleich mit dem Kobo glo, der ein e-Ink/Pearl-Display mitbringt, sind beide Displays gleicher­maßen gut ablesbar.

Aufgrund der geringen Größe des Kobo mini kamen zu Beginn des Tests Befürchtungen auf, dass während des Lesens häufig geblättert werden muss. Dies erwies sich aber als falsch: Der Kobo mini bietet eine Vielzahl an Text­opti­mierungs­möglich­keiten, die es erlauben, die Anzeige optimal an den Bild­schirm anzupassen. Zu den Einstellungen gehören nicht nur Standard-Verände­rungen wie Schrift­größe, Schriftart und Zeilen­abstand. Unter dem Menü­punkt "Erweitert" können Nutzer auch die Schrift­stärke und und -schärfe anpassen.

Direkt im E-Book können Leser Notizen setzen, im Buch nach Text­stellen suchen und Bedeutungen einzelner Wörter mithilfe der vor­installierten Wörter­bücher nachschlagen. Beliebte Text­aus­schnitte können zudem via Facebook oder Twitter mit vernetzten Lese­gruppen geteilt werden. Das Prinzip geht Hand in Hand mit dem Kobo-Service Reading Life, einer Art interaktiver Lese­gruppe, bei der der Nutzer für bestimmte Ereignisse wie einem abge­schlossenem Buch, einer durch­lesenen Nacht oder einem Posting auf Facebook sogenannte Awards erhält. Diese können wiederum im Netzwerk präsentiert werden. Kobo mini im Test: Kleiner E-Book-Reader kommt groß raus Lesestatistik kann mit Reading Life geteilt werden
Bild: teltarif.de

Kobo mini: Klein, kompakt und verlässlich

Der Kobo mini ist ein sehr kompakter E-Book-Reader, der sich allein auf das Lesen konzentriert. Der 5 Zoll große Touch­screen wird sicherlich für einige Leser befremd­lich wirken, da das Gerät im Vergleich zu den 6-Zollern sehr klein ausfällt. Durch verschiedene Text­an­passungs­möglich­keiten und die kontrast­reiche Dar­stellung wird das kleine Format aber gut kompen­siert. Sonder­funktionen wie eine eingebaute Beleuchtung oder die Wieder­gabe von Audio-Dateien bringt das Gerät nicht mit. Das schlägt sich im Preis nieder: Nur knapp 80 Euro müssen Leser für den Kobo mini auf den Tisch legen.

Der Preis muss sich jedoch mit dem des Amazon Kindle 4 messen, der derzeit 79 Euro beträgt. Der Kindle 4 bietet im Vergleich einen 6 Zoll großen Bildschirm, der allerdings nicht touchfähig ist. Auch bietet Amazon insgesamt ein sehr gutes Öko­system, bei dem allerdings das weniger verwendete mobi-Format im Mittel­punkt steht. Im großen und ganzen müsste der Kobo mini etwa 10 Euro günstiger werden, um wirklich konkurrenz­fähig und empfehlens­wert zu sein. Das tut jedoch der guten Ver­arbeitung und dem insgesamt sehr runden Konzept des Kobo-Readers keinen Abbruch. Weitere aktuelle Lese­geräte und deren Tests finden Sie auf unserer E-Book-Reader-Übersicht.

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