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Eltern besorgt: Amazon Kindle mit pornografischen eBooks

Der Service Amazon Kindle bietet kind­gerechte eBooks und Hörbü­cher, aber leider auch Werke mit expli­ziter sexu­ellen Hand­lung. Gegen solches Mate­rial wollen Amazon, Google und Apple jetzt vorgehen.
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Scho­ckierte Eltern entdeckten porno­gra­fische Inhalte in Amazon Kindle. Dieser Fund rief Google und Apple auf den Plan. Gemeinsam mit dem Online­shop wollen sie dafür sorgen, dass solche Inhalte nicht mehr zugäng­lich sind. Es handelt sich um einen Verstoß der Anwen­dung gegen die Nutzungs­richt­linien des Play Store und App Store. Amazon selbst hat in seinen Benut­zer­ver­ein­barungen für Selbst­ver­leger eben­falls entspre­chende Publi­kationen verboten. Die App soll jetzt ange­passt werden. Google und Apple haben ihrer­seits das Mindest­alter für Amazon Kindle hoch­gestuft.

Uner­wünschte nackte Tatsa­chen in Amazon Kindle

Amazon Kindle soll pornofrei werden Amazon Kindle soll pornofrei werden
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Amazons Abon­nement­dienst für eBooks und Hörbü­cher erfreut sich großer Beliebt­heit. Dank umfas­sender Biblio­thek gibt es passende Inhalte für Jung und Alt. An der Mode­ration hapert es aber noch, wie Reuters erfuhr. Die Nach­rich­ten­agentur wurde von besorgten Eltern kontak­tiert. Diese haben bei ihren Kindern herun­ter­gela­dene Inhalte mit expli­ziten, porno­gra­fischen Inhalten vorge­funden. Der betrof­fene Nach­wuchs hat noch nicht das Teen­ager­alter erreicht. Zwar wissen die Erzie­hungs­berech­tigten, dass es den Service Amazon Kids+ gibt, diesem würden aller­dings manche favo­risierte, alters­gerechte Werke fehlen.

Die unpas­senden eBooks wurden in der App Amazon Kindle auf einem iPhone entdeckt. Aufgrund iden­tischem Inhalt sind dieselben Titel aber auch in der Android-App zugäng­lich. Bei den Werken handelt es sich haupt­säch­lich um Mate­rial von Selbst­ver­legern. Amazon weist in den Benut­zer­ver­ein­barungen aller­dings ausdrück­lich darauf hin, dass keine „offen­siven oder unan­gemes­senen Inhalte“, wozu auch Porno­grafie gezählt wird, erlaubt sind.

So wollen die Unter­nehmen den Jugend­schutz wahren

Amazon äußerte sich folgen­der­maßen zur Sach­lage: „Wir haben uns dazu verpflichtet, ein sicheres Einkaufen und eine sichere Lese­erfah­rung unseren Kunden und ihren Fami­lien bereit­zustellen und wir nehmen Vorfälle wie diese ernst.“ Man möchte sich alle verfüg­baren Infor­mationen anschauen und je nach Ergebnis handeln. Die App hat bereits ein Update erhalten. Genauere Infor­mationen zu den Ände­rungen gibt es noch nicht. In den Nutzungs­richt­linien ist aber jetzt vermerkt, dass Amazon Kindle eine Betei­ligung der Eltern für Kinder unter 18 Jahren benö­tigt.

Google und Apple unter­sagen in Play Store respek­tive App Store porno­gra­fische Inhalte. Die Unter­nehmen arbeiten mit Amazon gemeinsam daran, das Problem zu beheben. Im Apple App Store wurde das Mindest­alter für Amazon Kindle auf 12 Jahre ange­hoben. Das ist auch in Deutsch­land der Fall. In Google Play wurde das Mindest­alter in den USA eben­falls auf 12 Jahre ange­hoben, hier­zulande beträgt es jedoch immer noch 0 Jahre.

Indes wird ein besserer Jugend­schutz bei Porno-Portalen verfolgt.

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